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Klemens Richters

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Klemens Richters (* 15. Dezember 1950 in Legden) ist ein deutscher Diplom-Sozialpädagoge.

Werdegang[Bearbeiten]

Richters ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Er war von 1988 bis 2017 Leiter und Geschäftsführer der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz in Münster.[1] Unter seiner Leitung wurden, erstmals in Deutschland, alle pädagogischen Fachkräfte in einer dreijährigen Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahme zu Traumapädagogen zertifiziert.

Richters ist Mitglied sozialpolitischer Netzwerke, war von 2004 bis 2018 Vorstandsmitglied im Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. (BVkE)[2] und leitete die Fachausschüsse „Bildung und Erziehungshilfen“ und „Fachkräfte in den Erziehungshilfen“. Er studierte von 1972 bis 1976 an der Fachhochschule Münster Sozialpädagogik und soziale Arbeit und leitete von 1981 bis 1988 das Ludwigsheim in Münster. 1982 gründete er das „Jugendausbildungszentrum Münster“ (JAZ)[3] mit überbetrieblichen Werkstätten, in denen arbeitslose Mädchen und Jungen verschiedene staatlich anerkannte Ausbildungsberufe erlernten. Als Erlebnispädagoge mit Berechtigung zur Führung von Segelschiffen entwickelte er nachhaltige erlebnispädagogische Konzepte und befuhr mit Mädchen und Jungen seiner Einrichtungen auf Traditionsschiffen die Nord- und Ostsee.[1]

Im Sommer 1988 übernahm Richters die Leitung der Einrichtung „Kinderheim und Waisenhaus auf St. Mauritz“, die im Jahr 1842 durch den Priester und Ordensstifter Eduard Michelis als erstes Armenwaisenhaus in Münster gegründet wurde[4]. Von der Gründung bis 1988 hatten ausschließlich Ordensfrauen von der Gemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung“ die Einrichtung geleitet.[5] Mit großem Engagement entwickelte Richters das Kinderheim weiter, 2010 erfolgte die Umbenennung zur „Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Sankt Mauritz“ mit 200 Plätzen für Kinder, Jugendliche und Eltern, die von 180 Fachkräften (Sozialpädagogen, Heilpädagogen und Psychologen) betreut werden. Getreu dem unter seiner Leitung entwickelten Leitbildes „… dass Kindern und Jugendlichen das Leben gelingt“[6] orientierte sich sein Handeln an der Realisierung einer tragfähigen Zukunftsperspektive für jedes Kind, für jeden Jugendlichen, für jede Familie. Mit partizipativen Konzepten und durch die zertifizierte Ausbildung aller Fachkräfte zu Traumapädagogen gelang Richters die Weiterentwicklung des Kinderheims zur ersten deutschen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung mit traumapädagogischem Konzept. Zur wissenschaftlichen Evaluation arbeitete Richters mit dem IKJ Mainz – Institut für Kinder- und Jugendhilfe – zusammen.

2017 ging Richters in den Altersruhestand und übergab die Leitung seinem Nachfolger Michael Kaiser.[1]

Im Rahmen seines Ruhestandes engagierte sich Richters für unbegleitete minderjährige Ausländer und leitete 2018 und 2019 Qualifizierungskurse für Fachkräfte der Erziehungshilfe in Augsburg und Ludwigshafen für das IKJ in Mainz.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • K. Richters: Die Volljährigkeitsgeschädigten. In: Sozialmagazin. Jg. 5. Heft 6/1980. Weinheim
  • K. Richters: Jugendschutz vom Heim aus. In: Jugendwohl. Heft 7/1986. Freiburg.
  • K. Richters: Die Wegläufer-Kinder und jugendliche laufen aus Heimen und Familien weg. In: FORUM Jugendhilfe. AGJ Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe, Heft 4/1986 Seite 28 ff.
  • Ein Heim reagiert auf die Jugendarbeitslosigkeit. In: Caritas Jahrbuch 1987. 1986, ISSN 0069-0570, S. 53–57 (Literaturbeschreibung in Index Theologicus zum Download oder Suchanfrage Caritas Bibliothek [abgerufen am 17. August 2020]).
  • K. Richters: Segeln mit sozio-kulturell benachteiligten Jugendlichen. In: Erlebnispädagogik. Band 3, 1995.
  • K. Richters: Hilfe für Kinder in Krisensituationen. In: Informationsdienst DGgKV e.V. Fachzeitschrift der ehemaligen Deutschen Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung. 1998
  • K. Richters: Ein Heim für Kinder – und ihre Eltern. In: Sozialmagazin. 11/2000. Weinheim
  • Bildung – (K)ein Auftrag für die Erziehungshilfe?! (= Bundesverband katholische Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. BVkE [Hrsg.]: Beiträge zur Erziehungshilfe. Band 35). BVkE, Freiburg 2009.
  • Traumapädagogik. In: Michael Macsenaere, Klaus Esser, Eckhart Knab, Stephan Hiller (Hrsg.): Handbuch der Hilfen zur Erziehung. Lambertus Verlag, Freiburg, Br. 2014, ISBN 978-3-7841-2121-5.
  • Gut vorbereitet ein Pflegekind aufnehmen. In: Neue Caritas. Jahrgang 2015, Nr. 14. Freiburg 22. Juli 2015 (Artikeltext).
  • K. Richters: Verarbeitung gescheiterter Pflege – Therapeutische Angebote für Kinder aus gescheiterten Pflegeverhältnissen. In: Michael Macsenaere u. a. (Hrsg.): Pflegekinderhilfe. Zwischen Profession und Familie. Lambertus, Freiburg 2017, S. 196–206 [7]
  • K. Richters: Traumapädagogik als Kernkompetenz in der stationären Jugendhilfe. In: Unsere Jugend. 3/2017. München

Quellen[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Karin Höller: Auch künftig hebt er mit Kids ab. In: Westfälische Nachrichten. 2. Januar 2017, abgerufen am 17. August 2020.
  2. Gute Fachlichkeit im interkulturellen Kontext. (PDF) 2018, abgerufen am 17. August 2020 (Flyer zu Veranstaltung des Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (BVkE), siehe dort die Beschreibung des Referenten Klemens Richters).
  3. Caritasverband für die Stadt Münster e. V. 31. März 2020, abgerufen am 15. September 2020 (deutsch).
  4. Sperre - Münsters Monatsmagazin für Arbeit, Soziales und Kultur. Abgerufen am 15. September 2020.
  5. Geschichte. St. Mauritz Kinder und Jugendhilfe, abgerufen am 17. August 2020.
  6. Leitbild. St. Mauritz Kinder und Jugendhilfe, abgerufen am 17. August 2020.
  7. Lambertus Verlag GmbH: Pflegekinderhilfen - Lambertus Verlag GmbH. Abgerufen am 17. August 2020.


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