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Salzburger Achtsamkeitsmodell

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Das Salzburger Achtsamkeitsmodell (SAM) ist ein Modell zur anschaulichen Vermittlung der Grundprinzipien von Achtsamkeit/Mindfulness sowie ein darauf aufbauendes psychoedukatives Selbstmanagement-Training, insbesondere für den Einsatz in Organisationen. Es wurde von Esther und Johannes Narbeshuber konzipiert und durch den Austausch mit internationalen Fachleuten, wie z.B. Daniel J. Siegel (UCLA), Otto Scharmer (MIT) und Britta Hölzel (Harvard/Charité) weiterentwickelt. SAM beruht auf aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und beinhaltet systematisch aufeinander aufbauende Elemente zu den Themen Stressmanagement, Entscheidungs- und Zielsetzungsfähigkeiten, Resilienz und Agilität für die Arbeitswelt 4.0.

Entstehung[Bearbeiten]

Das Salzburger Achtsamkeitsmodell entstand im Lauf der 2010er-Jahre aus der Kooperation zwischen dem Salzburger Mindful Leadership Institut der Trigon Entwicklungsberatung. Es integriert Aspekte aus verschiedenen Forschungs- und Anwendungsdisziplinen mit dem Ziel eines kohärenten Gesamtbilds, das sich durch Anschaulichkeit und hohen Praxisbezug insbesondere für den Einsatz in Organisationen eignet.

Wesentliche Quellen sind:

Aufbau[Bearbeiten]

Das Salzburger Achtsamkeitsmodell basiert auf Achtsamkeit als Praxis der Selbstbeobachtung, die im Inneren ansetzt. Dabei kann die Achtsamkeitspraxis eine innere Klarheit, Ruhe, Resilienz und Ausrichtung, die effektives Handeln heute braucht, vermitteln.[2]

Der Ansatz basiert auf folgenden Aspekten:

Zwei Ebenen und ihr Dolmetscher[Bearbeiten]

Unser Gehirn und Nervensystem lässt sich grob in zwei Ebenen unterteilen: Das uralte und mächtige somatische System (Wollen) und das jüngere, sprachbegabte kognitive System (Denken). Beide sind sehr verschieden und sind aufeinander angewiesen. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen. Das sensorische System (Fühlen) dient dabei als Dolmetscher, damit sich diese beiden Ebenen verständigen können. Dort wird es auch deutlich, wenn es Unstimmigkeiten zwischen Denken und Wollen gibt.

Dissoziation dieser beiden Ebenen[Bearbeiten]

Durch die Stressreaktion der Amygdala entkoppeln Denken und Wollen mit steigendem Stresspegel immer mehr. Damit sinkt unsere Problemlösungskompetenz und der Stress wird immer größer. Diese Stresskurve wird in Anlehnung an Yerkes & Dodson dargestellt. Mit jeder Wiederholung und je länger wir darin gefangen sind, desto stärker verankert sich dieses System in unserem Gehirn (Neuroplastizität).

Integration durch wache Zuwendung und Achtsamkeit[Bearbeiten]

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit wohlwollend und wertfrei auf den gegenwärtigen Moment richten, z.B. durchs Fokussieren auf den Atem oder unsere Körperwahrnehmung, dann aktiviert das den präfrontalen Cortex, die Insula und andere Regionen, die zusammen das sensorische System bilden. Denken und Wollen bekommen wieder eine Gesprächsbasis. Dieses ganz im gegenwärtigen Moment sein, dabei wertfrei wahrzunehmen, was ist, nennt man Achtsamkeit.

Die vier positiven Effekte von Achtsamkeit[Bearbeiten]

Die Integration zwischen beiden Ebenen fördert Kompetenzen wie Fokus, Kreativität, Resilienz und Empathie. Insbesondere unsere Selbst-Empathie ist wichtig, wenn wir längerfristig an Achtsamkeit dranbleiben wollen. Eine innere Haltung von Wohlwollen und stiller Freude ist für unsere Motivation und unsere Neuroplastizität förderlicher als verbissene Selbstdisziplin mit dem Ziel der Selbstoptimierung. Das Modell fokussiert auf folgende Aspekte, die durch das Salzburger Achtsamkeitsmodell (SAM) gefördert werden können:

Fokus[Bearbeiten]

Wir leben in einem Zeitalter permanent geteilter Aufmerksamkeit. Wenn wir abgelenkt sind, büßen wir Produktivität ein, z.B. in Meetings, am PC etc. Wir können uns vornehmen, konzentriert zu sein. Wenn wir bewusst darauf achten, merken wir selbst dann, dass der Geist wandert. Mindfulness als mentales Training kann helfen, den Fokus konsequenter und klarer zu halten.

Kreativität & Innovationsfähigkeit[Bearbeiten]

Studien [3] zeigen, dass Geistesblitze ein entscheidendes Element bei Innovationen sind. Dazu brauchen wir Zeiten der Muße und des Abstands vom äußeren und inneren Lärm. Sie entstehen nicht, wenn wir nur mit To-Do-Listen beschäftigt sind. Bestimmte Achtsamkeitstechniken

Vitalität und Resilienz[Bearbeiten]

Achtsamkeit verbessert die Fähigkeit, mit Stress umzugehen sowie eigene physische und psychologische Bedürfnisse frühzeitig wahrzunehmen und angemessen zu versorgen. Dies dient der langfristigen Gesunderhaltung ebenso wie der Reduktion von Krankheitstagen und der Erholung nach Krankheits- und Krisenzeiten (Daniel Goleman).[4]

Empathie & Mitgefühl[Bearbeiten]

Mitgefühl ist jeine der zentralen Führungseigenschaften im 21. Jahrhundert, wie z.B. auch Dr. Tania Singer in ihrem Buch „Caring Economics[5] eindrucksvoll belegt. Mitgefühl umfasst drei Aspekte: Ich verstehe Dich (kognitives Element), Ich fühle mit Dir (affektives Element), Ich möchte Dir helfen (motivationsbezogenes Element). Mitgefühl hat jedoch nichts mit Psychologisieren, Mitleid oder inhaltlicher Zustimmung zu tun. Mindfulness trainiert unsere Interozeption (Innenwahrnehmung) und damit auch unser Einfühlungsvermögen. Teams mit empathiefähigem Leader sind leistungsfähiger. Mitgefühl fließt deshalb zunehmend in Management-Bewertungen ein (Bsp.: LinkedIn).

Alles deutet auf die wachsende Bedeutung von Mindfulness in unserer Gesellschaft hin und so hat auch Matthias Horx in seinem erschienen Trendbericht „Achtsamkeit“[6] als Megatrend bezeichnet.

Methodische Besonderheiten[Bearbeiten]

Im Rahmen eines SAM-Trainings werden, ähnlich wie beim Zürcher Ressourcen Modell (ZRM), die theoretischen Hintergründe des Achtsamkeitsmodells thematisiert. So entsteht Transparenz über Quellen und Basis des Modells, was ein Arbeiten „auf Augenhöhe“ ermöglicht.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Britta K. Hölzel, Elizabeth A. Hoge, Douglas N. Greve, Tim Gard, J. David Creswell: Neural mechanisms of symptom improvements in generalized anxiety disorder following mindfulness training. In: NeuroImage : Clinical. Band 2, 25. März 2013, ISSN 2213-1582, S. 448–458, doi:10.1016/j.nicl.2013.03.011, PMID 24179799, PMC 3777795 (freier Volltext).
  2. Achtsamkeit als das neue Joggen – nur diesmal für den Kopf. 6. September 2018, abgerufen am 2. April 2019.
  3. Lorenza S. Colzato, Ayca Ozturk, Bernhard Hommel: Meditate to Create: The Impact of Focused-Attention and Open-Monitoring Training on Convergent and Divergent Thinking. In: Frontiers in Psychology. Band 3, 2012, ISSN 1664-1078, doi:10.3389/fpsyg.2012.00116, PMID 22529832, PMC 3328799 (freier Volltext).
  4. ISSN 0017-8012
  5. Ricard, Matthieu, Singer, Tania.: Caring economics : conversations on altruism and compassion, between scientists, economists, and ... the dalai lama. Picador Usa, [Place of publication not identified] 2016, ISBN 1-250-07122-4.
  6. Horx, Matthias, Muntschick, Verena, Hertle, Diana, Kirig, Anja, Anthes, Daniel: Die neue Achtsamkeit Der Mindshift kommt. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-945647-40-0.


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