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Paul Brien

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Kapelle in Hanstedt II, Landkreis Uelzen, Niederachsen, Paul Brien 1946

Paul Ernst Brien (* 24. März 1886 in Briesen/Westpreußen; † 23. April 1952 in Suhlendorf) war ein im 20. Jahrhundert tätiger deutscher Pädagoge, Kunstlehrer und Landschaftsmaler, dessen erhaltenes Werk sich auf die unmittelbare Nachkriegszeit im Landkreis Uelzen und hier vor allem auf die Gemeinde Suhlendorf konzentriert. Briens Aquarelle zeichnen sich durch eine spätimpressionistische Malweise mit expressiven Ansätzen aus und erzielen hierdurch einen intensiven und leuchtenden Farbklang. Sein Werk, das für den Landkreis Uelzen auch von zeitgeschichtlicher Bedeutung ist, geriet nach seinem Tod weitgehend in Vergessenheit und wurde erst 2013 wiederendeckt. [1]

Leben[Bearbeiten]

Paul Brien wurde als erstes Kind des Bäckermeisters Wilhelm Brien und seiner Frau Laura, geborene Janz, in Briesen, dem heutigen Wąbrzeźno, geboren. Nach dem Abitur, das er am 20. Februar 1904 am Königlichen Gymnasium zu Strasburg/Westpreußen ablegte[2], ging Brien zum Studium nach Heidelberg, wo er sich am 8. April 1904 an der Großherzoglichen Badischen Ruprechts-Karls-Universität für Philologie immatrikulierte. Zum Wintersemester 1904/05 wechselte er an die Martin-Luther-Universität nach Halle/Saale und legte hier am 1. Juli 1911 sein erstes Staatsexamen (Griechisch, Latein und Religion) für Lehrkräfte in höheren Schulen ab. Sein praktisches Jahr absolvierter er von Oktober 1911 bis Oktober 1912 in der Stadt Culm, wo er unter anderem Kurt Schumacher, den späteren Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), unterrichtete.[3] Von Michaelis 1912 leistete er am Conradinum das Probejahr ab.[4] Von 1935 bis 1945 unterrichtete Paul Brien als Studienrat am Königlichen Hufengymnasium in Königsberg. Für das zweite Schulhalbjahr 1939/40 wird Brien von der Leitung des Hufengymnasiums als Klassenlehrer der Klasse 5r ausgewiesen.[5] Nach der Flucht aus Königsberg erreichte er im April 1945 das Dorf Gansau im Landkreis Uelzen und fand bald darauf eine Unterkunft in Suhlendorf Nr. 11, bei Fleischermeister Oskar Kaleske.[6]

Pro-Gymnasium Suhlendorf[Bearbeiten]

Der aus Rackwitz stammende Pastor Dr. Schulz, der von 1943 bis 1946 den Suhlendorfer Pastor Dr. Peter Oelkers vertrat, entwickelte aufgrund der zahlreichen Flüchtlingsfamilien und der entsprechend hohen Schülerzahlen, die Initiative, in Suhendorf ein privates Gymnasium zu errichten. Allein aus dem Kreis Wollstein erreichten 1945 rund 7000 Flüchtlinge Suhlendorf als ersten Aufnahmeort im Landkreis Uelzen. Diese Vielzahl an Menschen stellten die Gemeinde und damit auch die Schulen in der Umgebung vor große Herausforderungen.[7] Nach Genehmigung von Militärregierung und Schulverwaltung konnte im Mai 1946 das private Gymnasium (Pro-Gymnasium) Suhlendorf seine Arbeit aufnehmen. Verwaltungsrechtlich wurde das Gymnasium dem Herzog-Ernst-Gymnasium in Uelzen unterstellt. Zum ersten Schulleiter wurde Studienrat Brien bestellt. Unter seiner Leitung spielte der Kunstunterricht eine wichtige Rolle am Pro-Gymnasium Suhlendorf.

Künstlerisches Werk[Bearbeiten]

Tuschezeichnung der Marienkirche Suhlendorf, Paul Brien 1947
Blick in die Billungstraße, Suhlendorf, Paul Brien 1949
Alte Molkerei in Suhlendorf, Aquarell von Paul Brien, 1947

Mit großer Wahrscheinlichkeit war Brien bereits in Königsberg und seiner Zeit am Hufengymnasium künstlerisch tätig. Aus dieser Zeit sind die frühen Werke durch Krieg und Flucht nicht erhalten geblieben. Die heute vorhandenen Bilder befinden sich hauptsächlich in Privatbesitz. Sie beschränken sich auf den Zeitraum von 1945 bis 1952 und sind unter schwierigen Lebensumständen entstanden. Hiervon zeugt unter anderem das verwendete Aquarellpapier, das zum Teil von minderwertiger Qualität ist. Trotzdem ist es Brien gelungen, in einem Zeitraum von rund sieben Jahren eine beachtliche Anzahl von Bildern zu erstellen, die auf einen äußerst begabten, leidenschaftlichen und feinsinnigen Künstler schließen lassen.[8] Paul Brien hielt besondere Ansichten und Momente der dörflichen Landschaft wie auch Gebäude der Stadt Uelzen[9] fest. Es gelang ihm dabei, außergewöhnliche Stimmungen einzufangen: das strahlende Sonnenlicht und tanzende Schatten auf staubigen Dorfstraßen. Seine Bilder zeugen nicht nur von großer handwerklicher Begabung, sondern auch von einer tiefen Zuneigung zu Land und Leuten in seiner zweiten Heimat.[10] Vom 27. Mai bis zum 18. September 2016 veranstaltete das Güstauer Gartencafé die Ausstellung "Paul Brien - Landschaftsaquarelle" unter dem Motto "Strahlendes Sonnenlicht und tanzende Schatten". [11][12]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Christian Wiechel-Kramüller: Haben Sie einen "echten Brien"? Wipperau-Kurier, August 2013, S. 19, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  2. C. Gade: Bericht über die mit einem Alumnat verbundenen von Conradischen Schulanstalten zu Danzig Langfuhr für das Schuljahr 1912/13. Conradische Schulanstalten, 1913, S. 11, abgerufen am 8. Januar 2023.
  3. Uwe Harnack: Paul Brien - sein Leben und Werk. In: Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen. C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG, 2017, ISSN 0937-3748, S. 32.
  4. C. Gade: Bericht über die mit einem Alumnat verbundenen von Conradischen Schulanstalten zu Danzig-Langfuhr für das Schuljahr 1912/13. Conradische Schulanstalten, 1913, S. 11, abgerufen am 8. Januar 2023.
  5. Klaus Neumann: Das Staatliche Hufen-Gymnasium und -Realgymnasium zu Königsberg/Preußen 1905-1945. Selbstverlg, Wiesbaden 1978, S. A122.
  6. Uwe Harnack: Paul Brien - sein Leben und Werk. In: Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen. C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG, 2017, ISSN 0937-3748, S. 32.
  7. Tilmann Grottian: Flüchtlingstreck mit Kultur im Gepäck. Wipperau-Kurier, Februar 2015, S. 22, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  8. Uwe Harnack: Paul Brien - sein Leben und Werk. In: Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen. C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG, 2017, ISSN 0937-3748, S. 34.
  9. Uwe Harnack: Nochmal: Paul Brien. In: Der Heidewanderer. C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG, 24. Februar 2018, ISSN 0942-3451, S. 29–30.
  10. Christian Wiechel-Kramüller: Maler und Menschenfreund. In: Wipperau-Kurier. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, November 2014, S. 14, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  11. Veranstaltungsflyer aus dem Jahr 2016.
  12. Uwe Harnack: Paul Brien - sein Leben und Werk. In: Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen. C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG, 2017, ISSN 0937-3748, S. 34.


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