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Julius von Boemcken

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Julius von Boemcken (* 14. Februar 1873 in Mewe/Westpreußen; † 19. Oktober 1958 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Kolonialoffizier.

Leben[Bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten]

Er heiratete am 16. Februar 1905 in Harzburg[1] Agnes, geb. von Brandis (* 11. April 1884 in Hannover; gestorben 1960), welche von Oktober 1932 bis 1943 den Frauenbund des Deutschen Kolonialkriegerbundes leitete. Sie leitete die Gleichschaltung des Verbandes mit der deutschen Frauenfront mit.[2] 1935 wurde sie Vorsitzende des Lyzeum-Clubs.[3]

Karriere[Bearbeiten]

Im Jahre 1892 diente er als Hofpage am preußischen Hofstaat in Berlin unter dem Pagen-Gouverneur Otto von Zaborowski.[4] Er trat nachfolgend in die preußische Armee ein und erreichte am 22. März 1893 den Rang eines Sekondeleutnants im Füsilier-Regiment „von Steinmetz“ (Westpreußisches) Nr. 37. 1899 wurde er zum Lehr-Infanterie-Bataillon abkommandiert. Er beteiligte sich innerhalb der 9. Kompanie des 3. Ostasiatischen Infanterie-Regiments unter Hauptmann von Kunowski an der Niederschlagung des Boxeraufstandes und blieb danach weiterhin in China.[5] Am 22. März 1902 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant im 2. Ostasiatischen Infanterie-Regiment.[6]

Nach seiner Rückkehr aus China wurde er dem Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8 zugeteilt und zur preußischen Kriegsakademie abkommandiert. Er brach diese aber ab um am 25. Februar 1905 der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika beizutreten.[7]

Zeit in Deutsch-Ostafrika[Bearbeiten]

Er wurde zum Hauptmann befördert und diente im August 1905 als Adjutant von Friedrich von Erckert. Am 23. Januar 1909 wurde ihm das Mecklenburgische Militärverdienstkreuz II. Klasse verliehen.[7] Er wurde am 28. Februar 1912 zum Ehrenritter des Johanniterordens geschlagen.[8] Im August 1914 wirkte er noch als Garnisonsältester in Daressalam. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges beteiligte er sich mit seinem Detachement am 22. September 1914 an dem Gefecht bei Majorini. Am 7. Oktober 1914 kämpfte er bei Gazi, im November desselben Jahres beteiligte er sich an der Schlacht bei Tanga, am 12. Januar 1915 bei der Schlacht um Jassini, im September 1915 am Longido und schließlich im Juli 1916 bei Kwamgwe, wo er in britische Kriegsgefangenschaft geriet. Ihm wurde am September 1916 in Abwesenheit das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. In den Jahren 1915 erfolgte seine Beförderung zum Major.[9] Im Januar 1917 war er in Ngarambi und ab Mai 1917 in Sidi Bishr in Ägypten inhaftiert.[10] Bis zum Kriegsende war er auch Inhaber des Roten Adlerorden IV. Klasse und des Kronen-Orden IV. Klasse mit Schwertern.[7]

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

In der Nachkriegszeit beteiligte sich von Boemcken in geschichtsrevisionistischen und rechten Kreisen. So wirkte er als Schriftführer der ab Januar 1928 erschienenen ''Kolonial-Post, dem Vereinsorgan des Deutschen Kolonialkrieger-Bundes[11] Er war auch Geschäftsführer des Deutschen Kolonialkrieger-Bundes und wurde Anfang Juni 1925 erneut zum Geschäftsführer gewählt.[12] Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.579.776)[13] und wurde zum Stabsführer des Deutschen Kolonialkrieger-Bundes. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zeigte er sich loyal gegenüber dem NS-Regime und versuchte weiterhin vergeblich für die Rückkehr der deutschen Kolonien zu kämpfen, da er sie als notwendig für Deutschland sah.[14] Er war in führender Verantwortung dafür, dass ehemalige Askaris als "Farbige" kein Frontkämpferabzeichen erhielten, so zum Beispiel bei Bayume Mohamed Husen, welcher es im Oktober 1934 zum ersten Mal beantragte.[11] Er führte ab 1941 den Rang eines Oberstleutnants a. D. und wohnte bis 1951 in Berlin-Lichterfelde-West.[10]

Schriften[Bearbeiten]

  • Unsere Schutztruppen. 1925

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlecterbuch. C.A. Starke, 1912 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  2. Reiner Fenske: Kolonialismus in der Weimarer Republik: Der "Deutsche Ostbund" und die "Deutsche Kolonialgesellschaft" in den 1920er Jahren. LIT Verlag Münster, ISBN 978-3-643-14596-3 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  3. Claudia Friedel: Komponierende Frauen im Dritten Reich: Versuch einer Rekonstruktion von Lebensrealität und herrschendem Frauenbild. LIT Verlag Münster, 1995, ISBN 978-3-8258-2376-4 (google.de [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  4. Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat. 1892 (google.com [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  5. 'Allgemeine Zeitung. 1900 = Jg. 103, 7 - 8' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 20. Oktober 2022.
  6. Beiträge zur deutschen Kolonialgeschichte. Traditionsverband Ehemaliger Schutz- und Uberseetruppen, 2003 (google.com [abgerufen am 16. November 2022]).
  7. 7,0 7,1 7,2 Beiträge zur deutschen Kolonialgeschichte. Traditionsverband Ehemaliger Schutz- und Uberseetruppen, 2003 (google.com [abgerufen am 16. November 2022]).
  8. https://www.deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de/DGOWP/wp-content/uploads/2021/07/Liste_Ehrenritter_Johanniterorden_N_Scheuring.pdf
  9. Deutsches Kolonialblatt: Amtsblatt des Reichskolonialamt. 1915 (google.com [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  10. 10,0 10,1 Sönke Clasen: Die Angehörigen der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika zur Zeit des Ersten Weltkriegs: Ein biographisches Verzeichnis. BoD – Books on Demand, 2021, ISBN 978-3-7526-9034-7 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  11. 11,0 11,1 Marianne Bechhaus-Gerst: Treu bis in den Tod: von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen : eine Lebensgeschichte. Ch. Links Verlag, 2007, ISBN 978-3-86153-451-8 (google.com [abgerufen am 19. Oktober 2022]).
  12. Deutscher Kolonialkriegerbund. In: Münchner Neueste Nachrichten : Wirtschaftsblatt, alpine und Sport-Zeitung, Theater- und Kunst-Chronik. 1925 = Jg. 78, 6 - Viewer | MDZ. 8. Juni 1925, abgerufen am 20. Oktober 2022.
  13. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/3571577
  14. Rheinische Blätter. Westdeutscher Beobachter, 1938 (google.com [abgerufen am 20. Oktober 2022]).


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