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Polnischer Sozialismus

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Logo der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei

Der Polnische Sozialismus, auch Sozialismus Volkspolens[1], war eine Form des Sozialismus[2], die in den 1950er Jahren in der Volksrepublik Polen entstand. Nach 1956 verband die Ideologie zunehmend patriotische bis nationalistische Elemente mit dem Kommunismus.[3][4] Die Ideologie hat eine enge Feindschaft mit dem Westen.[5] Zu den wichtigsten Theoretikern zählt Bolesław Bierut, aber auch der als revisionistisch geltende Edward Gierek.

Theoretische Grundlagen[Bearbeiten]

Der Polnische Sozialismus war zunächst unter der Führung der VR Polen durch Bolesław Bierut dem Stalinismus sehr ähnlich, wenn auch an die dortigen Bedingungen und Umstände angepasst. Eine Theoretische Grundlage war zum Beispiel das Buch Podstawy ideologii i polityki PZPR ("Grundlagen der Ideologie und Politik der PVAP"), dass 1976 in der zweiten Auflage veröffentlicht wurde. Es beschreibt, wie der Sozialismus in Polen aufgebaut werden sollte.

Am Anfang (in der Entwicklungsphase) sollte es zunächst noch mehrere Parteien geben, die jedoch von einer großen Hauptpartei (in dem Fall die PVAP) angeführt werden und alle das "gemeinsame Ziel des Sozialismus" anvisieren.[6] Den marxistischen Kommunismus zu erreichen war immer nur ein Fernziel, dass die Bürger unter der Diktatur motivieren sollte, schneller und mehr zu arbeiten, sowie keinen Widerstand gegen das Regime zu leisten. Das Hauptziel war es, denn Kommunismus auf der ganzen Welt zu etablieren, indem man eben auch Polen zu solch einem System umwandelte.[3][4]

Die „Hauptkraft für den Aufbau einer entwickelten sozialistischen Gesellschaft“ ist dabei die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei, die Partei der Arbeiterklasse. Nach und nach soll die alte, kapitalistische Gesellschaft in eine sozialistische umgewandelt werden. Dies soll durch die Diktatur des Proletariats geschehen, die später durch einen allgemeinen Nationalstaat ersetzt wird. Die höhere Phase soll danach die Vergesellschaftlichung materieller Güter sein – dadurch sollen die kapitalistischen Strukturen endgültig beseitigt werden. Ab 1970 führte die PVAP die Nomenklatura nach dem Vorbild der UdSSR ein.[7]

Auf dem VII. Parteitag der PZPR sagte Edward Gierek:

„In der Sphäre der Gesellschaft – laut der Beschlussfassung des VII. Parteitags der PVAP – ist sie die Erschaffung einer entwickelten sozialistischen Gesellschaft die allumfassende Verwirklichung sozialistischer Regeln, unter interhumanen Maßnahmen sozialistischer Lebensqualität, die untrennbar mit der Erhöhung der Arbeitsqualität und der Berücksichtigung der Einheit von Rechten und Pflichten ist, die Bedeutung all dessen“[6]

„Gemeinsame Arbeit für den Sozialismus“[Bearbeiten]

Die „gemeinsame Arbeit“ für den Sozialismus wurde in vielen Texten, Liedern und Fernsehshows genannt und positiv dargestellt.[6][8] Im öffentlichen Leben wurde auch oft von der „Vision des Sozialismus“ gesprochen, die „mobilisiert und die Richtung des Denkens ist, die mit der Kraft des Glaubens [an dieses System] an die Zukunft und der Verwirklichung gemeinsamer Aufträge den Sozialismus hervorbringen wird“. Erreicht werden soll das Ziel auch vor allem durch Maßnahmen in den Industriebetrieben.[6]

Abgrenzung von anderen Formen des Sozialismus[Bearbeiten]

Was den Sozialismus in der Volksrepublik Polen zu einer eigenständigen politischen Richtung machte, war laut Sozialisten unter anderem die Einstufung von außen als Sozialismus in einem Land.[1] Außerdem war er gekennzeichnet durch die Doppelherrschaft von Partei und Staat. Im Gegensatz zu anderen realsozialistischen Staaten gab es in Polen eine Berufungsmöglichkeit für alle – egal ob Mitglied der PZPR – an die staatlichen Institutionen, was eine leichte Liberalisierung in einigen Rechtsbereichen aufzeigte, die jedoch eng mit dem politischen System verwurzelt waren.[1] Eine weitere Besonderheit des Sozialismus Volkspolens war die weitgehende Autonomie der katholischen Kirche, gegen die der Staat nicht weiter vorging, als Zensur und bürokratische Probleme zu bereiten[9], was in anderen Ostblockstaaten nicht der Fall war und den Ideen Marx' widersprach.[1]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Socjalizm w Polsce po II wojnie światowej. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  2. Socjalizm w Polsce - Polska Rzeczpospolita Ludowa (PRL). Abgerufen am 15. Juni 2021.
  3. 3,0 3,1 Nowa Encyklopedia Powszechna PWN. Band 6, 2004, ISBN 83-01-14179-4, S. 686.
  4. 4,0 4,1 Polska Zjednoczona Partia Robotnicza - WIEM, darmowa encyklopedia. 27. März 2013, abgerufen am 11. Mai 2021.
  5. Pascal Mewin: Kommunismus und Sozialismus und ihre Theoretiker und Praktiker. Ein Überblick über historische und gegenwärtige Konzepte. GRIN Verlag, München 2021, ISBN 978-3-346-40352-0.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Jerzy Pawłowicz, Janusz Gołe̜biowski, Andrzej Kurz: Podstawy ideologii i polityki PZPR. Hrsg.: Książka i Wiedza. 2. Auflage. Warschau Oktober 1976, S. 351.
  7. Polska Zjednoczona Partia Robotnicza - Encyklopedia PWN - źródło wiarygodnej i rzetelnej wiedzy. Abgerufen am 11. Mai 2021 (polski).
  8. Nasza piosenka - Utwory - Cyfrowa Biblioteka Polskiej Piosenki. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  9. Kościół katolicki w PRL - stosunki państwo-Kościół. Abgerufen am 15. Juni 2021.


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