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Himmelwerk

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HIMMELWERK Hoch- und Mittelfrequenzanlagen GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1879
Sitz Tübingen, Deutschland
Leitung
  • Andreas Seitzer
  • Stefen Kaiser
Umsatz 9.81 Mio. Euro[1]
Branche Elektrotechnik
🌐Website www.himmelwerk.com
Stand: 30. Juni 2022

Altes Firmengebäude in der Derendinger Str. im Jahr 1898

Himmelwerk (heute HIMMELWERK Hoch- und Mittelfrequenzanlagen GmbH) ist eine 1879[2] von Gottlob Himmel in Tübingen gegründete Firma, die ursprünglich optische und mechanische Geräte herstellte.

Geschichte[Bearbeiten]

Himmel gründete die Firma Himmelwerk am 10. Mai 1879. Im elterlichen Haus in Tübingen entstand ein optisches Geschäft, verbunden mit der Herstellung wissenschaftlicher und mathematischer Instrumente.[3] Nach bescheidenen Anfängen bekam Himmel 1886 vom Tübinger Chirurgen Paul von Bruns den Auftrag, für die Beleuchtung der Operationssäle besondere Glühstrumpflampen zu entwickeln. 1898 siedelte das Unternehmen nach Derendingen über. Der Erfolg seiner Konstruktionen war so durchschlagend, dass Himmel 1899 ein Unternehmen gründete, das unter dem Namen: Fabrik für Beleuchtungsanlagen GmbH, vormals Gottlob Himmel, firmierte. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs war Himmelwerk eines von wenigen führenden Unternehmen für Gasbeleuchtungstechnik in Deutschland.[3] Während des Krieges war das Unternehmen vor allem an der Herstellung von Waffen und Kriegsmaterial beteiligt.[4][5]

1919 wandte sich das Himmelwerk unter dem Technischen Direktor Adolf Himmel der Konstruktion von Elektromotoren zu.[3] Der Himmelmotor war im Gegensatz zu den bisher üblichen Bauarten mit einem geschweißten Stahlmantel als Gehäuse versehen, eine Neuerung, die sehr bald das Interesse der Fachwelt erregte. 1921 wurde die Himmelwerk AG gegründet und 1922 in das Handelsregister eingetragen.[6] Die Anpassungsfähigkeit der Werkskonstrukteure an die Bedürfnisse der verschiedenen Industrien ließ neben der Herstellung der Normalmotoren auch die Fabrikation von Sondermotoren aufkommen. Es gab seit 1923 keinen Industriezweig, in dem der Himmelmotor nicht eingedrungen wäre. Beim 50-jährigen Jubiläum der Firma im Jahr 1929 umfasste das Produktionsprogramm den Bau von Drehstrommotoren, Landwirtschaftsmotoren, geschlossenen Motoren mit Wälzlagern, Spezialmotoren für elektrische Einzelantriebe, Bandsägemotoren, Doppelläufermotoren, Kreissägemotoren, Fräsmotoren, Periodenumformer und Spezialmotoren für die verschiedensten Zwecke sowie Außenläufermotoren.[7] Beachtung fanden auch die 1932 vom Himmelwerk produzierten Holzbearbeitungsmaschinen, die verschiedene technische Neuerungen aufwiesen.[8] Zu dieser Zeit zählte das Himmelwerk mehrere hundert Arbeiter und zählte damit zu den größeren Unternehmen der Elektrizitätsindustrie.[9] 1939 stellte das Unternehmen für damalige Verhältnisse hochmoderne Schweißumformer her, die heute noch musealen Wert haben.[10][11] Während des Zweiten Weltkriegs kamen bei Himmelwerk Zwangsarbeiter zum Einsatz.[12] Die Mitarbeiter hatten im Krieg einen Luftschutzbunker am Hechinger Eck, der sie vor Bombenangriffen schützen sollte. Der Himmelwerk-Stollen ist rund 124 Meter lang und befindet sich in zwei bis 14 Metern Tiefe unter dem Galgenberg.[13]

1950 wurde der neue Geschäftsbereich zur Herstellung von Hochfrequenz-Generatoren aufgenommen. In den 1970er ging ein Teil des Himmelwerk-Geländes an die Derendinger Walter AG.[14] Im Laufe der Jahre erwarb die Firma Bauknecht die Aktienmehrheit. Nach dem Bauknecht-Konkurs wurde die Himmelwerk AG 1982 von der Firma Flender in Bocholt übernommen. In der Folge wurde die Aktiengesellschaft aufgelöst und das Unternehmen unter dem Namen Flender-Himmelwerk GmbH am alten Standort in Tübingen-Kilchberg weitergeführt, wo Elektromotoren und Antriebe, Hoch- und Mittelfrequenzanlagen und Hochfrequenzgeneratoren erzeugt wurden. Heute ist hier die Siemenstochter Innomotics beheimatet. Der Umsatz der Flender-Himmelwerk GmbH lag im Jahr 1989 bei 170 Millionen Mark, für das Jahr 1990 wurde ein Umsatz zwischen 190 und 200 Millionen Mark prognostiziert.[15]

1997 wurde die Sparte Hoch- und Mittelfrequenzanlagen im Rahmen eines Management-Buy-outs von den beiden Geschäftsführern E. Barth und Dr. A. Meddour übernommen. Mit dem Firmennamen „Himmelwerk Hoch- und Mittelfrequenzanlagen“ kehrte auch der alte Name Himmelwerk zurück.[16] 2009 zog das Unternehmen in ein neues Firmengebäude in der Jopestraße in Tübingen ein. Das Unternehmen produziert heute vornehmlich Generatoren und Anlagen für induktive Erwärmungsprozesse[17]. Die IG Metall warf Himmelwerk 2022 Tarifflucht vor.[18]

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Himmelwerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Geschäftsabschluss im eBundesanzeiger zum 31. Dezember 2021
  2. Gedenktafel am Gebäude Pfleghofstraße 5, 72072 Tübingen
  3. 3,0 3,1 3,2 50 Jahre Himmelwerk A.G. Tübingen. In: Stuttgarter Neues Tagblatt vom 11. Mai 1929, S. 22.
  4. 50 Jahre Himmelwerk A.G. In: Schwäbischer Merkur vom 11. Mai 1929, S. 4.
  5. „Ostarbeiter“ kamen schlecht weg. In: Schwäbisches Tagblatt vom 11. November 2019
  6. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger, Mittwoch, 15.2.1922, S. 29.
  7. Elektrotechnische Zeitschrift 70. Jahrgang Heft 6, Juni 1929, S. 224. [1] und Helios, Export-Zeitschrift für Elektrotechnik, 23. Juni 1929, S. 19 bzw. S. 897.
  8. Illustrierte Technik für Jedermann, 1932, Heft 1, S. 16, Digitalisat bei ANNO.
  9. Illustrierte Technik für Jedermann, 1932, Heft 1, S. 32, Digitalisat bei ANNO, mit Lichtbild des Gründers.
  10. Elektrotechnik und Maschinenbau, 1939, Heft 9/10, 3. März 1939, S. 50 bzw. 134.
  11. HNS Herzog Maschinenmuseum
  12. Zwangsarbeiter nach Tübingen verschleppt. In: Schwäbisches Tagblatt vom 08. November 2021, S. 18.
  13. Virtuelle Expeditionen in die Tübinger Unterwelt. In: Hohenzollerische Zeitung vom 16. Juli 2020, Seite 12
  14. Getrieben von Innovation. In: Schwäbisches Tagblatt vom 14.05.2019
  15. Handelsblatt (Hrsg.): Flender Himmelwerk haelt Wachstumstempo. Heft 089, 9. Mai 1990, ISSN 0017-7296, S. 21.
  16. https://www.sammleraktien-online.de/
  17. Himmelwerk | Ihr Hersteller für Induktive Erwärmung. In: Himmelwerk. Abgerufen am 17. Januar 2024 (deutsch).
  18. Reutlinger General-Anzeiger: Tarifflucht? Gewerkschaft prangert Tübinger Firma Himmelwerk an


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