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Weltmeisterfluch

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Unter dem Begriff Weltmeisterfluch (auch Weltmeister-Fluch oder Fluch des Weltmeisters; englisch World Cup curse,[1] World Cup winner's curse[2] oder World Cup champions' curse[3]) wird landläufig die statistische Auffälligkeit verstanden, dass die amtierenden Fußballweltmeister häufig in einer relativ frühen Phase der nachfolgenden Weltmeisterschaft ausscheiden.[4]

Daten[Bearbeiten]

Da die Fußballweltmeisterschaft seit 1930 in immer wieder anderen Modi ausgetragen wurde, ist ein Vergleich der Turnierverläufe über die gesamte Geschichte der WM problematisch. Gut vergleichen lassen sich hingegen die neun Turniere seit 1986, da seit diesem Jahr mit dem gleichen Turniermodus gearbeitet wurde. Die WM beginnt jeweils mit einer Gruppenphase mit Gruppen zu je vier Mannschaften, anschließend folgen Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale und das Endspiel beziehungsweise das Spiel um Platz drei.

Betrachtet man das Abschneiden des jeweils amtierenden Weltmeisters in den neun zurückliegenden Turnieren ergibt sich folgendes Bild:

Jahr Amtierender Welt Zeitpunkt des Ausscheidens
1986 Italien Achtelfinale
1990 Argentinien Finale
1994 Deutschland Viertelfinale
1998 Brasilien Finale
2002 Frankreich Gruppenphase
2006 Brasilien Viertelfinale
2010 Italien Gruppenphase
2014 Spanien Gruppenphase
2018 Deutschland Gruppenphase

Das heißt, bei den letzten neun Weltmeisterschaften schied der jeweils amtierende Weltmeister in folgenden Turnierphasen aus:

  • viermal in der Gruppenphase
  • einmal im Achtelfinale
  • zweimal im Viertelfinale
  • zweimal im Finale

Betrachtet man nur die letzten fünf Weltmeisterschaften, zeigt sich ein noch aufälligeres Bild. Der amtierende Weltmeister schied in folgenden Phasen aus:[5]

  • viermal in der Gruppenphase
  • einmal im Viertelfinale

Der Versuch der Titelverteidigung missglückte in den neun Turnieren seit 1986 jedem amtierenden Fußball-Weltmeister. Die letzte Titelverteidigung gelang 1962 der brasilianischen Nationalmannschaft.[6][7]

Verbreitung[Bearbeiten]

Der Begriff Weltmeisterfluch wird seit einigen Jahren von zahlreichen Presseorganen und anderen Medien verwendet, um das Phänomen des häufig frühen Ausscheidens von amtierenden Weltmeistern zu beschreiben. Verwendung findet der Begriff zum Beispiel in der Stuttgarter Zeitung [8] und im Stern[9]. Spätestens seit dem frühen Aus der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2018 haben sich auch bewusst konservative Medien wie beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung [10] oder Die Zeit[11] des Begriffs angenommen. Auch Fernsehsender wie zum Beispiel der Westdeutsche Rundfunk[12] und deutschsprachige Presseorgane im Ausland wie der Schweizer Tages-Anzeiger[13] verwenden den Ausdruck. Außerdem wurde auch Confed-Cup-Fluch als Ursache für das frühe Ausscheiden der Nationalmannschaft genannt.[14] [15]

In britischen Medien ist das englische Äquivalent sowohl bei Boulevardblättern wie The Sun[16], als auch bei eher konservativen Medienvertretern wie beispielsweise der BBC[17] in Gebrauch.

Ursachen[Bearbeiten]

Als mögliche Gründe werden vor allem die vermeintlich mangelnde psychische und physischen Frische der Weltmeister-Teams angeführt. Es wird spekuliert, dass sich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft eine gewisse Selbstzufriedenheit oder gar Überheblichkeit in die Teams einschleichen könnte, die letztlich zu einer nachlassenden Spielstärke führt. Außerdem wird es für möglich gehalten, dass jeder Trainer einer Weltmeistermannschaft dazu neigt, die bewährten, aber mittlerweile vier Jahre älteren Spieler erneut aufzustellen. Junge Spieler hätten in einer Weltmeister-Mannschaft geringere Chancen, da jedem arrivierten Spieler der Nimbus „Weltmeister“ anhängt. Dadurch fehlten den Weltmeister-Mannschaften häufig junge, physisch besonders starke Spieler.[18]

Darüber hinaus wird es für möglich gehalten, dass der Weltmeistertitel von vielen Spielern – bewusst oder unbewusst – als Bürde empfunden werden könnte, da alles außer der – schwer erreichbaren – Titelverteidigung im Heimatland der Mannschaft als Niederlage angesehen werden könnte.[19]

Weblinks[Bearbeiten]

Tages-Anzeiger Ausführliche Darstellung und statistische Aufarbeitung des Phänomens im Schweizer Tages-Anzeiger

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Euronews, abgerufen am 29. Juli 2018.
  2. inews.co.uk
  3. BBC, abgerufen am 29. Juli 2018.
  4. Spiegel Online, abgerufen am 27. Juli 2018.
  5. Sport1, abgerufen am 27. Juli 2018.
  6. Stern abgerufen am 29. Juli 2018
  7. France ‘02, Spain ‘14, Germany ‘18! The curse of the World Cup champions, goal.com, 27. Juni 2018
  8. Stuttgarter Zeitung abgerufen am 30. Juli 2018.
  9. Stern abgerufen am 30. Juli 2018.
  10. FAZ abgerufen am 30. Juli 2018.
  11. Die Zeit abgerufen am 30. Juli 2018.
  12. WDR abgerufen am 30. Juli 2018.
  13. Tagesanzeiger abgerufen am 30. Juli 2018.
  14. [1]
  15. [2]
  16. The Sun, abgerufen am 31. Juli 2018.
  17. BBC, abgerufen am 31. Juli 2018.
  18. Die Zeit abgerufen am 27. Juli 2018.
  19. Tagesanzeiger, abgerufen am 27. Juli 2018.


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