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Zeitwirtschaft (Äquivalenzökonomie)

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Die Zeitwirtschaft im Sinne der Äquivalenzökonomie ist ein Modell für ein Wirtschaftssystem, das den Wert von Gütern/Dienstleistungen nicht mehr in Geld, sondern in der zu ihrer Herstellung erforderlichen menschlichen „lebendigen“ Arbeitszeit bemisst. Es geht auf Arno Peters [1], Heinz Dieterich [2] und Paul Cockshott [3]zurück.

In der Zeitwirtschaft gibt es kein Geld sondern Arbeitszeit, ihre Währung ist nicht Euro oder Dollar sondern Zeit. Banknoten heißen Minute und Stunde. Der Wert eines Guts bemisst sich an dem durchschnittlichen Arbeitsaufwand zu dessen Herstellung. Der Stundenlohn eines/r Mitarbeiter/in ist so konstant immer genau eine Arbeitsstunde wert.

Die Arbeitszeitmenge (in der kapitalistischen Marktwirtschaft Geldmenge genannt) ist der gesamte Arbeitszeitbestand in der Zeitwirtschaft. Sie ist so hoch wie es Arbeitszeitkredite von Unternehmen an die Zentralbank gibt. Sie erhöht sich durch neue Arbeitszeitkredite und vermindert sich durch Tilgung von Arbeitszeitkrediten von Unternehmen bei der Zentralbank.

Vorteile[Bearbeiten]

  • Der Wert eines jeden Guts wird nicht mehr durch Geld/Profit verzerrt, sondern bemisst sich ausschließlich an dem Arbeitsaufwand zu dessen Herstellung.
  • Arbeitszeit ist eine harte Währung. Ihr Wert bleibt konstant. Die Arbeitszeitmenge in der Zeitwirtschaft erhöht sich, wenn mehr gearbeitet wird und sinkt, wenn weniger gearbeitet wird, so dass der Arbeitszeitmenge immer ein entsprechender Gegenwert in Form von Gütern und Dienstleistungen gegenüber steht. Die Geldmenge kann nicht wie in der kapitalistischen Wirtschaft durch Kredite von Banken je nach eigener Interessenlage beliebig inflationär erhöht werden. Zinsen auf Arbeitszeit existieren nicht. Die Währung Arbeitszeit kann so weder durch Wirtschaftskrisen noch durch Inflation abgewertet werden.
  • In der kapitalistischen Marktwirtschaft steigen die Preise für Güter bei einem Unterangebot und fallen bei einem Überangebot. Es werden Über- oder Unterangebote künstlich erzeugt, um Profit daraus zu schlagen. Diese Preisschwankungen für Güter entfallen in der Zeitwirtschaft, weil der Wert von Gütern ausschließlich in Arbeitszeit bemessen wird statt in Geld.
  • Der Lohn eines/r Mitarbeiter/in ist immer konstant so viel wert wie lang er/sie arbeitet. Er kann weder durch Inflation noch durch andere Lohn senkende Mittel wie in der kapitalistischen Wirtschaft vermindert werden.
  • Hohe leistungslose Vermögens- und Einkommenskonzentrationen durch Wenige sind in der Zeitwirtschaft nicht mehr möglich. In Summe hat so die große Mehrheit der Menschen (mehr als 80%) ein deutlich höheres Vermögen/Einkommen als in der kapitalistischen Marktwirtschaft.
  • Feudale Geld- und Machtstrukturen in der Hand von Millionären/Milliardären (Schlösser/Villen, Chauffeure, Butler, Schmuck etc.) werden abgeschafft. Unternehmen werden verstaatlicht/kommunalisiert. Vermögens- und Einkommenskonzentrationen werden an alle gleichermaßen verteilt.
  • In der Zeitwirtschaft stehen nicht Kapitalisten mit einem möglichst hohen Profit im Mittelpunkt, sondern alle Menschen mit ihren Bedürfnissen gleichermaßen. Sinnlose Arbeit wie in der kapitalistischen Wirtschaft gibt es in der Zeitwirtschaft nicht mehr, da jede Arbeit ausschließlich der menschlichen Bedürfnisbefriedung dient. Jede/r arbeitet nach seinen Fähigkeiten und erhält entsprechend ihren/seinen Bedürfnissen.
  • Die Digitalisierung und der fortschreitende Einsatz von Maschinen führt durch die Verminderung des Lohnanteils an der Produktion nicht zu einer immer stärkeren Vermögenskonzentration Weniger sondern dient der Effizienzsteigerung in der Produktion und wird so zu einer höheren Bedürfnisbefriedigung Aller eingesetzt.
  • Arbeit wird demokratisiert, vormals autoritäre Strukturen in den Unternehmen werden abgeschafft. Jede/r kann ihre/seine Arbeitszeit frei nach ihren/seinen Bedürfnissen wählen. Extrem hohe Arbeitszeitbelastungen „auf Befehl“ wie in der kapitalistischen Marktwirtschaft fallen weg.
  • Die profitorientierte Konkurrenz zwischen Unternehmen wird abgeschafft. Stattdessen findet in der Zeitwirtschaft ein fachlicher Austausch zwischen den Unternehmen statt, der zu einer Verbesserung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen genutzt werden kann.
  • Ein Grundeinkommen für Alle – mit einer Pflichtarbeitszeit für die Grundbedürfnisse – wird eingeführt.
  • Sozialleistungen werden wie Grundbedürfnisse allen bedingungslos und gleichermaßen gewährt. Krankenkasse, Rente, Arbeitslosengeld, Hartz4-Leistungen, Sozialhilfe, Grundsicherung, Kindergeld, Bafög, Elterngeld, Erziehungsgeld, etc. können so ganz abgeschafft werden.
  • Die wichtigen Mängel einer Planwirtschaft (Mangel an Informationen, Mangel an Flexibilität, Mangel an Steuerungssignalen, Mangel an technologischem Fortschritt, Mangel an Demokratie, Mangel an Selbstbestimmung; siehe Zentralverwaltungswirtschaft#Kritik werden in der Zeitwirtschaft beseitigt.

Bedürfnisse[Bearbeiten]

Die Arbeitszeit einer/es jeden ist begrenzt. Es können nur die Güter hergestellt werden, für die gearbeitet wird. Es muss deshalb immer eine Auswahl der Güter vorgenommen, die hergestellt werden. Die Auswahl wird so vorgenommen, dass die Bedürfnisse Aller gleichermaßen gedeckt werden können. Jede/r arbeitet so viel wie er/sie Bedürfnisse an Gütern hat („eine/r für Alle, Alle für einen“, „jede/r nach seinen Fähigkeiten, jeder/m nach ihren/seinen Bedürfnissen“). Zur Deckung der Bedürfnisse Aller werden Arbeitsaufgaben definiert, die die benötigten Güter bereitstellen. Arbeitsaufgaben bestehen solange wie ein Bedürfnis nach den in ihnen gelieferten Gütern vorhanden ist. Sie können mehrfach in unterschiedlichen Ausprägungen vorkommen. Eine Konkurrenz wie in der kapitalistischen Marktwirtschaft besteht nicht, da in den Arbeitsaufgaben kein Profitinteresse Einzelner existiert, sondern ein Interesse, durch die eigene Mitarbeit, die Bedürfnisse Aller zu befriedigen. Die extreme Ungleichverteilung von Besitz wie in der kapitalistischen Marktwirtschaft wird in der Zeitwirtschaft aufgehoben. Jede/r erhält gleich viele Güter für ihre/seine Grundbedürfnisse und zusätzlich die Güter, für die er eine entsprechende Mehrarbeit geleistet hat. Luxusgüter mit hohen Herstellungszeiten werden in der Zeitwirtschaft kaum nachgefragt, da nur wenige so lange zusätzlich arbeiten möchten. Der Wert eines Guts schwankt nicht wie in der kapitalistischen Marktwirtschaft bei Über- oder Unterangeboten von Gütern, sondern bleibt konstant, da er nach der Herstellungszeit bemessen wird. Über- und Unterangebote an Gütern werden dadurch vermieden, dass jede Nachfrage nach einem Gut in der zugeordneten Arbeitsaufgabe online vermerkt wird und so die Produktion der Güter aktuell angepasst wird.

Zu unterscheiden sind Grundbedürfnisse und Wahlbedürfnisse.

Grundbedürfnisse[Bearbeiten]

Die Arbeit zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse (z.B. Wohnung, Essen/Trinken, Verkehrsmittel, Schule/Universität, kulturelle Grundbedürfnisse, Krankenhaus, Urlaub) wird von Allen gleichermaßen erbracht. Die dafür nötige Pflichtarbeitszeit bemisst sich an an den dauerhaften Aufgaben, die der Deckung der Grundbedürfnisse dienen (z.B. 20 Stunden pro Woche). Jede Nachfrage nach einem Gut zur Deckung der Grundbedürfnisse wird in der zugeordneten Arbeitsaufgabe online vermerkt, so dass in ihr die Produktion von Gütern aktuell angepasst werden kann.

Wahlbedürfnisse[Bearbeiten]

Wahlbedürfnisse sind Bedürfnisse, die über die Grundbedürfnisse hinaus gehen. Wahlbedürfnisse werden über Extra-Arbeit gedeckt, die über die Pflichtarbeitszeit hinausgeht. Sie wird in der Währung „Zeit“ am Ende des Monats ausgezahlt. Wer z.B. einen Extra-Urlaub machen möchte, arbeitet entsprechend mehr, erhält dafür entsprechend viele Stunden und bezahlt damit seinen Extra-Urlaub. Jede Nachfrage nach einem Gut wird in der ihr zugeordneten Arbeitsaufgabe online vermerkt, so dass in ihr die Produktion von Gütern aktuell angepasst werden kann.

Verwaltung der Arbeitsaufgaben[Bearbeiten]

Arbeitsaufgaben werden mit Hilfe einer elektronischen Plattform verwaltet (siehe auch den Vorschlag von Cockshott [3]). Die dafür nötige Verwaltungssoftware ist in großen Teilen in freier Lizenz bereits vorhanden (z.B. die Helsinki-Timebank [4]). Mit der Plattform können Aufgaben definiert werden, indem ihnen die dafür nötigen Ressourcen unterschiedlichen Typs (menschliche Arbeitskraft, Gebäude, Güter, Maschinen) zugeordnet werden. Ergebnis einer Aufgabe sind Güter. Aufgaben werden in Unternehmen durchgeführt. Unternehmen bestehen solange, wie es Arbeitsaufgaben in ihnen gibt. Sie verwalten die Ressourcen und Arbeitszeitmittel über die Dauer von einzelnen Arbeitsaufgaben hinaus. Aufgaben können regional (z.B. Kommune, Land, Welt), in Branchen (z.B. Handel, Verkehr, Kommunikation, Lebensmittel) und in andere Kategorien eingeteilt werden.

Die Aufgaben zur Deckung der Grundbedürfnisse stehen überwiegend fest und werden in der Plattform als Daueraufgaben bereitgestellt. Aufgaben für Wahlbedürfnisse werden neu definiert oder angepasst. Alle Aufgaben werden entsprechend der Nachfrage nach der in ihr hergestellten Güter laufend angepasst. Güter können durch die modernen Produktionsmöglichkeiten (z.B. in einer Industrie 4.0 für Güter-Plattformen) im Normalfall innerhalb von einem Tag produziert werden, so dass Engpässe in der Versorgung praktisch ausgeschlossen sind. Technische Erfindungen können einzeln, in Gruppen oder in dauerhaft betriebenen Forschungseinrichtungen gemacht und in neue technische Entwicklungen überführt werden, indem entsprechende Arbeitsaufgaben definiert werden. Diese stellen als Ergebnis die neuen Güter bereit. Zusätzlich können beliebige Aufgaben, die der Innovation dienen testweise eingesetzt werden. Falls eine entsprechende Nachfrage nach der in ihr gelieferten Güter besteht, wird sie beibehalten, andernfalls aufgegeben. Für alle Aufgaben gelten die allgemeinen Gesetze (z.B. Umweltschutzgesetze, Diskriminierungsverbote etc.).

Beispiel: Definition der Arbeitsaufgabe zum Bau von 100 Millionen Elektrofahrrädern pro Jahr in einem Fahrradunternehmen Aufgaben/Ressourcenzuordnung:

  1. an mehreren Standorten: Fahrradfabriken incl. der für den Zusammenbau von Elektrofahrrädern benötigten Maschinen
  2. an mehreren Standorten: insgesamt 2,5 Millionen Fahrradfacharbeiter/innen pro Jahr (bei einer Herstellungszeit eines Fahrrades von 25 Stunden sind für 100 Millionen Fahrräder 2,5 Milliarden Arbeitsstunden nötig. Wenn jede/r Facharbeiter/in bei einer 20 Stunden Arbeitswoche ca. 1000 Jahresarbeitsstunden leistet ergeben sich die obigen 2,5 Millionen Facharbeiter pro Jahr).
  3. alle zur Herstellung des Elektrofahrrads benötigten Komponenten wie Batterie, Rahmen, Felgen etc. (im Wert von 2,5 Milliarden Arbeitsstunden)

Für die Herstellung der Güter in den Punkten 1. und 3. werden wiederum Aufgaben definiert. Das Fahrradunternehmen hat aus vorheriger Produktion von Fahrrädern und ihrer Nachfrage noch Arbeitszeitmittel in Höhe von 2 Milliarden Arbeitsstunden. Sie nimmt daher für die insgesamt benötigten 5 Milliarden Arbeitsstunden einen Kredit von 3 Milliarden Arbeitsstunden bei der Zentralbank. Die Arbeitszeitmenge in der Zeitwirtschaft erhöht sich dadurch um denselben Wert. Im Laufe des ersten Produktionsjahres werden Fahrräder im Wert von 2 Milliarden Arbeitsstunden nachgefragt. Davon kann das Unternehmen 1,5 Milliarden Arbeitsstunden ihres Kredits bei der Zentralbank tilgen. Dadurch sinkt die Arbeitszeitmenge in der Zentralwirtschaft um dieselbe Menge.

Demokratisierung der Arbeit[Bearbeiten]

Kapitalistische Unternehmen werden nicht demokratisch sondern autoritär kapitalistisch geführt. Mitarbeiter/innen sind Kostenfaktoren, Profit die einzige Kennzahl, die zählt. Je billiger gearbeitet wird desto besser. Wer zu teuer ist, wird ausgetauscht. Die Arbeitszeiten sind lang und die Arbeitsbelastung ist hoch. Eine Mitbestimmung in der Arbeit gibt es nicht. Wer nicht spurt, wird gemobbt und entlassen. Arbeitsverträge – sofern überhaupt vorhanden - sind befristet und mit diffusen Klauseln belegt.

Dieses autoritär kapitalistische System wird abgeschafft und demokratisiert: Jede/r arbeitet nach ihren/seinen Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnissen. Er/sie wählt entsprechend eine Arbeitsaufgabe und bewirbt sich auf sie in einem Unternehmen. Bei zu vielen Bewerber/innen wird eine Auslosung nach dem Zufallsprinzip durchgeführt. So erhält jede/r die gleiche Chance auf einen Arbeitsplatz. Wer möchte, kann sich auf mehrere Arbeitsaufgaben bewerben. So arbeitet jemand z.B. 5 Stunden pro Woche in der Altenpflege und 15 Stunden im Webdesign. Ein Wechsel des Arbeitsplatzes ist jederzeit möglich.

Alle Arbeitsaufgaben werden in einem Unternehmen demokratisch und fachlich geordnet ausgeführt. Der Projektleiter und die Teilprojektleiter für die Arbeitsaufgabe werden von den an der Arbeitsaufgabe beteiligten Mitarbeiter/innen demokratisch gewählt. Diese entscheiden über die Arbeitsorganisation innerhalb des Arbeitsaufgabe. Sie können jederzeit auf Antrag eines/einer Mitarbeiters/Mitarbeiterin neu gewählt werden. Darüber hinaus arbeiten alle Mitarbeiter/innen gleichberechtigt miteinander. In der Arbeitsaufgabe ist das zentrale Handlungsziel nicht der Profit, sondern die fachliche Lösung der Aufgabe mit Hilfe der Kompetenz aller Mitarbeiter/innen.

Arbeit wird durch regelmäßige Befragungen Aller in einem Punktesystem in angenehmere und unangenehmere Arbeit eingeteilt. Zusätzlich wird Arbeit, für die sich zu wenige finden, höher bewertet und Arbeit, für die sich zu viele finden, niedriger bewertet.

Einführung der Zeitwirtschaft[Bearbeiten]

Der Übergang von der seit langem bestehenden kapitalistischen Wirtschaft hin zur Zeitwirtschaft erfolgt friedlich in mehreren Schritten. Weltweit und innerhalb von Nationen bilden sich Gruppen (Genossenschaften, Commons, alternative Wohngemeinschaften, Kollektive, usw.), die die Zeitwirtschaft einführen und miteinander umsetzen. Neue Gruppen bilden sich, vorhandene Gruppen wachsen an. Einige Mitglieder arbeiten zunächst Teilzeit, andere Vollzeit je nach Wunsch, einige Mitglieder verlassen die Gruppe und kommen später wieder zurück. Die kapitalistische Wirtschaft verschwindet allmählich. In dieser Übergangsphase werden Güter zwischen Zeitwirtschaft und kapitalistischer Marktwirtschaft ausgetauscht, indem in festen Abständen (z.B. 1 mal pro Jahr) ein Kurs zwischen beiden Währungen festgelegt wird, der sich in der kapitalistischen Marktwirtschaft an dem durchschnittlichen Arbeitslohn plus einer typischen Ausbeutungsrate von 200% bemisst (z.B. in Deutschland eine Arbeitsstunde für 60 Euro incl. Ausbeutungsrate). Beispielsweise wird so ein Elektrofahrrad, das in der Zeitwirtschaft 50 Stunden wert ist, für 3000 Euro in die kapitalistische Wirtschaft verkauft oder umgekehrt ein Elektrofahrrad, das in der kapitalistischen Marktwirtschaft 3000 Euro kostet für 50 Stunden in die Zeitwirtschaft verkauft. Der/die Arbeiter/in der Zeitwirtschaft arbeitet 50 Stunden für das Elektrofahrrad währenddessen der/die Arbeiter/in der kapitalistischen Wirtschaft aufgrund der Ausbeutungsrate für das gleiche Fahrrad 150 Stunden arbeiten muss (bei gleicher Produktivität). Zudem wird die kapitalistische Marktwirtschaft auch selber transformiert. Über Arbeitszeiten in den Firmen wird öffentlich Buch geführt, auf jedem produziertem Gut wird die Arbeitszeit angegeben, die zur Produktion nötig ist. Dadurch entsteht Transparenz über den Wert von Gütern und jede/r Konsument/in erkennt im Vergleich zum Stundenlohn, ob die Firma ihre Güter zu einem zu hohen „Preis“ anbietet. Dies hat auch den Vorteil, dass sich das Denken über den Wert von Gütern allmählich verändert und den Weg zur Zeitwirtschaft ebnet. Weiterhin werden Höchstvermögen und -einkommen festgelegt und die Gewinne aller größeren Firmen verstaatlicht, so dass alle gleichermaßen am Produktionswachstum teilnehmen können. Bestehende Einrichtungen aus der kapitalistischen Marktwirtschaft (Kapitalgesellschaften, Betriebe, öffentliche Einrichtungen, etc.) werden allmählich übernommen und für die Zwecke der Zeitwirtschaft transformiert und demokratisiert. Eine wichtige Maßnahme hin zur Zeitwirtschaft ist das bedingungslose Grundeinkommen. Die Grundbedürfnisse eines/er jeden können bedingungslos gedeckt werden. Die Löhne der unteren Lohngruppen steigen, die Arbeitsbedingungen und -umgebungen verbessern sich.

Die Akzeptanz der Zeitwirtschaft steht und fällt mit dem Vertrauen, das in ihr langfristig besteht. Pflichten und Rechte in der Zeitwirtschaft sind vertragsrechtlich abgesichert. Für geleistete Arbeitszeit können jederzeit entsprechende Güter gekauft werden, dies wird rechtlich gewährleistet und ist einklagbar. Gruppen, die Zeitwirtschaft einsetzen, denken und handeln langfristig und überzeugt. Mit der Zeit wird das Vertrauen und die Zahl ihrer Mitglieder weiter steigen, da die Zeitwirtschaft die beste und gerechteste Nachfolge für den untergehenden Kapitalismus darstellt.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

 Wiktionary: Sozialismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Peters, Arno. Das Äquivalenz-Prinzip als Grundlage der Global-Ökonomie. Akademische Verlagsanstalt, FL 9490 Vaduz, 1996, ISBN 3-905-01907-8. Siehe: [1], abgerufen am 10. Dezember 2019.
  2. Dieterich, Heinz. Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus. Berlin, 2006.
  3. 3,0 3,1 Cockshott, Paul. Zeit statt Geld - Steuern für den Sozialismus. Venezuelas Wirtschaft unter der Lupe einer sozialistischen Politökonomie. Siehe: [2], abgerufen am 10. Oktober 2019. Erschienen auch in Junge Welt. Ausgabe vom 21.01.2008 und 22.01.2008.
  4. CES: Community exchange system. Siehe: [3], abgerufen am 10. Oktober 2019.


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