Die Geschichte des Friseurs

Die Geschichte des Friseurs ist ein Schwank aus Tausendundeine Nacht. Er steht in Claudia Otts Übersetzung als Die Geschichte des Friseurs (Nacht 151–152, 168), bei Max Henning und bei Gustav Weil als Geschichte des Barbiers.

Inhalt[Bearbeiten]

Der Friseur erklärt, er sei so schweigsam und tue jedem nur Gutes. Er erzählt zum Beweis, wie er sich einmal zu zehn Personen gesellt, die aber zur Hinrichtung gefahren werden. Als ihre Köpfe daliegen, fällt erst auf, dass er auch da ist. Zum Beweis seiner Tugend und „Schweigsamkeit“ erzählt er von seinen sechs älteren Brüdern, denen er in der Not beistand.

Der Friseur schließt, er sorge für seine Brüder. Der Kalif lacht und verweist ihn des Landes.

Einordnung[Bearbeiten]

Der Friseur antwortet hier auf die Anschuldigung im vorangehenden Die Geschichte des Schneiders: Der hinkende junge Mann aus Bagdad und der Friseur. Es folgen Der erste Bruder, der bucklige Schneider, Der zweite Bruder: «Plappermaul», der halbseitig Gelähmte, Der dritte Bruder: «Fakfak», der Blinde, Der vierte Bruder, der einäugige Fleischer, Der fünfte Bruder, der mit den abgeschnittenen Ohren, Der sechste Bruder, der mit den abgeschnittenen Lippen.

Der Kalif soll Al-Mustansir Billah gewesen sein.

Literatur[Bearbeiten]

Claudia Ott (Hrsg.): Tausendundeine Nacht. Wie alles begann. Nach der ältesten arabischen Handschrift in der Ausgabe von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen und mit einem Anhang versehen von Claudia Ott. Titel der arabischen Originalausgabe: The Thousand And One Nights (Alf Layla wa-Layla). dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-14611-1, S. 380–383, 419–420 (zuerst C.H. Beck, München 2006).