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Johann Pretsch

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Johann „Hans“ Pretsch (* 4. August 1913 in Gleiwitz, Oberschlesien/Deutschland; † 16. November 1980 in Herrsching, Bayern/Deutschland) war ein deutscher Maler, Grafiker, Fassaden- und Lüftlmaler sowie Kunsterzieher.

Sein Gesamtwerk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Skizzen, Gestaltungen/Bemalungen von Fassaden sowie unvollendete Werke. Johann Pretsch arbeitete in Öl und Aquarell, mit Rohrfeder (bei Grafiken)[1], Monotypien[2][3] oder Blei[3]. Er verfertigte außerdem Etiketten im Stil von Glasmalereien für die Andechser Brauerei. Die Gesamtzahl der entstandenen Gemälde und Aquarelle ist unbekannt. Sein Werk ist bemerkenswert geprägt durch die realisierten unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen und seine Techniken. Die Werke aus seiner Herrschinger Zeit stellen die Blütezeit einer außerordentlichen Künstlerlaufbahn dar.

Johann Pretsch war Sohn von Karl Pretsch und Johanna Pretsch, geb. Hoffrichter. Er war das Älteste von vier Kindern.

Er studierte nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Professoren Gottschlich und Blocherer in München[4].

Wirken[Bearbeiten]

Johann Pretsch wurde von der Gemeinde Herrsching ab dem Jahr 1960 ein Atelier mit zwei Räumen im Kurparkschlösschen, Kurpark 4, zur Verfügung gestellt[3][4]. Das Kurparkschlösschen ist der 1890 gebaute, vormalige Sommersitz des Malers Professor Ludwig Scheuermann[3].

Zu den bekanntesten Werken Johann Pretschs gehört das Gemälde Die Magnolien (Öl, ca. 1977). Es ist konzeptionell untrennbar verbunden mit den Glasvasen, die Johann Pretsch an dessen Seiten installierte.

Pretsch im Kurparkschlösschen[3], zwei spezialisierte Räume[Bearbeiten]

Johann Pretsch hat die zwei Räume seines Ateliers im Kurparkschlösschen dazu genutzt, die von ihm geschaffenen Bilder in zwei Gruppen einzuteilen:

  • In dem einen Atelierraum Gegenständliches, Ergebnisse ausgedehnter Reisen in Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich und besonders in Bayern.

Mit Vorliebe malt er "Bauwerke, die etwas über den abendländischen Kulturkreis aussagen": Papstpalast in Avignon, Akropolis, Sagunt in Nordspanien, Venedigs Palazzi, Cherbourg, die Camargue, Gardasee, viel eindrucksvolle Natur, Heimatliches wie die Schwedeninsel im Ammersee, Kompositionen gegen Ende seines Wirkens.

Pretsch malt Öl mit dem Pinsel (Spachtel führt seiner Meinung nach zu Manierismus), Grafiken mit Rohrfeder(!) und Blei. Als Besonderheit pflegt er die "Monotypie", eine fast vergessene, grafische Technik. Dieser verdankt er eindrucksvolle, symbolträchtige Darstellungen, wie den ihm besonders lieben Pilatus mit der im Raume schwebenden Frage "Was ist Wahrheit...? Dieses Werk ist verschollen, kann jedoch nach Herrsching, Bayern, verortet werden.

Interessante Techniken

Monotypie entsteht so, dass die auf einer glatten Platte gleichmäßig verteilte Druckfarbe auf das daraufgelegte Papier durch Reiben mit gespitztem Holzstäbchen, Fingerspitzen oder Daumenballen übertragen wird. Die dabei entstehende Zeichnung ist dennoch kein Druck, denn die Platte ist ohne jede Struktur; das Bild entsteht durch das Reiben, also durchaus individuell.

Die Beschäftigung mit der Monotypie führte Pretsch zum Wunsch hin, in der alten manuellen Lithographie zu arbeiten. Als erstes plant er einen Zyklus mit Ansichten aus dem Fünfseenland. Pretsch hat solche Bilder – Rohrfeder- und Tuschezeichnungen – vor Jahren im "Münchner Merkur" als Serie "Darstellung aus unserem Landkreis" veröffentlicht (viell. 1975); leider sind die Originale nicht mehr vorhanden.

  • Der zweite Atelierraum ist dem "anderen" Pretsch gewidmet – wenn man so will, dem modernen – obgleich es eine zeitliche Einteilung eigentlich nicht gibt. Nach den zum Expressionismus neigenden Ölbildern und Grafiken fand er Ende der 60er Jahre folgerichtig den Weg zu abstrakten Darstellungen, die in Ausstellungen des Kunstkreises Ammersee, des Kunstvereins Gauting, in verschiedenen Galerien wie auch in großen Ausstellungen im Haus der Kunst in München zu sehen waren.

In diesem Ineinandergreifen – auch zeitlich – von abstrakten Kompositionen und fast expressionistischen Darstellungen liegt ein besonderer Reiz der Arbeiten von Pretsch. Dabei beschäftigen ihn "nicht nur die Form, nicht nur die Farbgebung, sondern auch die Probleme der Hell-Dunkel-Wirkung".

Seine künstlerische Spannweite versucht Pretsch gedanklich auszuloten. Gespräche hierüber umspannen Raum und Zeit, schürfen – fundiert durch Kenntnis und Erfahrung – zurück zu den kultischen Zeichnungen in den Steinzeithöhlen von Altamira. Pretschs Meinung dazu mag kühn sein, erscheint aber nicht bar der Logik: Nicht die realistische, die abstrakte Darstellung ist die primäre aktive Kunstbetätigung des Menschen gewesen.

Ausstellungen (Auszug)[Bearbeiten]

  • Große Kunstausstellung, Haus der Kunst, München 1975; Betonung auf Öl und Grafik[4], Neue Münchner Künstlergenossenschaft[5]
  • 10. Ausstellung des Künstlerkreises Ammersee, Herrsching 1977[6] (Schirmherr: Landtagspräsident Rudolf Hanauer; prominente Gäste: Bundespräsident Walter Scheel mit Frau Mildred Scheel, Bundesminister Josef Ertl mit Frau, Landrat Rudolf Widmann, Bürgermeister Schulz und viele mehr.)
  • 11. Ausstellung des Künstlerkreises Ammersee, Herrsching 1978[7]
  • 12. Ausstellung des Künstlerkreises Ammersee, Herrsching 1979[8]
  • 13. Ausstellung des Künstlerkreises Ammersee, Herrsching 1981[9] im Gedenken an Hans Pretsch; bis 23. August 1981[10][1]. 1980 fand aufgrund des völlig überraschenden Todes Johann Pretschs keine Ausstellung statt.
  • Frühjahrsausstellung Malerei Graphik Plastik, 15. Mai 1982–24. Juni 1982; Kunstverein Gauting e.V. im Rathaus Gauting; Johann Pretsch' ausgestellte Werke: Vallauris Öl, Sirmione Gardasee Öl, Zum Zenit Öl, Urdiales/Spanien Monotypie[11]
  • Gedächtnisausstellung anlässlich des sechsten Todestages des Johann Pretsch; Kurparkschlösschen Herrsching 1986, Veranstalter: Edeltraut Pretsch, seine Witwe[12] 18.–29. Juli 1986[13]

Werke (Auszug)[3][Bearbeiten]

  • Die Magnolien, Öl (mit Installation Glasvasen)
  • Vallauris, Öl
  • Sirmione, Gardasee, Öl
  • Zum Zenit, Öl
  • Salzburg
  • Avignon – Papstpalast
  • Akropolis Athen
  • Sagunto Nordspanien
  • Venedigs Palazzi
  • Cherbourg
  • Camargue
  • Gardasee
  • Ammersee Schwedeninsel
  • Mühlfeld (bei Herrsching), Auftragsarbeit
  • Rundung, Öl
  • Entfaltung in grün, Öl
  • Komposition E 79, Öl
  • Komposition I, Öl
  • Komposition II, Öl
  • Komposition III, Öl
  • Komposition IV, Öl
  • Komposition F 78, Öl
  • Aus den Zeichen, Öl
  • Gegenbewegung, Öl
  • Durch schwarz, Öl
  • Im Zenit, Öl
  • Komposition C 78, Öl
  • Urdiales/Spanien, Monotypie

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

  • Erster Vorsitzender des Künstlerkreises Ammersee KKA; vom 7. Februar 1969–16. November 1980[14];
  • Neue Münchner Künstlergenossenschaft e.V.[5]
  • Verein Ausstellungsleitung[5], später umbenannt in Künstlerverbund im Haus der Kunst
  • Für acht Jahre Organisator der Ausstellungen des Kreises [AbN.: Künstlerkreis] [12]
  • Zwanzig Jahre lang Gemeinderat[3] in Herrsching[12]
  • Kreisrat für eine Amtsperiode[3]
  • Landsmannschaft Schlesien Ortsverein Herrsching, vermutlich Gründungsmitglied, Mitgliedsnummer 3[15]
  • Der Künstlerkreis Ammersee beschreibt sich selbst folgendermaßen:

    Im Künstlerkreis Ammersee Herrsching haben sich im Jahre 1967 Maler, Graphiker und Bildhauer aus dem Westteil des Landkreises Starnberg wie aus übrigen Orten Oberbayerns zusammengeschlossen. Sie haben auf ihr Programm weder eine bestimmte Richtung von Aussagemöglichkeiten noch einen gezielten Themenkreis gesetzt. Die freie Entfaltung im Schaffen, die menschliche Begegnung sowie die Wechselwirkung zwischen der Natur und den pulsierenden neuen Strömungen der Großstadt München bewahren sie davor, in Routine und Gewohntem zu verharren oder allzu flüchtigen Eintagserfolgen zu verfallen.[6]

Sonstiges[Bearbeiten]

⚭ 12.8.1965 Heirat mit Edeltraut Reichert

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Süddeutsche Zeitung, im August 1981
  2. Süddeutsche Zeitung, Starnberg, im Juli 1986
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Münchner Merkur, Starnberg, Nummer 125, 3./4. Juni 1978
  4. 4,0 4,1 4,2 WHO'S WHO IN THE ARTS, Edition Germany–Austria–Switzerland, 2. Ausgabe 1978
  5. 5,0 5,1 5,2 Katalog zu Große Kunstausstellung, Haus der Kunst, München 1975
  6. 6,0 6,1 Künstlerkreis Ammersee, Herrsching, 10. Ausstellung, Programmheft 1977
  7. Künstlerkreis Ammersee, Herrsching, 11. Ausstellung, Programmheft 1978
  8. Künstlerkreis Ammersee, Herrsching, 12. Ausstellung, Programmheft 1979
  9. Künstlerkreis Ammersee, Herrsching, 13. Ausstellung, Programmheft 1981
  10. Münchner Merkur, Starnberg, Nummer 183, 1981
  11. Der Kunstverein Gauting e.V.im Rathaus Gauting, Frühjahrsausstellung Malerei Graphik Plastik 1982
  12. 12,0 12,1 12,2 Süddeutsche Zeitung, Starnberg, Mittwoch 23. Juli 1986
  13. Herrschinger Heft, Juli 1986
  14. Gemeinde Herrsching am Ammersee Mitteilungen
  15. Mitgliedskarte Nr. 3, Johann Pretsch, Landsmannschaft Schlesien Ortsverein Herrsching

Weblinks[Bearbeiten]

Geburtshaus von Johann Pretsch, Gleiwitz, Schweriner Strasse 6, heute ul. Sobieskiego 6, 41-800 Gliwice

Erläuterungen zu verwendeten Quellen[Bearbeiten]

WHO'S WHO IN THE ARTS, Edition Germany–Austria–Switzerland, 2. Ausgabe 1978; Seinerzeitiger Herausgeber: WHO'S WHO - Book & Publishing Ges. f. internationale biographische Enzyklopädien mbH, Wörthsee/Steinebach

Land- und Seebote, 10.7.1984; Volltitel: Land- und Seebote: älteste Heimatzeitung für d. Landkreis Starnberg u. d. Vierseen-Gebiet; Erscheinen 1990 eingestellt


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