Verbuschung (Soziologie)
Verbuschung im übertragenen Sinne ist Jargon und bezeichnet eine bestimmte Art der kulturellen Assimilation von entsandtem Personal im Ausland, besonders in Entwicklungsländern. Der Begriff ist dabei abwertend belegt und beschreibt die Tendenz von Personal, das lange Zeit in Entwicklungsländern bzw. lange Zeit am gleichen Ort entsandt ist, sich unbewusst von den Verhaltensnormen im eigenen Land zu entfernen.[1]
Unter Personen, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind, ist der Ausdruck "Verbuschung" sehr verbreitet. Eine Dimension der Verbuschung kann dabei sein, sich zunehmend an den Normen des Ziellandes zu orientieren und die kritische Distanz zu ihnen zu verlieren. Die Fähigkeit, auch gegen Widerstand Veränderungen einzuführen, sinkt; der Umgang mit Regeln, Gesetzen, Zeitrahmen etc. wird laxer. Eine weitere Dimension ist die Gewöhnung an einen hervorgehobenen Status (z. B. Diplomatenstatus, Privilegien, überdurchschnittliches Einkommen) verbunden mit der abnehmenden Bereitschaft, sich im Heimatland in übliche Arbeitshierarchieen einzugliedern und die im Ausland liebgewonnenen Privilegien abzugeben. Diese Problematik spiegelt sich z. T. in der Redewendung "Im Ausland ein Fürstchen, im Inland ein Würstchen" wider.
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