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Taktisch-strategisch innovativer Brandschutz auf Grundlage risikobasierter Optimierungen

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Projektlogo TIBRO

Taktisch-strategisch innovativer Brandschutz auf Grundlage risikobasierter Optimierungen (TIBRO) bezeichnet ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt auf dem Gebiet der Gefahrenabwehr.

TIBRO ist Bestandteil des durch die Bundesregierung indizierten Rahmenprogramms „Forschung für die zivile Sicherheit“. Knapp 400 Millionen Euro Fördermittel des BMBF flossen in verschiedene Projekte zur Erhöhung der Sicherheit der Bevölkerung im Alltag und im Katastrophenfall.[1]

Das Forschungsprojekt TIBRO erstreckte sich über den Zeitraum vom 1. April 2012 bis zum 30. Juni 2015 und verfügte über eine Gesamtzuwendung in Höhe von 1,37 Mio. Euro. Die Funktion des Projektträgers wurde im Auftrag des BMBF durch die VDI Technologiezentrum GmbH ausgeübt. Als Verbundpartner wirkten die Bergische Universität Wuppertal (Verbundkoordinator), die Branddirektion Frankfurt am Main, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, mit dem Unterauftragnehmer Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, sowie die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) daran mit. Durch die beteiligten Einrichtungen konnte ein breites Spektrum aus Wissenschaft und Praxis abgedeckt werden.

Hintergrund und Zielsetzung[Bearbeiten]

Das System der Feuerwehren bildet die Basis für die nicht‐polizeiliche Gefahrenabwehr in Deutschland. Der Zweck dieses Systems besteht in der Abwehr von Gefahren, insbesondere für die Bevölkerung, die Umwelt, hohe Sachwerte und Kulturgüter. Gegenstand der nicht‐polizeilichen Gefahrenabwehr sind sowohl präventive als auch intervenierende Aufgabenbereiche.

Unter die unmittelbare Gefahrenabwehr fallen die originären Aufgaben der Rettung von Personen, der Bekämpfung von Schadenfeuern, die technische Hilfeleistung, die Abwehr von Gefahren durch chemische, biologische, radiologische, nukleare und explosive Gefahren (CBRNE‐Abwehr), die Katastrophenhilfe und häufig auch der Rettungsdienst.

Zur Bewältigung dieser Aufgaben beplanen die Feuerwehren die notwendigen personellen und technischen Ressourcen. Grundlage dieser kontinuierlich fortgeschriebenen Planung sind Schutzvorgaben, sog. Schutzziele, welche in Feuerwehrbedarfsplänen (synonym u. a. auch Brandschutzbedarfspläne) münden.

Die Bedarfsplanung fußt faktisch bis heute auf der vielzitierten O.R.B.I.T.-Studie (Entwicklung eines Systems zur Optimierten Rettung, Brandbekämpfung mit Integrierter Technischer Hilfeleistung) aus dem Jahr 1978. Diese Studie stellt eine statische Momentaufnahme der vor über dreißig Jahren typischen Gefährdungslagen dar und zielte primär auf die Entwicklung einer neuen Feuerwehrfahrzeuggeneration ab. Die O.R.B.I.T.-Studie war weniger auf die systematische Analyse des Feuerwehrbedarfs zielgerichtet.

Bei genauerer Betrachtung offenbart die aus den 70er Jahren stammende Studie einige Schwachstellen, weshalb eine erneute Untersuchung des Themenkomplexes notwendig war. Die kritische Überprüfung der damaligen Schlussfolgerungen und die Entwicklung zu einem dynamischen, risikobasierten und zukunftsgerichteten Ansatz war Zweck des Forschungsvorhabens TIBRO.

Ziel des 2012 gestarteten Forschungsvorhabens war es, das Feuerwehrwesen in Deutschland zu analysieren, auf seine Zukunftsfähigkeit zu untersuchen und Empfehlungen zu geben. Im Fokus standen dabei die Risikobetrachtung und die Entwicklung des Systems „Feuerwehr“ in Deutschland.

Die Ergebnisse der O.R.B.I.T.-Studie dienen heute noch als Basis für die Empfehlungen der AGBF zur Bedarfsplanung.

Forschungsziel[Bearbeiten]

Eine qualitativ hochwertige Planung der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr unter Berücksichtigung aktueller Schutzziele erfordert zwingend eine sachkritische, objektive Evaluierung wesentlicher Parameter des Systems „Feuerwehren“. Ein zukunftsfähiges Feuerwehrsystem benötigt gegenüber der statischen Planungsgrundlage der O.R.B.I.T.-Studie eine moderne, dynamische Planungsgrundlage. Diese wiederum soll in hinreichender Weise sicherheitlichen Prämissen genügen, weshalb diese evaluiert werden müssen. Das Ergebnis dieser Evaluierung eröffnet eine aktualisierte und erneuerte Grundlage für Handlungsalternativen bzw. Entscheidungsmöglichkeiten zum Zweck einer allfälligen Ertüchtigung und demzufolge erreichbaren Zukunftsfähigkeit des Feuerwehrsystems.

Nutznießer der Ergebnisse des darauf ausgerichteten Forschungsvorhabens TIBRO sind vorrangig die Endanwender, das heißt unmittelbar die für Feuerwehren zuständige Führungskräfte, Verwaltungsinstanzen und politisch Verantwortlichen. Des Weiteren profitieren alle auf das Feuerwehrwesen ausgerichtete Herstellerfirmen, Ausbildungsanbieter und die Forschungs‐ und Entwicklungseinrichtungen von den Forschungsergebnissen.

Das Forschungsgesamtziel ist der wissenschaftlich fundierte Unterbau eines zukunftsfähigen Feuerwehrsystems im Rahmen einer leistungs‐ und anpassungsfähigen Sicherheitsarchitektur

Im Detail wurden folgende Punkte untersucht:

  • Datenherkunft der ursprünglichen O.R.B.I.T.-Studie und Prüfung der Haltbarkeit
  • Abgleich mit bereits laufenden Forschungsprogrammen des Sicherheitsforschungsprogramms
  • Vergleich verschiedenster Brandschutzbedarfspläne
  • Erstellung eines einheitlichen Glossars
  • Tatsächlicher Brandverlauf eines Wohnungsbrandes in Simulation und Realbrandversuchen
  • Erforschung der kommenden und aktuellen Spannungsfelder der Feuerwehren
  • Erarbeitung einer einheitlichen Einsatzdatenstatistik
  • Risikoanalyse für Brandszenarien
  • Toxikologische Bewertung von unterschiedlichen Brandszenarien[2]

Literatur[Bearbeiten]

  • Internetauftritt von TIBRO, archivierte Version, abgerufen am 25. September 2019
  • Schubert, Saupe, Krause: Realbrandversuche zu Wohnungsbränden mit moderner Ausstattung. In: vfdb-Zeitschrift. Nr. 3, 2013, ISSN 1868-6540, S. XXX–XXX.
  • Albert Kißlinger: Anpassung der technischen Bewältigungskapazitäten von Feuerwehren an die örtlichen Erfordernisse der Einsatzgebiete. In: Tagungsband des 3. Magdeburger Brand- und Explosionsschutztages 2013, ISBN 978-3-00-041601-9
  • Adrian Ridder, Guido Kaiser: Zur Festlegung von Planungszielen für Freiwillige Feuerwehren – Teil 1. In: vfdb-Zeitschrift. Nr. 4, 2014, ISSN 1868-6540, S. 202–209.
  • Adrian Ridder, Guido Kaiser: Zur Festlegung von Planungszielen für Freiwillige Feuerwehren – Teil 2. In: vfdb-Zeitschrift. Nr. 1, 2015, ISSN 1868-6540, S. 32–36.
  • Tobias Oechsle, Adrian Ridder: Empirische Studie zur Verwendung von Fahrtzeitisochronen in der Feuerwehrbedarfsplanung. In: vfdb-Zeitschrift. Nr. 4, 2014, ISSN 1868-6540, S. 222–229.
  • Tim Hasenstab, Patric Gilles, Adrian Ridder: Überlegungen zum Leistungsvermögen taktischer Einheiten der Feuerwehr. In: Brandschutz. Nr. 11, 2014, ISSN 0006-9094, S. 832–840.
  • Projektumriss TIBRO; abgerufen am 30. April 2015.
  • Informationen zur O.R.B.I.T-Studie, abgerufen am 30. April 2015.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. http://www.sifo.de – Zivile Sicherheitsforschung des BMBF – abgerufen am 30. April 2015.
  2. http://www.feuerwehr-frankfurt.de/index.php/item/1005 – Realbrandversuche bei der Feuerwehr FFM; abgerufen am 30. April 2015


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