You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Liste von Justizirrtümern außerhalb Deutschlands und Österreichs

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Diese Liste ist eine Übersicht über Fälle von Justizirrtümern, die sich außerhalb Deutschlands und Österreichs ereignet haben.

Bis 1930[Bearbeiten]

  • Alfred Dreyfus (Frankreich) wurde 1894 für einen von Major Walsin-Esterhazy begangenen Geheimnisverrat zu lebenslanger Verbannung auf der Teufelsinsel verurteilt. Sein Prozess führte zur Dreyfus-Affäre.
  • Adolph Beck (Großbritannien) verbrachte zwischen 1896 und 1904 mehrere Jahre für vom Trickbetrüger John Smith begangene Straftaten im Gefängnis.
  • George Edalji (Großbritannien) wurde 1903 verurteilt, ein Pferd verstümmelt und lebensgefährlich verletzt zu haben. Er verbrachte drei Jahre unschuldig im Zuchthaus.
  • Sacco und Vanzetti (USA), italoamerikanische Arbeiter, wurden 1927 für einen doppelten Raubmord hingerichtet. Das Urteil ist bis in die Gegenwart umstritten.
  • Thomas Mooney (USA) saß für einen Bombenanschlag 1916 auch nach dem Erweis seiner Unschuld noch 23 Jahre im Gefängnis und starb kurz nach seiner Haftentlassung.
  • Edith Thompson (Großbritannien) wurde 1923, nach einem umstrittenen Prozess, wegen Mitwisserschaft und Anstiftung zum Mord an ihrem Mann Percy Thompson und auf Grundlage schwacher Indizien im Londoner Holloway-Gefängnis gehenkt. Eindeutige Beweise, die eine Schuld Edith Thompsons bestätigen, gab es nicht.

1931 bis 1960[Bearbeiten]

  • Maria Popescu (Schweiz) wurde 1945 wegen angeblichen Giftmordes in Genf zu lebenslänglicher Haft verurteilt, obwohl ihre Schuld nie bewiesen wurde. 1957 wurde sie begnadigt.
  • Caryl Chessman (USA) wurde 1948 für mehrere Raubüberfälle und Vergewaltigungen zum Tode verurteilt und 1960 nach 12 Jahren in der Todeszelle hingerichtet, obwohl seine Schuld stark umstritten war.
  • Timothy Evans (Großbritannien) wurde 1950 irrtümlich für einen vom Serienmörder John Christie begangenen Mord hingerichtet.
  • Christopher Emmanuel Balestrero (USA) wurde 1953 beschuldigt, einen Raubüberfall begangen zu haben, nachdem ihn mehrere Zeugen identifiziert hatten. Es stellte sich heraus, dass der Täter ein Mann war, der ihm zum Verwechseln ähnlich sah. Alfred Hitchcock verfilmte diesen Fall in Der falsche Mann mit Henry Fonda in der Hauptrolle.
  • Derek Bentley (Großbritannien) wurde 1953 als Mittäter für einen von einem Komplizen begangenen Mord an einem Polizisten hingerichtet.
  • Sam Sheppard (USA) wurde 1954 für den Mord an seiner schwangeren Frau verurteilt und verbrachte 10 Jahre im Gefängnis, obwohl ein Einbrecher den Mord begangen hatte.
  • Steven Truscott (Kanada) wurde 1959 im Alter von 14 Jahren als Jüngster in der kanadischen Justizgeschichte zum Tod verurteilt, nach zehn Jahren Haft freigelassen und 2007 nachträglich freigesprochen. Sein Fall trug maßgeblich zur Abschaffung der Todesstrafe in Kanada bei.

1961 bis 1990[Bearbeiten]

  • Peter Reilly (USA) wurde 1973 wegen Mordes an der eigenen Mutter, nach zehnstündigem Verhör, ohne Rechtsbeistand verurteilt und fünf Jahre später wegen erwiesener Unschuld freigesprochen.
  • Die Guildford Four (Großbritannien), Betroffene: Paul Hill, Gerry Conlon, Patrick (Paddy) Armstrong und Carole Richardson, wurden 1975 für IRA-Bombenanschläge, die sie nicht begangen hatten, zu jeweils mindestens 30 Jahren Haft verurteilt. Die Urteile wurden 1989 schließlich aufgehoben. Der damalige britische Premierminister Tony Blair entschuldigte sich öffentlich im Jahr 2005 für das Fehlurteil. Die Geschichte der Guildford Four wurde unter dem Titel Im Namen des Vaters verfilmt.
  • Giuseppe Gulotta (Italien) wurde 1976 festgenommen und verbrachte 22 Jahre unschuldig im Gefängnis, verurteilt wegen Mordes an zwei Carabinieri. Den Mord soll er im Jahre 1976 als damals 18-jähriger Maurerlehrling verübt haben. Im Jahre 2007 gestand ein Ermittler, die damaligen Geständnisse Gulottas durch Folter erzwungen zu haben. Erst am 13. Februar 2012 wurde Gulotta nachträglich freigesprochen[1].
  • Stefan Kiszko (Großbritannien) wurde 1976 fälschlich wegen Mordes an der 11-jährigen Lesley Molseed verurteilt. Das Urteil wurde erst 1992 revidiert; Kiszko starb kurz nach seiner Entlassung aus der Haft. Der Fall wurde 1998 in A Life for a Life verfilmt. 2007 wurde Ronald Castree für dieses Verbrechen verurteilt.
  • Craig Coley wurde 1980 von einem US-Gericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Im November 2017 kam er frei; ein DNA-Test hatte ergeben, dass Coley die Tat nicht begangen haben konnte.[2][3]
  • Anthony Ray Hinton (USA) wurde in Alabama 1985 zum Tode verurteilt und 2015, nach fast dreißig Jahren in der Todeszelle, in einem neuen Verfahren vollständig freigesprochen.
  • Debra Milke (USA) wurde 1990 wegen Mordes an ihrem 4-jährigen Sohn zum Tode verurteilt. 2013 wurde das Urteil aufgehoben, da Milke keinen fairen Prozess erhalten habe. 2014 wurde die eine erneute Mordanklage abgewiesen, der Supreme Court von Arizona bestätigte diese Entscheidung.
  • Glenn Ford (USA) verbrachte mehr als 30 Jahre im Gefängnis, davon 26 Jahre in der Todeszelle in einem Gefängnis in Louisiana, bevor das Urteil 2014 aufgehoben wurde, nachdem ein anderer Täter den Ford zur Last gelegten Mord gestanden hatte.

Seit 1991[Bearbeiten]

  • David Allen Jones (USA) saß von 1992 bis 2004 unschuldig für drei vom Serienmörder Chester Dewayne Turner begangene Morde im Gefängnis.
  • Jason Baldwin, Damien Echols und Jessie Misskelley (USA) sind in den Vereinigten Staaten als West Memphis Three bekannt, die 1993 Morde an drei achtjährigen Jungen begangen haben sollen und dafür 1994 verurteilt wurden.
  • Sture Bergwall (Schweden) gestand 1992 als Patient einer psychiatrischen Anstalt in Schweden insgesamt 33 bis dahin ungeklärte Morde. Die Tathergänge entnahm er möglicherweise Zeitungsarchiven, die er bei Freigängen in Stockholmer Bibliotheken einsehen konnte. Daraufhin wurde er zwischen 1994 und 2001 in unterschiedlichen Verfahren wegen Mordes an insgesamt acht Personen verurteilt. Nachdem Bergwall später alle Geständnisse widerrufen und ein Journalist Ergebnisse eigener Recherchen veröffentlicht hatte, wurde Bergwall bis 2013 nachträglich freigesprochen.
  • Andy Rose (Kanada) saß von 1991 an fast zehn Jahre unschuldig wegen Doppelmords an Andrea Scherpf und Bernd Göricke im Gefängnis.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Video Markus Lanz vom 14. Februar 2013 in der ZDFmediathek, abgerufen am 14. März 2013 (offline)
  2. spiegel.de
  3. City of Simi Valley Reaches $21-Million Settlement With Craig Coley (23. Februar 2019)
Rechtshinweis Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!


Diese artikel "Liste von Justizirrtümern außerhalb Deutschlands und Österreichs" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Liste von Justizirrtümern außerhalb Deutschlands und Österreichs.



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]