Revolutionäre Internationalistische Organisation
| Revolutionäre Internationalistische Organisation | |
|---|---|
| Gründung | 2010 |
| Zeitung | Klasse Gegen Klasse |
| Ausrichtung | Marxismus
Trotzkismus |
| Internationale Verbindungen | Trotzkistische Fraktion – Vierte Internationale |
| Website | klassegegenklasse.org |
Die Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO) ist eine politische Gruppierung in Deutschland, die sich für die Verbreitung sozialistischer und internationalistischer Ideen einsetzt. Sie ist Herausgeberin der Online-Zeitung Klasse Gegen Klasse, Teil des internationalen Zeitungsnetzwerks La Izquierda Diario.[1] Die RIO strebt gesellschaftliche Veränderungen hin zu einer klassenlosen Gesellschaft zu erreichen und unterstützt international soziale Bewegungen. Ihre Ideologie basiert auf marxistischen, trotzkistischen und internationalistischen Prinzipien[2].
Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]
Die RIO entstand im Januar 2010 aus der Independent Revolution (iRevo), einer Strömung innerhalb der Jugendorganisation REVOLUTION, die in Deutschland, der Schweiz, Tschechien und Australien aktiv war. Die iRevo spaltete sich 2007 von REVOLUTION ab, da sie ihre Verbindung zur Liga für die Fünfte Internationale aufgeben wollte. Im Jahr 2009 löste sich die iRevo vollständig von REVOLUTION und gründete im Januar 2010 ihre eigene Organisation unter dem Namen Revolutionär Internationalistische Organisation (RIO). 2009 löste sich iRevo vollständig von REVOLUTION und etablierte im Januar 2010 die 'Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)'. Zunächst trinational in Deutschland, der Schweiz und Tschechien, schloss sich RIO einer neuen, größeren trotzkistischen Dachorganisation an. Nach intensiven Diskussionen mit verschiedenen trotzkistischen Tendenzen schloss sich RIO im August 2011 als sympathisierende Sektion der Trotzkistischen Fraktion – Vierte Internationale an und wurde zwei Jahre später als vollwertige Sektion anerkannt.[3]
Aktivitäten und Plattformen[Bearbeiten]
Innerhalb der RIO fungieren die marxistische Hochschulgruppe Waffen der Kritik und die Arbeitergruppe KGK Workers als wichtige Plattformen, die Artikel und Analysen zu politischen Themen veröffentlichen. Sie nutzen die Online-Zeitschrift Klasse Gegen Klasse, um gesellschaftliche Debatten aus marxistischer Perspektive zu beleuchten. 'Waffen der Kritik' engagiert sich aktiv in Hochschul-Komitees für Palästina an Universitäten in Berlin, München und Münster.[4][5][6]
Politische Ausrichtung und Aktivismus[Bearbeiten]
Die RIO setzt sich für eine klassenlose Gesellschaft ein, lehnt Imperialismus und Kriege ab und ruft zur Solidarität mit weltweiten sozialen Bewegungen auf. Die Organisation nimmt an Demonstrationen und politischen Aktionen teil, um soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Solidarität zu fördern. [7][8]
In verschiedenen Artikeln werden die RIO und Klasse Gegen Klasse im Kontext politischer Debatten und Aktionen erwähnt. So wird berichtet, dass sie sich bei Demonstrationen und Protesten, wie der Internationalistischen 1. Mai-Demonstration in Berlin, engagiert hat.[7]
In der Online-Zeitung Klasse Gegen Klasse veröffentlicht die RIO Artikel zu politischen und sozialen Themen und unterstützt Anliegen wie eine demokratischere Universität, Klimagerechtigkeit und gute Arbeitsbedingungen.[8] Dazu betreibt RIO unter dem Namen 'Podcast von Klasse Gegen Klasse' einen eigenen Podcast[9] sowie einen YouTube-Kanal.[10] Des Weiteren sind Mitglieder der RIO regelmäßig in anderen Podcasts und bei Podiumsdiskussionen zu Gast, wobei sie über Themen wie Proteste in Frankreich, politische Entwicklungen in verschiedenen Ländern und den Aufbau einer linken revolutionären Partei sprechen.
Kritik und Wahrnehmung[Bearbeiten]
Die RIO und ihre Gruppen haben sowohl Unterstützer als auch Kritiker. Kritikpunkte beziehen sich auf ihre Ideologie und politische Positionen, manchmal werden ihnen extremistische oder antiisraelische Ansichten vorgeworfen. [6][5][4] Zudem wurden politische Differenzen zwischen RIO und anderen Gruppen angeführt, die Themen wie die Einschätzung von Russland und China, die Charakterisierung der SPD als bürgerliche Arbeiterpartei, den Krieg in der Ukraine sowie den syrischen Bürgerkrieg, Frauenunterdrückung[11] und andere Themen betreffen.[12]
In Bezug auf den Nahost-Konflikt vertritt RIO eine antizionistische, antiimperialistische Position, was in einigen Medien als antisemitisch interpretiert wird.[13][14] Die RIO weist diese Vorwürfe zurück und betont ihre Forderung nach gleichen Rechten für Juden und Palästinenser in einem "freien, laizistischen, multiethnischen sozialistischen Palästina" sowie ihren Kampf gegen Antisemitismus.[15]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Red internacional de diarios - La Izquierda Diario. Abgerufen am 30. Dezember 2023 (español).
- ↑ Trotzkisten im Bildungsstreik. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Revolutionary Internationalist Organization » RIO joins The Trotskyist Fraction – Fourth International (FT-CI) as sympathizing sections. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ 4,0 4,1 Martin Kalitschke: Umstrittene Gruppierung "Waffen der Kritik" will jetzt auch an der Uni Münster Fuß zu fassen. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ 5,0 5,1 Max Fluder, Pauline Graf: Wie der Nahostkonflikt an Münchner Unis ausgetragen wird. 21. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ 6,0 6,1 Mascha Malburg: Antisemitismus an der FU Berlin: Was geschah wirklich im besetzten Hörsaal? Eine Rekonstruktion. 19. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ 7,0 7,1 Alexander Isele: Revolutionäre lassen Dampf ab. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ 8,0 8,1 StuPa-Wahl 2022: Die Liste der Listen. In: FURIOS Online - Campusmagazin an der FU Berlin. 8. Januar 2022, abgerufen am 30. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Podcast von Klasse gegen Klasse Podcast Download ~ Podcast von Klasse Gegen Klasse ~ podcast 2641467. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Klasse Gegen Klasse - YouTube. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Andrea D'Atri: Brot und Rosen: Geschlecht und Klasse im Kapitalismus. Argument Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86754-514-3.
- ↑ Umgruppierung: Die NaO und der Weg zu einer revolutionären Partei – eine Antwort auf RIO - Arbeitermacht. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Freie Universität Berlin: Und dann spuckt eine Frau den Pro-Israel-Aktivisten an - WELT. 15. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Niklas Liebetrau: Freie Universität Berlin: Kundgebung für Palästina geplant, jüdische Studenten fürchten Gewalt. 2. November 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Klasse Gegen Klasse - Stoppt die Bombardierungen und die israelische Militärintervention gegen das palästinensische Volk! 10. Oktober 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023 (deutsch).
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