Programmatic Print

Programmatic Print stellt die nächste Stufe der Print-Marketing-Automatisierung dar.^[1] Der Begriff Programmatic hat seinen Ursprung im digitalen Marketing und wird hergeleitet von den Wörtern „Programme“ und „Automatic”.

Programm + Automatic = Programmatic

Ein Programm ist eine Software, welche es ermöglicht, gewünschte Funktionen durchzuführen und zu steuern. Dabei ist es irrelevant um welche Form von Software es sich handelt — alle funktionieren nach den gleichen Systematiken. Automatisierung bedeutet in diesem Kontext, dass verschiedene Abläufe im Ganzen von selbst ausgelöst werden. Dies geschieht entsprechend einer Konfiguration in der Software. Ohne Software und Automatisierung der Abläufe ist demnach kein Programmatic Print gegeben.

Den Grundstein für Programmatic Print legte die neueste Generation moderner Digitaldruck-Anlagen. Dank dieser neuen Anlagen, sowie der hochentwickelten und automatisierten Produktionsabläufe, ist nun ein sehr schneller und hoch-personalisierter Druck möglich.^[2] Dabei ist die Vorlaufzeit für die Erstellung, die Produktion und den Vertrieb sehr gering. Außerdem ist diese neue Form des Druckens sehr kosteneffizient und der Output qualitativ hochwertig.

Abgrenzung zu herkömmlichen Druckprozessen[Bearbeiten]

Bei herkömmlichen Druckprozessen werden die Daten anhand von CSV-Dateien oder SFTP-Servern an die Drucker übermittelt. Dabei findet die Koordination zumeist per E-Mail oder Telefon statt. Die Schnittstellen müssen regelmäßig neu programmiert und gewartet werden, um eine erfolgreiche Übermittlung der Daten garantieren zu können.

Bei Programmatic Print werden zumeist moderne Digitaldruck-Anlagen eingesetzt. Die Daten werden anhand einer Marketing Plattform übertragen und benötigen keine manuelle Übermittlung durch CSV-Dateien oder SFTP-Servern. Darüber hinaus ist es möglich, jegliche Konfigurationen über ein Programm in der Marketing-Plattform zu steuern. Alle weiteren Abläufe finden automatisiert statt und benötigen keine manuellen Eingriffe.

Voraussetzungen für ein Programmatic Print Setup[Bearbeiten]

Um von einem Programmatic Print Setup sprechen zu können, gibt es bestimmte Voraussetzungen die eingehalten werden müssen. Folgende Kriterien müssen dabei erfüllt sein:

„Plug&Play“-Aktivierung der Programmatic Print Software über den App-Store einer Marketing Plattform
Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten der Automationen postalischer Werbung (dies schließt den Zugriff auf alle Personalisierungs-Daten der Marketing Cloud/CDP ein)
“Drag&Drop”-Einbindung von Kampagnen-Elementen des Direct Mail Kanals in digitale Customer Journeys
Automatisierbare Rückübermittlung von Kampagnendaten der Druckerzeugnisse (z. B. Kosten, Postauflieferung oder Adressbereinigungen) in die Marketing Plattform
Automatisierte Adressvalidierung oder -bereinigung
Automatisierter Druck gemäß der definierten Personalisierungs-Kriterien
Automatisierter, schneller Druck jeglicher Formate (Druckdauer sollte wenig Tag nicht überschreiten)
Automatisierte Postauflieferung

Vorteile von Programmatic Print gegenüber herkömmlichen Druckprozessen[Bearbeiten]

Durch Programmatic Print kann der IT-Aufwand verringert und mehr Kostentransparenz geschaffen werden. Mithilfe von minimierten Mailing-Volumen durch besseres Targeting können die Kosten um 5-15% reduziert werden. Darüber hinaus kann der Aufwand bis zu 90% verringert werden, da kaum noch manuelle Abstimmungen notwendig sind. Dies ist durch ein einfaches Plug&Play mit einer intuitiven Steuerung anhand einer Software möglich. Außerdem kann der Umsatz sowie die Profitabilität um 30-50% maximiert werden – mithilfe kundenzentrierter Kampagnen, neuen Anwendungsfällen, einfacheren A/B-Tests und Cross-Channel-Effekten.^[3]

Kritik[Bearbeiten]

Programmatic Print ist nicht für jedes Unternehmen sinnvoll. Wenn beispielsweise keine Customer Data Plattform oder Marketing Cloud im Einsatz ist, fehlen die Voraussetzungen für eine voll-automatisierte Aussteuerung des Kanals.