Systemzentrum Digitalisierung Dimension Land Bundeswehr

Die Einrichtung eines sogenannten Systemzentrums Digitalisierung Dimension Land (SysZDigDimLa) wurde mit einem Kickoff im Februar 2021 initialisiert.^[1]

Bewertung[Bearbeiten]

Die Digitalisierung des Gefechtsfeldes ist für die Effizienz, Effektivität und Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr entscheidend. Das erfordert, aktuelle Technologietrends mit Blick auf die Anwendbarkeit und die Tauglichkeit für den Einsatz zu erfassen. Die Einführung moderner Digitaltechnik in der Truppe, das Testen durch betroffene Nutzergruppen und der Betrieb sowie die Weiterentwicklung relevanter Anwendungen, stellen die Streitkräfte jedoch vor Herausforderungen.

Zweck[Bearbeiten]

Durch die Verzahnung des Kommandos Heer mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum, dem Kommando Luftwaffe, dem Marinekommando, dem Zentralen Sanitätsdienst, dem Kommando Streitkräftebasis und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr entsteht eine teilstreitkräfte-/organisationsübergreifende und für das multinationale Umfeld ausgerichtete Kompetenzplattform für die Dimension Land. Dabei spielt auch die Interaktion mit Forschungseinrichtungen eine wesentliche Rolle. Anforderungen werden nutzerzentriert durch die Teilstreitkräfte definiert, z. B. im Zusammenspiel unterschiedlicher Systeme. Reifegrade und Potenziale werden durch die operativen Nutzerinnen und Nutzer als Optimierungsszenarien erfolgen. In den Test- und Versuchsstrukturen dieses Zentrums sind digitale Technologien und Werkzeuge für Landstreitkräfte zur Testung und Erprobung sowie Risikominimierung vorgesehen. Dabei stehen vor allem taktisch-operative Erfordernisse der Landstreitkräfte im Fokus. Die Nutzerinnen und Nutzer, also Soldatinnen und Soldaten, werden dabei einsatznah eingebunden und im Mittelpunkt stehen. Dabei stehen auch die Interoperabilität zur EU und NATO sowie gängigen Industriestandards im Fokus. Kooperationsformate mit dem Cyberinnovation Hub der Bundeswehr, Industrievertreterinnen und -vertretern und Startups/ KMU sollen dies stärken und den Austausch zu relevanten State-of-the-art und Zukunftslösungen fördern. Vor Ort ist geplant, eine VR-Trainingsarea einzurichten, wobei vor allem auch die Technologie des Digitalen Zwillings zum Einsatz kommen wird. Dies ist eine digitale Repräsentanz physischer und nicht-physischer Gegenstände (Assets) der realen Welt. Durch den Betrieb der Digitalen Zwillinge in Echtzeit ließe sich ein Helpdesk für Nutzerinnen und Nutzer errichten, der im 24/7-Betrieb die Einsatzunterstützung, z. B. bei Schadenslagen an Fahrzeugen, sichert. So sollen Soldatinnen und Soldaten, z. B. mittels VR-Lösungen, direkt bei Reparaturen im Einsatz angeleitet werden. Solche digitalen Zwillinge führen zu gewinnbringenden Einsparungen von Ressourcen, welches sich u. a. bei Testen, im Realbetrieb oder im Design, z. B. von Fahrzeugen zeigen wird. Damit gehen eine Validierung von Entscheidungen und die Ermöglichung kontinuierlicher Integration und Änderungen an Systemen sowie das direkte Feedback an und durch Nutzerinnen und Nutzer einher. Das SysZDigDimLa hat das Potenzial eine ressortübergreifende Schnittstelle zu bilden, wobei auch Themen wie Mobilität und vor allem Nachhaltigkeit praktisch zum Tragen kommen.^[2] 29.04.22_Sachstand_SysZDigLa.pdf (bitkom.org)

Sachstand[Bearbeiten]

Am 3. August 2022 wurde das Konzept durch den Generalinspekteur der Bundeswehr gebilligt. Nach zum Ende des Jahres 2022 durchzuführender Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, soll zudem eine Stationierungsentscheidung kommen. Bis Ende 2027 soll das Zentrum, inklusive neu zu errichtender Infrastruktur voll aufgestellt sein.^[3]