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Woko Haram

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Der Begriff Woko Haram ist ein in der politischen Rhetorik verwendeter politischer Kampfbegriff. Es handelt sich um eine überspitzte Bezeichnung für als besonders woke empfundene Menschen. Der Begriff ist ein Kofferwort aus den Begriffen Woke und dem Namen der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram. Der Begriff ist ein Schimpfwort oder Pejorativum und impliziert, die bezeichnete Person oder Gruppe würde sich beim Versuch, besonders woke zu sein, ähnlich dogmatisch und extrem verhalten wie die namensgebende islamistische terroristische Vereinigung.[1]

Verwendung[Bearbeiten]

Mit Woko Haram soll einerseits im Sinne eines Schmähworts Kritik an mit der Woke-Szene assoziierten Praktiken adressiert werden. Als solche woken Praktiken gelten beispielsweise der Ausschluss von Personen von Veranstaltungen mit Verweis auf ihre Hautfarbe, Frisur oder Meinung:

„In den sozialen Medien wird die übereifrige Untergruppe der Woke-Bewegung mit «Woko Haram» geschmäht. Dies in Anlehnung an die nigerianische Terrormiliz Boko Haram. Der Subtext: Die Super-Woken seien in ihrem Kampf für politische Korrektheit selber extrem.“

Claudia Blumer, Lisa Horrer: 20 Minuten, 22. April 2022[2]

Andererseits wird der Begriff Woko Haram auch als politischer Kampfbegriff verwendet, ähnlich dem Begriff Gutmensch. Konkret wird die Existenz eines sektenartigen Kollektivs von politischen Aktivisten behauptet, welche für sich selbst in Anspruch nehmen, eine höhere Form des politischen Bewusstseins erreicht zu haben:

„„Woke“ ist dann ein Synonym für die vermeintliche Arroganz einer ausgestellten höheren Form des politischen Bewusstseins. Aktivist:innen verschiedener Couleur werden damit in einer sektenartigen „Erweckungsbewegung“ subsumiert, die sich hermetisch gegen die Wirklichkeit abschirme: Die Gutmenschen von „Woko Haram“.“

Hannes Soltau: Tagesspiegel, 11. April 2021[3]

Der Begriff kursiert sowohl im englischen als auch im deutschen Sprachraum.

Beispiele[Bearbeiten]

In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde der Begriff 2020 verwendet, um sich über das Scheitern der autonomen Zone Capitol Hill Autonomous Zone zu belustigen[4], zudem im Nachrichtenmagazin Washington Examiner[5].

Im deutschsprachigen Raum wird der Begriff wiederholt verwendet in der Springerpresse,[6] beispielsweise in der Zeitung Die Welt[7][8][9]

Auch in anderen deutschsprachigen Medien wurde er vereinzeltet verwendet, beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung[10], satirisch bei Web.de[11], beim Portal 20 Minuten[12] und durch Ronald Pohl in einem Beitrag über Jörg-Uwe Albig für die Zeitung Der Standard.[13]

Auch in den rechten Medien Junge Freiheit[14] und unzensuriert.at[15] wurde er in Schlagzeilen verwendet.

Der ehemalige SPD-Politiker und heutige Vorsitzende der Atlantik-Brücke Sigmar Gabriel äußerte im März 2022 auf Twitter: „Woko-Haram hat auch @faznet erreicht“[16], ebenfalls auf Twitter erklärt der Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Philip Plickert:

„Woko Haram, eine neue Meinungs-Terrorsekte, die mit religiöser Inbrust Leute verfolgt, die nicht 150-prozentig politisch korrekt und "woke" reden. Jüngstes Opfer: J.K. Rowling. Boko und Woko Haram haben viele Ähnlichkeiten.“

Philip Plickert: Twitter, 21. Dezember 2019[17]

Die ehemalige Bürgermeisterin von Kapstadt, Helen Zille, verwendete den Begriff im Januar 2020 ebenfalls.[18]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ferdinand Meyen: Reclaim Wokeness: Nein, linke Wokeness ist nicht die größte Bedrohung unserer Demokratie. In: br.de, Bayern 2. 21. Juni 2022, abgerufen am 4. August 2022: „In bestimmten Kreisen hat sich auch der Begriff "Woko Haram" im Diskurs etabliert, der die woke Bewegung mit einer Terrororganisation gleichsetzt.“
  2. Super-Woke nerven selbst Antirassisten und People of Color. In: 20 Minuten. 22. April 2022, abgerufen am 10. Juni 2022.
  3. Das Gespött über „Wokeness“ ist selbstentlarvend. In: Tagesspiegel. 11. April 2021, abgerufen am 26. April 2022.
  4. Julio Rosas: Fiery But Mostly Peaceful: The 2020 Riots and the Gaslighting of America DW Books, Nashville, 2022.
  5. Tiana Lowe: If you don't want a baby, please use birth control — for most women, it's now free. In: Washington Examiner. 1. September 2021, abgerufen am 26. April 2022.
  6. Stefan Laurin: BILD-Bashing: „Und wie oft hat er Dich gebumst?“ In: Ruhrbarone. 21. Oktober 2021, abgerufen am 26. April 2022: „Der Verlag ist liberal, solidarisch mit Israel und in all seinen Medien ein erklärter Gegenspieler von „Woko Haram“.“
  7. Ulf Poschardt: Endlich traut sich einer, das linke Diskursdiktat aufzubrechen. In: Die Welt. 26. April 2022, abgerufen am 26. April 2022.
  8. Boris Pofalla: Warum Sie das Wort „woke“ jetzt kennen sollten. In: Die Welt. 19. Februar 2021, abgerufen am 26. April 2022.
  9. Jan Küveler: Streit übers „Zigeunerschnitzel“ - Von wegen letzte Instanz. In: Die Welt. 1. Februar 2021, abgerufen am 30. April 2022.
  10. Caspar Shaller: Logik der Paranoia. In: Süddeutsche Zeitung. 5. Mai 2022, abgerufen am 7. Mai 2022: „Maggie Nelson eignet sich nicht wirklich als Stimme im Chor derjenigen, die vor dem Meinungsterror der "Woko Haram" warnen und das Loblied der angeblich toleranten Aufklärung singen.“
  11. Marie von den Benken: Massenmörder-Witze und Corona-Geschwurbel: Kubicki im Selbstzerstörungs-Modus. In: Web.de. 22. November 2021, abgerufen am 26. April 2022: „Ist das etwa diese sagenumwobene Fackel der Freiheit, von der zuletzt so häufig aus den Elfenbeintürmen der liberalbesoffenen Rechtsrand-Surfer schwadroniert wird? Diese Freiheit, die es um jeden Preis gegen die Merkel-Diktatur und "Woko-Haram" zu verteidigen gilt? Das absolute Recht, andere Menschen mit Massenmördern vergleichen zu dürfen, ohne dafür im linksversifften Cancel-Culture-Wahn direkt um seine Position als Bundestagsvizepräsident fürchten zu müssen?“
  12. Claudia Blumer und Lisa Horrer: Super-Woke nerven selbst Antirassisten und People of Color. In: 20 Minuten. 22. April 2022, abgerufen am 26. April 2022: „Wie kommt es, dass gerade eine Bewegung, die gegen Rassismus und Diskriminierung kämpft, andere ausschliesst? In den sozialen Medien wird die übereifrige Untergruppe der Woke-Bewegung mit «Woko Haram» geschmäht. Dies in Anlehnung an die nigerianische Terrormiliz Boko Haram. Der Subtext: Die Super-Woken seien in ihrem Kampf für politische Korrektheit selber extrem.“
  13. "Moralophobia": Den Trotz pflegen aus Lust an der Übertretung. In: Der Standard. 14. Juli 2022, abgerufen am 2. August 2022: „Sein Trotz, und der seiner Anhänger, richtet sich gegen die Anforderungen der Zivilisation. Populismus wehrt Zumutungen ab. Moralität, die "freie Grundhaltung des Gutseinwollens", gilt seinen Vertretern als Teufelszeug von "Woko Haram".“
  14. Sandro Serafin: Kulturelle Aneignung: „Fridays for Future“ und die „Woko Haram“. 25. März 2022, abgerufen am 4. August 2022.
  15. linker Zeitgeist: Woko Haram: Was die linksgrünwoke Endzeitsekte alles zunichtemacht. In: unzensuriert.at. 19. Mai 2022, abgerufen am 4. August 2022.
  16. Äußerung auf Twitter. 22. März 2022, abgerufen am 26. April 2022.
  17. Link zum Tweet. 21. Dezember 2019, abgerufen am 26. April 2022.
  18. Andrea Chothia: Zille halts Twitter with ‘Woko Haram’ tweet in response to Meghan Markle. In: The South African. 10. Januar 2020, abgerufen am 26. April 2022.


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