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Walther Suchier (Mediziner)

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Walther Suchier (* 2. Oktober 1885 in Herrenalb; † 30. April 1956) war ein deutscher Arzt in Deutsch-Südwestafrika, Praktischer Arzt in Hamburg und Marine-Oberstabsarzt der Kriegsmarine.

Leben[Bearbeiten]

Walther Suchier war ein Sohn des dirigierenden Arztes eines Baden-Badener Sanatoriums, Hofrat Otto Robert Eduard Suchier (* 1849) und Marie, geb. Scholz (* 1859).[1][2] Von 1894 bis 1903 besuchte er das humanistische Gymnasium Hohenbaden Baden-Baden und ein Gymnasium in Freiburg. Im Anschluss studierte er an den den Universitäten Freiburg, Kiel und München Medizin.Im März 1906 bestand er das Tentamen physikum, im März 1909 das medizinische Staatsexamen.[3] Bei Oskar de la Camp an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg legte 1910 seine Doktorschrift Uteruscarcinom und Schwangerschaft vor.[4] Sein Lehrer war Bernhard Krönig.[5]

Suchier war zunächst als Regierungsarzt in Outjo, Deutsch-Südwestafrika, tätig. Obwohl er über keine militärische Ausbildung verfügte, meldete er sich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs freiwillig zur dortigen Schutztruppe und wurde als Feldunterarzt der 1. Gebirgsbatterie zugeteilt. Im November und Dezember 1914 nahm er unter Hauptmann Victor Franke an der Militärexpedition gegen Naulila teil, in deren Folge er als einziger Teilnehmer an Malaria erkrankte. Im März 1915 geriet er mit seiner Batterie in ein Gefecht bei der Wasserstelle Jakalswater an der ehemaligen Bahnstrecke Swakopmund–Windhoek und erlebte im Juli des Jahres die Kapitulation bei Khorab. Zusammen mit anderen deutschen Ärzten und einigen Zivilisten, darunter waren die Lehrerin Cissy Willich und der bekannte Geologe und Forschungsreisende Georg Gürich, erreichte er auf dem Schiff Erna Woermann Rotterdam am 14. November 1915.[6][7]

Nach seiner Rückkehr verfasste er einen Bericht über seine Kriegseindrücke in Deutsch-Südwestafrika, den Einmarsch südafrikanischer Truppen und die anschließende Besetzung der deutschen Kolonie. Obwohl die deutschen Kolonialtruppen bereits im Juli 1915 kapitulierten, wurde sein Buch noch im Ersten Weltkrieg in drei Auflagen 1918 herausgegeben.[8][9][10][11][12] Die Badische Landesbibliothek nahm im Jahre 2018 das Buch in die Ausstellung „Schlaglichter. 100 Bücher des Jahres 1918“ auf.[13]

Am 1. Oktober 1918 ließ er sich als Praktischer Arzt in Hamburg-Wilhelmsburg nieder und ab 12. September 1919 vorläufig krankheitshalber unterbrechen musste.[14][15] Einer Richtigstellung von Suchier im Volksblatt für Harburg, Wilhelmsburg und Umgegend vom 25. Oktober 1932 ist zu entnehmen, dass er sich als Nationalsozialist bezeichnete und Vorsitzender des Wilhelmsburger Ärztevereins ist.[16]

In der Kriegsmarine war er von August 1939 bis Mai 1940 Abteilungsarzt der Marineflakabteilung 226 (Norderney). Am 15. September 1939 wurde er zum Marine-Oberstabsarzt d. R. befördert. Ab Februar 1940 war er zugleich Abschnittsarzt Norderney. Anschließend war er bis Ende 1940 Sanitätsoffizier im Stab des Marinebefehlshabers Nordfrankreich. Bis April 1942 war er zur Verfügung des Stationskommandos Nordsee gesetzt bzw. Chefarzt des Marinelazaretts Heiloo-Alkmaar. Von der Aufstellung des Regiments unter dem Kommandant der Seeverteidigung der Bretagne im April 1942 bis September 1942 war er Regimentsarzt des Marineartillerieregiments 1. Ab Mai 1942 war er zugleich Abteilungsarzt der Leichten Marineartillerieabteilung 683, welche dem Marineartillerieregiment 1 unterstellt war. Bis Februar 1944 war er als Sanitätsoffizier im Deutschen Marinekommando Toulon und als Arsenaloberarzt des Kriegsmarinearsenals Toulon eingesetzt. Von Februar 1944 bis November 1944 war er als Hafenarzt beim Hafenkommandanten Ostende eingesetzt.

Privates[Bearbeiten]

Suchier war verheiratet mit Ina Suchier, geb. Ruhfus und hatte eine Tochter Gisela.[17]

Publikation[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 387.
  • Werner Tabel: Erlebnisberichte von Ärzten aus der Kolonial- und Mandatszeit Südwestafrikas, in: Afrikanischer Heimatkalender, Windhoek 1977, S. 35–62.
  • Werner Tabel: Autoren Südwestafrikas: Biographien, Rezensionen und Hintergrundinformationen. Klaus Hess Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-933117-37-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bernhard Koerner: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 14. C.A. Starke, 1908, S. 475.
  2. DFG-Viewer: Morgenausgabe. Abgerufen am 24. September 2024.
  3. Walther Suchier: Uteruscarcinom und Schwangerschaft. Lebenslauf: Ich Walther Suchier ..., Seite 135. Freiburg i. B. : Hammerschlag & Kahle, 1910 (archive.org [abgerufen am 24. September 2024]).
  4. Walther Suchier: Uteruscarcinom und Schwangerschaft ... Freiburg i. B. : Hammerschlag & Kahle, 1910 (archive.org [abgerufen am 24. September 2024]).
  5. Walther Suchier: Uteruscarcinom und Schwangerschaft ..., Zum Schlüsse erfülle ich die angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Lehrer Herrn Professor Dr. Krönig, S. 135. Freiburg i. B. : Hammerschlag & Kahle, 1910 (archive.org [abgerufen am 24. September 2024]).
  6. Walther Suchier: Deutsch-Südwest im Weltkrieg : Kriegseindrücke aus den Jahren 1914/15, S. 136. 1918, abgerufen am 24. September 2024.
  7. Kleine Kriegschronik. Aus den Kolonien. Austausch von von Arzt- und Sanitätspersonal. In: Kölnische Zeitung. WTB Berlin (Telegramm). Deutsches Zeitungsportal, 18. November 1915, abgerufen am 24. September 2024.
  8. Walther Suchier: Deutsch-Südwest im Weltkrieg : Kriegseindrücke aus den Jahren 1914/15 (Anzeige zur 1. Auflage). In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : bbb ; Fachzeitschr. für Verlagswesen u. Buchhandel. Deutsches Zeitungsportal, 26. Januar 1918, abgerufen am 24. September 2024.
  9. Walther Suchier: Deutsch-Südwest im Weltkrieg : Kriegseindrücke aus den Jahren 1914/15 (Anzeige 2. Auflage). In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : bbb ; Fachzeitschr. für Verlagswesen u. Buchhandel. Deutsches Zeitungsportal, 15. April 1918, abgerufen am 24. September 2024.
  10. Bücher und Zeitschriftenschau. Rezension. In: Sächsische Staatszeitung : Staatsanzeiger für den Freistaat Sachsen -. Deutsches Zeitungsportal, 1. Mai 1918, abgerufen am 24. September 2024.
  11. Gabriele Philipp: Kolonien. Badische Landesbibliothek, 2018, abgerufen am 24. September 2024 (deutsch).
  12. Neue Bücher. In: Norddeutsche allgemeine Zeitung, Morgen-Ausgabe - Sonntag. Deutsches Zeitungsportal, 20. Oktober 1918, abgerufen am 24. September 2024.
  13. Julia Hiller von Gaertringen: Schlaglichter. 100 Bücher des Jahres 1918 Ausstellung und Internet-Präsentation der Badischen Landesbibliothek, S. 239. In: regionalia.blb-karlsruhe.de. Badische Heimat, Februar 2018, abgerufen am 24. September 2024.
  14. DFG-Viewer. Abgerufen am 24. September 2024.
  15. DFG-Viewer. Abgerufen am 24. September 2024.
  16. Nazi-Geschichten aus Wilhelmsburg. In: Volksblatt für Harburg, Wilhelmsburg und Umgegend. 25. Oktober 1932, abgerufen am 24. September 2024.
  17. Anzeige der Verlobung von Gisela Suchier. In: Wilhelmsburger Zeitung. 23. August 1940, abgerufen am 24. September 2024.



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