Schüler als Experten für Unterricht
Schüler als Experten für Unterricht (SEfU) ist ein Feedback-System für Lehrer, das vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und der damaligen Thüringer Landesregierung im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur entwickelt wurde. Es wurde ab dem Schuljahr 2010/11 in Thüringen ab der Klassenstufe 3[1] sowie in Nordrhein-Westfalen ab Februar 2010 für Sekundarstufe I und II der weiterführenden Schulen und ab dem 2. Halbjahr des Schuljahres 2013/14 für Grundschulen eingesetzt.[2]
Ziel[Bearbeiten]
Das Projekt SEfU soll Lehrern die Möglichkeit geben, sich schnell und einfach Feedback über ihren Unterricht seitens der Schüler einzuholen. Lehrer können auf Basis der erhobenen subjektiv-erlebten Unterrichtsqualität Schritte zur Unterrichtsentwicklung einleiten. Das Instrument wird ausschließlich freiwillig und anonym von Lehrern genutzt.[1]
Ablauf[Bearbeiten]
Nach der Anmeldung auf dem Portal von sefu-online.de kann eine Befragung erstellt werden. Dabei werden Klassenstufe, Fach, Erhebungszeitraum und Fragebogenart ausgewählt. Anschließend kann der Lehrer Schülerausweise ausdrucken, die einen einzigartigen Code besitzen, mit dem die Schüler auf dem Onlineportal die Befragung durchführen können. Nachdem die Schüler die Befragung beendet haben, kann sich der Lehrer einen Ergebnisbericht erstellen lassen, der automatisch alle Daten auswertet. Dieses Dokument kann im PDF-Format heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Erhebung[Bearbeiten]
Erhoben werden je nach Fragebogenart 15–41 Items zum Unterricht, sowie 5–12 Fragen zu Schülermerkmalen. Die Items zum Unterricht fragen auf einer 4-Punkte-Skala die Zustimmung ab sowie zusätzlich die Wichtigkeit dieses Merkmals.
Anonymität und Datenhoheit[Bearbeiten]
Alle Daten werden ausschließlich anonym erhoben. Es lässt sich also nicht zurückverfolgen, welcher Schüler welche Antwort gegeben hat. Außerdem kann nur der Lehrer Einsicht in die Daten nehmen (nicht Kollegen, Schulleitung etc.). Die Lehrkraft bestimmt also allein, wie mit den Ergebnissen weitergearbeitet werden soll.
Weiterentwicklung und Support[Bearbeiten]
Das Instrument wird von der Friedrich-Schiller-Universität Jena betreut und weiterentwickelt. Sie überprüft die wissenschaftliche Güte des Instruments, entwickelt neue Fragebögen und Funktionen. Außerdem wird ein Support angeboten, an den sich Lehrer mit Fragen und Problemen wenden können.
Das Land NRW stieg Ende des Jahres 2020 aus dem Kooperationsprojekt SEfU aus.[3]
Literatur[Bearbeiten]
- Schülerinnen und Schüler als Experten für Unterricht. Paralleltitel: Students as experts in instruction. In: Die deutsche Schule, 101 (2009) 2, S. 149-163 Online
- SEfU – Schüler als Experten für Unterricht: Ein Instrument zum Schülerfeedback, in: Schule heute, Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung, 10/2009, S. 4–8
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 SEfU - Schüler als Experten für Unterricht, schulportal-thueringen.de, abgerufen am 27. Dezember 2020
- ↑ SEfU Schüler als Experten für Unterricht, Ein Leitfaden zur Nutzung des onlinegestützten Schülerfeedbackverfahrens , Qualitäts- und Unterstützungsagentur, Landesinstitut für Schule, schulentwicklung.nrw.de, PDF-Datei, S. 7
- ↑ SEfU-Blog vom 18. Dezember 2019
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