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Leipziger Führungsmodell

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Das Leipziger Führungsmodell (LFM, englisch Leipzig Leadership Model) ist ein erstmals 2016 an der HHL Leipzig Graduate School of Management vorgestellter, ganzheitlicher, mehrdimensionaler Orientierungsrahmen, der sich an Studierende und Führungskräfte richtet und auf verschiedene Organisationsgrößen und-arten in unterschiedlichen Branchen wie auch in öffentlichen Organisationen angewendet werden kann. Das LFM hat den Anspruch, den veränderten Herausforderungen von Führungskräften in einer zunehmend komplexen und volatilen Welt Rechnung zu tragen. Autoren des Leipziger Führungsmodells sowie der Publikation „Das Leipziger Führungsmodell: the Leipzig Leadership Model“[1] sind Manfred Kirchgeorg, Timo Meynhardt, Andreas Pinkwart, Andreas Suchanek, und Henning Zülch von der HHL Leipzig Graduate School of Management.

Prämissen des Modells[Bearbeiten]

Zu den Prämissen des Leipziger Führungsmodells zählt ein Menschenbild, das geprägt ist vom Respekt gegenüber der Würde jedes einzelnen Menschen und von seinem Recht auf persönliche Freiheit und Partizipation. Darüber hinaus agieren Führungskräfte nicht freischwebend, sondern handeln im Rahmen einer Organisation  als übergeordnete Einheit. Führung in einer Organisation, so eine weitere Grundannahme des Leipziger Führungsmodells, geschieht unter Wettbewerbsbedingungen in einem sich dynamisch verändernden Umfeld, Und nicht zuletzt: Gute Führung benötigt realistische Erwartungen und unterstützende Strukturen.

Die vier Modelldimensionen[Bearbeiten]

Das Leipziger Führungsmodell besteht aus den vier Modelldimensionen „Purpose“, „Unternehmergeist“, „Verantwortung“ und „Effektivität“.

Das neue Leipziger Führungsmodell besteht aus den vier Modelldimensionen „Purpose“, „Unternehmergeist“, „Verantwortung“ und „Effektivität“

Purpose[Bearbeiten]

Der „Purpose“ hebt die Zweck-Mittel-Relation in der Führungsarbeit hervor, d.h. die Frage nach dem Warum, dem Sinn und Zweck  von Führungsentscheidungen, aber auch nach der Legitimation eines Geschäftsmodells und  eines  Unternehmens als Ganzes.

Unternehmergeist[Bearbeiten]

Ein Schlüssel für erfolgreiche Führung in Zeiten permanenten Wandels ist die Erneuerungsfähigkeit von Mensch, Organisation und Gesellschaft oder kurz: der „Unternehmergeist“. Er bestimmt nicht nur den Erfolg von Start-ups, sondern gewinnt für etablierte private wie öffentliche Unternehmen im Zeitalter digitaler Transformation eine immer wichtigere Rolle. Mit dieser Modelldimension betont das Leipziger Modell die unternehmerisch-orientierte innovative Führung.

Verantwortung[Bearbeiten]

„Verantwortung“ ist eine weitere grundlegende Dimension guter Führung, die als Randbedingung der Verfolgung des jeweiligen Purpose Beachtung erfordert. Ein Purpose, der nicht verantwortlich realisiert werden kann, kann deshalb kein Gegenstand guter Führung sein.

Effektivität[Bearbeiten]

Eine unternehmerisch und verantwortlich ausgerichtete Führung von Unternehmen wie auch anderen Organisationen steht vor der Herausforderung, dass Entscheidungen und Handlungen zur Erzielung eines individuellen, organisationalen und gesellschaftlichen Wertbeitrages aufgrund knapper Ressourcen und und unter Wettbewerbsbedingungen wohl überlegt sein müssen. Gute Führung muss daher den richtigen Weg (Effektivität) finden und ihn richtig (Effizienz) beschreiten lassen, um den Purpose zu erreichen. Die Effektivitätsdimension übersetzt damit verantwortliche, unternehmerische Entscheidungen in zielgerichtete Strategien, Strukturen und Prozesse, damit ein wettbewerbsfähiger Beitrag zu einem größeren Ganzen erreicht wird.

Potenziale und Spannungsfelder[Bearbeiten]

Das Leipziger Führungsmodell regt dazu an, aktiv die Potenziale und Spannungsfelder der zuvor beschriebenen einzelnen Dimensionen zu reflektieren. Entsprechende Potenziale zu erkennen und zu heben, ist eine wesentliche Voraussetzung für den gelingenden Wertbeitrag und damit letztlich den Unternehmenserfolg. Gute Führung bedeutet demnach auch, Potenziale bei sich selbst, in der Organisation und im gesellschaftlichen Umfeld zu erkennen und gezielt zu realisieren. Aufgrund der hochkomplexen Realität gilt es jedoch außerdem, sich den Spannungen zu widmen, die im Zuge der Zielerreichung auftreten können. Dies geschieht durch die Thematisierung typischer Konfliktfelder guter Führung, d.h.

  • Purpose und Verantwortung
  • Verantwortung und Effektivität
  • Effektivität und Unternehmergeist
  • Unternehmergeist und Verantwortung.

Wertbeitrag als Messlatte der Führungsleistung[Bearbeiten]

Führung bedeutet, einen Beitrag zu einem größeren Ganzen zu leisten, den Dritte als sinn- und wertvoll erachten. Im Leipziger Führungsmodell misst sich die Führungsleistung konsequent am Wertbeitrag. Mit der Idee des Wertbeitrages werden hier ganz unterschiedliche „Werte“, wie finanziell-ökonomische, kulturelle, soziale und andere nicht finanzielle Werte adressiert. Ein Wertbeitrag ist demnach ein Beitrag, der sich der Wertschätzung einzelner oder von Organisationen und auch der Gesellschaft in einem Maße erfreut, dass er den Einsatz an Arbeit, Kapital und natürlichen Ressourcen mehr als rechtfertigt.

Mit dem Leipzig Führungsmodell sollen aktuelle Fragestellungen der Unternehmensführung einer Lösung zugeführt werden. Der hierfür vorgeschlagene Ansatz ist ganzheitlich, interdisziplinär, gleichsam theoretisch fundiert wie auch praxisorientiert und nur implizit normativ.

Der Entwicklungsprozess des Leipziger Führungsmodells[Bearbeiten]

Seit dem Jahr 2011 befasst sich  die HHL Leipzig Graduate School of Management in einem engen Theorie-Praxis-Dialog mit Fragen der Unternehmensführung im 21. Jahrhundert und hat hierzu eine Reihe von HHL-Foren und Spezialveranstaltungen wie die „Leipzig Leadership Lecture“ durgeführt. Parallel hierzu wurde an den Lehrstühlen und Centern der HHL die Forschung zu Schlüsselthemen wie Vertrauen, Wandel, Nachhaltigkeit und Verantwortung vorangetrieben.

Das Modell ist bewusst offen und entwicklungsorientiert angelegt und stellt sich dem weiteren Diskurs mit der Unternehmenspraxis und der Führungsforschung und -lehre. Hierzu  findet das Führungsmodell Eingang in die akademischen Programme (MSc, MBA, EMBA, Doktorandenprogramm) sowie der Executive Education der HHL und ist Gegenstand der Begleitforschung.

Literatur[Bearbeiten]

Kirchgeorg, Manfred; Meynhardt, Timo; Pinkwart, Andreas; Suchanek, Andreas; Zülch, Henning: Das Leipziger Führungsmodell: the Leipzig Leadership Model. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Leipzig: HHL gGmbH, HHL Academic Press, 2017. ISBN 978-3-9818509-2-5

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kirchgeorg, Manfred; Meynhardt, Timo; Pinkwart, Andreas; Suchanek, Andreas; Zülch, Henning: Das Leipziger Führungsmodell: the Leipzig Leadership Model. Hrsg.: Leipzig: HHL gGmbH. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. HHL Academic Press, 2017, ISBN 978-3-9818509-2-5.


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