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Verleugnete Opfer des Nationalsozialismus

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Verleugnete Opfer des Nationalsozialismus sind die im Nazijargon so genannten Asozialen und Berufsverbrecher Auch Jahrzehnte nach dem Ende des NS-Regimes wurde das Leid dieser Opfergruppe nicht ausreichend gewürdigt , geschweige denn, dass die Opfer umfassend entschädigt worden wären.

Als „Asoziale“ verfolgten die Nationalsozialisten gesellschaftliche Randgruppen, wie Obdach- und Wohnsitzlose, Bettler, Prostituierte, Alkoholkranke und Wanderarbeiter;[1] als „Berufsverbrecher“ wurden Personen, die in der Regel dreimal zu Freiheitsstrafen von mindestens sechs Monaten verurteilt worden waren und die ihre Strafen verbüßt hatten, dann also ohne neuen Tatverdacht waren, in Konzentrationslager inhaftiert. Ab 1942 kamen auch Straftäter aus Justizvollzugsanstalten hinzu. Die Diskriminierung und Stigmatisierung hielt auch noch nach dem Ende der NS-Terrorherrschaft an.

Die Opfergruppen in der öffentlichen Diskussion[Bearbeiten]

Da diese Opfergruppen über lange Jahre verleugnet worden und ihnen die gesellschaftliche Anerkennung versagt geblieben war, nahm der Bundestag auf Initiative (Petition von 2018) von Frank Nonnenmacher am 13. Februar 2020 den von den damaligen Regierungsfraktionen eingebrachten Antrag (BT-Drucksache 19/14342) an und beschloss Maßnahmen, um die verleugneten Opfer stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihnen einen angemessenen Platz in der gesellschaftlichen Erinnerungskultur einzuräumen.[2] Im Laufe des Jahres 2023 mahnten der mdr, der Südwestrundfunk und die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Umsetzung des 2020 gefassten Beschlusses an.[3]

Gründung eines Betroffenenverbandes[Bearbeiten]

Obwohl die Opfer berechtigt waren, Härtefallleistungen nach dem Allgemeinen Kriegsfolgengesetz zu beanspruchen, hatten bis 2019 lediglich 288 als „Asoziale“ und 46 als „Berufsverbrecher“ Verfolgte diese Hilfen in Anspruch genommen. Da die Zahl der Betroffenen weder dokumentiert, noch zentral erfasst worden war, lud Frank Nonnenmacher 2022 mit einem Aufruf zur Gründung eines Verbands der Nachkommen von sozialrassistisch Verfolgten ein, wo dann die Gründung eines Betroffenenverbandes vereinbart wurde.[4] Zur Gründung sandten der Bundesvorstand der IG Metall, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten sowie die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder Grußbotschaften. Im Januar 2023 wurde dann die Satzung des "Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus" verabschiedet.

Die Ausstellung „Die Verleugneten“[Bearbeiten]

Im Auftrag des Deutschen Bundestages hat die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gemeinsam mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eine Wanderausstellung zum Thema erarbeitet, die seit Juni 2022 als Werkstattfassung online einzusehen ist und im Sommer in Berlin eröffnet werden soll. [5]

Erinnerungsarbeit in der Gedenkstätte Sachsenhausen[Bearbeiten]

Am 18. Juli 2023 stellte der Opferverband in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen eine von Ines Dietrich gestaltete Gedenkstele auf, die an die Häftlinge, die als „Asoziale“ verfolgt wurden, erinnern soll.[6]

Chronologie der Verleugnung[Bearbeiten]

Ein weiteres Proekt der Stiftung Denkmal ist die Erarbeitung einer Chronologie der Verleugnung. In diesem Rahmen stehen auch Forschungen zu Opfern der Verfolgung und ihrem jeweiligen Schicksal sowie zu Verfolgungsinstanzen.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Henning Borggräfe: Aktion arbeitsscheu Reich 1938 (Vortrag). 1. November 2023, abgerufen am 11. November 2023.
  2. Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 19/146. 13. Februar 2020, abgerufen am 14. November 2023.
  3. Mitteldeutscher Rundfunk: Wird die Anerkennung der vergessenen Nazi-Opfer vergessen? In: mdr.de. 6. April 2023, abgerufen am 13. November 2023.Peter Bratenstein: “Asoziale“ und „Berusverbrecher“ – Die verleugneten Nazi-Opfer. In: SWR2. 2. Januar 2023, abgerufen am 13. November 2023.Leomie Feuerbach: Die verleugneten NS-Opfer. In: faz.net. 5. Oktober 2023, abgerufen am 13. November 2023.
  4. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Aufruf. 23. November 2022, abgerufen am 10. November 2023.der Freitag: Sozialrassistische Verfolgung. 27. Dezember 2022, abgerufen am 10. November 2023.hohenlohe ungefiltert: Neu in der deutschen Erinnerungskultur (Suche u. Download). 25. Januar 2023, abgerufen am 10. November 2023.
  5. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Ausstellung „Die Verleugneten“. 2022, abgerufen am 10. November 2023.
  6. Stiftung brandenburgische Gedenkstätten: Ein wichtiger Meilenstein für die deutsche Erinnerungskultur. 18. Juni 2023, abgerufen am 15. November 2023.Charlotte Sauerland, Nikolaus Lelle: Die überfällige Erinnerung an die als „asozial“ Verfolgten. In: Amadeo Antonio Stiftung. 10. Juli 2023, abgerufen am 13. November 2023.


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