CO2-Abscheidung auf Schiffen
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
Die CO2-Abscheidung auf Schiffen ist ein aktuelles Thema in der Schifffahrt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes einer Werft und einer Reederei mit Unterstützung des Maritime Bureau des japanischen Ministeriums für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT) wurde eine kleine CO2- Abscheidungs-Anlage konstruiert und gebaut. Diese Anlage wurde als Demonstrationsanlage auf der Corona Utility installiert und wird derzeit praktisch untersucht, um die Funktion auf einem Schiff im normalen Seebetrieb zu erproben.
Anschließend steht das CO2 entweder für weitere Nutzungen (Carbon Capture and Utilization) zur Verfügung oder kann per CO2-Abscheidung und -Speicherung dauerhaft der Atmosphäre entzogen werden.
Hintergrund[Bearbeiten]
Die Schifffahrt ist für rund 3 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Im Vergleich mit nationalen CO2-Emissionen würde der Schiffstransport auf den Meeren, Stand 2021, den sechsten Platz im Länderranking einnehmen. Mit dem zunehmenden weltweiten Warenaustausch auf dem Seeweg nahmen auch die Treibhausgasemissionen der Meeresschifffahrt zwischen 1990 und 2008 von knapp 0,6 Gt CO2eq auf fast 1,2 Gt CO2eq zu. Bis 2012 kam es trotz weiter steigenden Frachtmengen zu einem Rückgang auf etwas unter 1 Gt CO2eq und einer anschließenden Stabilisierung bis 2018. Der Emissionsrückgang von 2008 bis 2012 ging mit Effizienzgewinnen durch zunehmende Schiffsgrößen und langsamere Fahrtgeschwindigkeiten einher. Diese Effizienzsteigerungen verlangsamten sich nach 2012.[1]
Emissionen des internationalen Schiffsverkehr sind keinem Staat zugeordnet und unterliegen nicht den Maßnahmen des Übereinkommens von Paris.[1][2] Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) der Vereinten Nationen, die die internationale Seeschifffahrt regelt, hat 2018 eine erste Strategie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Schiffen verabschiedet. Die Emissionen sollen so bald wie möglich, jedenfalls noch im 21. Jahrhundert, auf Null sinken. Bis 2050 soll ein Emissionsrückgang um mindestens 50 % erreicht werden.[3]
Die Technologie der CO2-Abscheidung ist nicht neu, sondern erprobt und wird an Land im großen Maßstab seit langem eingesetzt[4].
CO2-Abscheidungsanlage auf der Corona Utility[Bearbeiten]
Dieses Forschungsprojekt wird mit Unterstützung des MLIT durchgeführt und von der japanischen Klassifikationsgesellschaft Nippon Kaiji Kyokai (ClassNK) wissenschaftlich begleitet, um die CO2-Emissionen von Schiffen zu senken. Diese erste CO2-Abscheidungsanlagen für Schiffe wurde auf dem Kohlefrachter Corona Utility im August 2021 im Rahmen des Forschungsprojektes Projekts "Carbon Capture on the Ocean" (CC-Ocean) installiert und erprobt.
In der angegebenen Quelle sind Bilder des Schiffes und der Anlage zu sehen.[5].[6]
Das Ziel des Projekts ist es, auf dem Schiff Corona Utility der "K" Line CO2 aus den Abgasen der Motoren mit einer CO2-Abscheidungs-Demonstrationsanlage abzuscheiden und aufzufangen. Die Untersuchungen wurden von Mitsubishi Shipbuilding , einer Werft der Mitsubishi Heavy Industries (MHI)-Gruppe in Zusammenarbeit mit Kawasaki Kisen Kaisha, Ltd. und unter Aufsicht der japanischen Klassifikationsgesellschaft Nippon Kaiji Kyokai (ClassNK) durchgeführt.[7]
Bei dem Schiff Corona Utility handelt es sich um einem Kohletransporter für Tohoku Electric Power Co., der von der K Line betrieben wird. Die bei diesem Betrieb gemessenen Daten werden als Maß für zukünftige praktische Anwendungen derartiger CO2-Abscheidungssystemen auf See dienen. Die auf dem Schiff installierte CO2-Abscheidungs-Demonstrationsanlage entspricht den Anlagen an Land, die für den Einsatz auf Schiffen adaptiert wurde und zeigen soll, dass die CO2-Abtrennung auch auf Schiffen funktioniert.
Die mit der Konstruktion vertrauten Ingenieure von Mitsubishi Shipbuilding waren im August 2021 auf dem Schiff, um die Anlage zu bedienen, Messungen durchzuführen und die Anlage zu warten. Eines der Ergebnisse war, dass das abgeschiedene CO2 einen Reinheitsgrad von als 99,9 % hatte. Die Mitsubishi-Ingenieure schulten die Schiffsbesatzung der Corona Utility für den Betrieb der Anlage, um das System und auch die Messungen bis Ende 2021 weiter zu betreiben. Mitsubishi Shipbuilding will das System aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse optimieren und weiterentwickeln und zukünftig in der Schifffahrt anbieten.[8]
Siehe auch[Bearbeiten]
- Schifffahrt: Kapitel 5 Schifffahrt und Umwelt
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Maurício Aguilar, Nepomuceno de Oliveiraa, Alexandre Szklo, David Alves, Castelo Branco: Implementation of Maritime Transport Mitigation Measures according to their marginal abatement costs and their mitigation potentials. In: Energy Policy. Band 160, Nr. 112699, doi:10.1016/j.enpol.2021.112699 (open access).
- ↑ zahlen-und-fakten-infografik abgerufen am 8. November 2021
- ↑ UN body adopts climate change strategy for shipping. Internationale Seeschifffahrts-Organisation, 13. April 2018, abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ [1]technische-abscheidung-speicherung-von-co2, abgerufen am 8. November 2021
- ↑ CORONA UTILITY, Bilder der Anlage und vom Schiff abgerufen am 8. November 2021
- ↑ first-co2-capture-plant-on-vessel-installed abgerufen am 8. November 2021
- ↑ CORONA UTILITY abgerufen am 8. November 2021
- ↑ Ergebnisse der Anlage auf der CORONA UTILITY abgerufen am 8. November 2021
Diese artikel "CO2-Abscheidung auf Schiffen" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:CO2-Abscheidung auf Schiffen.
