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Liste von bekannten Justizirrtümern und Ermittlungsfehlern in Österreich

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Diese Liste beinhaltet zeitlich geordnet bekannte Fälle von Justizirrtümern und Ermittlungsfehlern in Österreich. Zusätzlich werden kontroverse Fälle aufgeführt, in denen ein Fehlurteil der Justiz bzw. ein Fehlverhalten der Ermittlungsbehörden nicht offiziell bestätigt wurde, an der Richtigkeit des Urteils bzw. Verhaltens jedoch durch Experten in der Öffentlichkeit erhebliche Zweifel geäußert wurden.

Bekannte Justizirrtümer[Bearbeiten]

Bis 1950[Bearbeiten]

1951 bis 1980[Bearbeiten]

  • Herbert Postl wurde 1973 des Mordes an einer 11-jährigen Schülerin Gabriele Karpischek im Akademiepark in Wiener Neustadt angeklagt, aber am 14. Februar 1975 von den Geschworenen einstimmig frei gesprochen.[1][2][3][4] Der Fall hat ihn sein Leben lang verfolgt; er kämpfte für eine Aufrollung des ungelösten Kriminalfalls und eine Haftentschädigung. Er verstarb 2016 im 74. Lebensjahr ohne jemals eine Haftentschädigung erhalten zu haben.[5][6] Der tatsächliche „Bleistiftmörder“, der die Schülerin am 3. März 1973 vergewaltigte, erwürgte und mit ihrem eigenen Schulbleistift erstach, wurde nie gefasst. Auch ein anderer Verdächtiger, Walter W., war längere Zeit in Haft.[7] Der ungeklärte Kriminalfall ist auch wegen zahlreicher Justiz- und Ermittlungsfehler bekannt geworden. Er wurde verfilmt und erstmals am 5. November 2011 um 22.05 Uhr auf PULS 4 ausgestrahlt.[8][9][10]

1981 bis 1990[Bearbeiten]

1991 bis 2000[Bearbeiten]

  • Peter Heidegger saß von 1994 bis 2003 unschuldig wegen Mordes an einer Salzburger Taxilenkerin im Gefängnis.

2001 bis 2005[Bearbeiten]

  • Die Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun 2, bei der am 11. November 2000 155 Menschen starben, führte zu einem Strafprozess in Salzburg, in dem 16 Beschuldigte angeklagt wurden. Am 20. Februar 2004 ging der Prozess mit Freisprüchen für alle Angeklagten zu Ende, was jedoch in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert und teils heftig kritisiert wurde. Am 26. September 2005 kam es für acht der Angeklagten zu einer Berufungsverhandlung am Oberlandesgericht Linz, die einen Tag später mit der Bestätigung der Freisprüche für alle acht Angeklagten endete. Die Gerichtsurteile lösten in der Öffentlichkeit weltweit erhebliches Unverständnis und starke Kritik an der österreichischen Justiz und den Ermittlungsbehörden aus.

2006 bis 2010[Bearbeiten]

  • Natascha Kampusch wurde am Morgen des 2. März 1998 auf dem Weg zur Schule in einen Kleintransporter gezerrt und in der Folge 3096 Tage lang im niederösterreichischen Strasshof an der Nordbahn festgehalten. Sie konnte am 23. August 2006 flüchten. Ihr Entführer starb kurz darauf durch Suizid. Die Umstände der Entführung und des Suizides sowie mögliche Verfehlungen der Ermittlungsbehörden wurden von Medien detailliert thematisiert. Die anhaltende Diskussion führte zur Einsetzung einer Evaluierungskommission und zweier parlamentarischer Untersuchungsausschüsse.

Seit 2011[Bearbeiten]

  • Werner Neymayer wurde am 14. Oktober 2005 wegen vorsätzlichen Mordes an seiner Sekretärin Petra Müller zur lebenslanger Haft verurteilt, beteuert aber seine Unschuld und strebt wiederholt eine Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens an.[11][12][13] Die damals 39-jährige Mutter eines elfjährigen Mädchens wurde am 20. September 2004 bei einer Waffenübergabe auf einem Parkplatz der Höhenstraße in Wien durch eine Handgranaten-Sprengfalle getötet, was statt Mord auch ein tragischer Unfall gewesen sein könnte.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Walter Tarra: Nach Sexualmord: Stadt bangt um Kinder. Arbeiter-Zeitung, 6. März 1973, abgerufen am 6. August 2019.
  2. Einstimmig: Postl ist freigesprochen. Arbeiter-Zeitung, 15. Februar 1975, abgerufen am 6. August 2019.
  3. Martina Prewein: Der ewige Verdacht. News, 7. Dezember 2011, abgerufen am 6. August 2019.
  4. „Österreichs schockierendste Verbrechen“ – mit dem ungeklärten Fall „Der Bleistiftmörder“ auf PULS 4. PULS 4, 2. November 2011, abgerufen am 6. August 2019.
  5. Christa Karas: „Bleistiftmord“: Erhält Schuldloser nun endlich Haftentschädigung? Wiener Zeitung, 6. April 2005, abgerufen am 6. August 2019.
  6. Josef Kleinrath: Letzter Akt für Herbert Postl. NÖN, 5. April 2016, abgerufen am 6. August 2019.
  7. Kurt Tozzer: Walter und der Bleistiftmord. Der Österreichische Journalist, Dezember 2011, abgerufen am 6. August 2019.
  8. Josef Kleinrath: „Bleistiftmord“ im TV. NÖN, 31. Oktober 2011, abgerufen am 6. August 2019.
  9. Der Bleistiftmörder. PULS 4, 5. November 2011, abgerufen am 6. August 2019.
  10. Österreichs schockierendste Verbrechen: Der Bleistift Mörder. PLUS 4, 27. September 2012, abgerufen am 6. August 2019.
  11. Emil Bobi: Der Waffendeal der Verfassungsschützer. Profil, 4. August 2007, abgerufen am 6. August 2019.
  12. Der Sprengfallenmord. PULS 4, 13. September 2012, abgerufen am 6. August 2019.
  13. P. Grotter und S. Ramsauer: Mörder nennt sich „Generalanwalt“. Kronen Zeitung, 18. Oktober 2018, abgerufen am 6. August 2019.


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