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Homburger Kommunikations- und Interaktionstraining

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Das Homburger Kommunikations- und Interaktionstraining (HOM-KIT) ist ein praxisorientiertes Simulationspatienten-Programm, das von der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg angeboten wird. Das Training soll Medizinstudenten und Ärzten die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten in ärztlicher Gesprächsführung, Kommunikation und Interaktion auf praxisrelevante Art und Weise zu entwickeln.[1] Das HOM-KIT hat in einer Evaluation positive Ergebnisse gezeigt, indem es Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt dabei unterstützt, grundlegende kommunikative Fähigkeiten für Famulaturen, das Praktische Jahr und das spätere Berufsleben zu entwickeln.[2][3][4] Das HOM-KIT adressiert aktuelle Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung durch innovative Ansätze wie die Einführung von Videosprechstunden in der Lehre während der Covid-19-Pandemie. Aufgrund des Verbotes von Präsenzveranstaltungen wurden alternative Lehrmethoden entwickelt, um die kontinuierliche Ausbildung von Medizinstudenten zu gewährleisten.[5][6][7][8][9] Das HOM-KIT befasst sich darüber hinaus mit wichtigen Themen wie der Überbringung schlechter Nachrichten, interkulturellen Herausforderungen und interprofessionellen Schwierigkeiten. Diese Aspekte sind essenziell für eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsfachleuten und Patienten aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen sowie zwischen verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Durch die Auseinandersetzung mit solchen Themen fördert das HOM-KIT die Entwicklung von empathischen, kommunikativen und kooperativen Fähigkeiten bei den Studierenden, um eine bessere Patientenversorgung zu ermöglichen.[10]

Beschreibung[Bearbeiten]

Das HOM-KIT besteht aus einer Reihe von Kursen, die sich an Studierende im vorklinischen und klinischen Studienabschnitt sowie im Praktischen Jahr richten. In den Kursen erlernen die Studierenden die Erhebung einer ausführlichen Anamnese, eine adäquate patientenbezogene Gesprächsführung sowie weitere relevante berufsbezogene Fertigkeiten wie die Kommunikation und Interaktion mit Patienten und Angehörigen in herausfordernden Situationen.[11] Dr. med. Stefan Rafael Speicher beschäftigte sich in seiner Dissertation mit der Bedeutung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient für eine adäquate Therapie und Patienten-Compliance. Er wies darauf hin, dass Kommunikationstrainings wie HOM-KIT für die medizinische Ausbildung an Hochschulen immer wichtiger werden, um die Arzt-Patienten-Gespräche auf Augenhöhe zu führen.[12]

Geschichte[Bearbeiten]

Das HOM-KIT wurde von der Ärztin Gabriele Wevers-Donauer und dem Psychologen Roberto D’Amelio begründet und wird seit 2007 kontinuierlich an der medizinischen Fakultät des Saarlandes angeboten. Die Kurse finden in Kleingruppen von maximal neun Studenten statt und werden von einem Lehrteam durchgeführt, das aus Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und medizinischen Fachkräften besteht.[13]

Umsetzung[Bearbeiten]

Um eine möglichst realitätsnahe Lernumgebung zu schaffen, werden ausschließlich speziell geschulte „Simulationspatienten“ eingesetzt. Das Ziel des HOM-KIT ist, den zukünftigen Ärzten kommunikative Fähigkeiten, die sie in ihrer späteren Berufspraxis benötigen werden, zu vermitteln.[14][15]

Wahlpflichtfach[Bearbeiten]

Das HOM-KIT ist als Wahlpflichtfach anerkannt und wird von verschiedenen medizinischen Fachabteilungen des Universitätsklinikums des Saarlandes unterstützt. Der Unterricht findet als „longitudinales Curriculum“ statt, das sich über den vorklinischen und klinischen Studienabschnitt erstreckt.[16]

Interprofessionalität[Bearbeiten]

Das HOM-KIT bietet interdisziplinäre Seminare an, die von Anne-Kathrin Cassier-Woidasky an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und Johannes Jäger an der Universität des Saarlandes mitentwickelt wurden, um Studierende der Medizin und Pflege gemeinsam in der Patientenversorgung zu schulen. Ein Ziel der Seminare ist, hierarchische Barrieren zwischen den Disziplinen abzubauen und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu fördern. Die Studierenden arbeiten in Tandems und führen Visitengespräche, die anschließend gemeinsam reflektiert werden. Das HOM-KIT trägt dazu bei, die Perspektiven der Studierenden zu erweitern und eine bessere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu fördern.[10]

Einsatz von Videosprechstunden[Bearbeiten]

Im Rahmen des HOM-KIT wird auch der Einsatz von Videosprechstunden geübt. Dazu werden speziell geschulte Schauspieler als „Simulationspatienten“ eingesetzt, die von einem anderen Raum aus per Videoübertragung mit den Studierenden kommunizieren. Ein Ziel ist, den Studierenden praktische Erfahrung im Umgang mit Patienten in einer digitalen Umgebung zu vermitteln und ihre Fähigkeiten in der telemedizinischen Kommunikation zu verbessern. Das HOM-KIT mit Videosprechstunden wurde von den Studierenden positiv aufgenommen und gilt als wichtige Vorbereitung auf die Herausforderungen der digitalen Gesundheitsversorgung der Zukunft.[5][6][7][8][9]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. HOM-KIT. Abgerufen am 22. März 2023.
  2. Roberto D'Amelio: Evaluation_HOM-KIT_WS_13_14.pdf. Abgerufen am 22. März 2023.
  3. Roberto D'Amelio: Evaluation_HOM-KIT_2010.pdf. Abgerufen am 22. März 2023.
  4. Roberto D'Amelio: WahlpflichtfachHOMKITSoSe12Evaluation.pdf. Abgerufen am 22. März 2023.
  5. 5,0 5,1 ÄrzteTag: HOM-KIT bringt Medizinstudenten und Schaupieler zusammen. Abgerufen am 22. März 2023.
  6. 6,0 6,1 Universität des Saarlandes: Video-Sprechstunde kommt in den Lehrplan. Abgerufen am 22. März 2023.
  7. 7,0 7,1 Katharina Rolshausen: Angehende Ärzte trainieren Videosprechstunde: Simulieren für die Wissenschaft. 18. August 2020, abgerufen am 25. März 2023.
  8. 8,0 8,1 Felicitas Witte: Angehende Ärzte üben Videosprechstunde mit Schauspielern. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 22. März 2023]).
  9. 9,0 9,1 Daniel Konrad: Video-Sprechstunden-Training made in Homburg/Saar. In: Wir Techniker. 15. Februar 2021, abgerufen am 22. März 2023 (deutsch).
  10. 10,0 10,1 htw saar: Perspektivwechsel durch interprofessionelle Zusammenarbeit – htw saar blog. Abgerufen am 25. März 2023 (deutsch).
  11. HOM-KIT-Clinic: klinischer Studienabschnitt. Abgerufen am 22. März 2023.
  12. Dr. med. Stefan Rafael Speicher: Fehleranalyse an der Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Hausarztpraxis bezüglich der Überleitung stationär behandelter Patienten und deren Informationsgrad. Abgerufen am 30. März 2023.
  13. HOM-KIT. Abgerufen am 22. März 2023.
  14. Das HOM-KIT Simulations-Patienten-Programm. Abgerufen am 22. März 2023.
  15. Was Bierflaschen mit der Ärzte-Ausbildung zu tun haben. 2. November 2020, abgerufen am 25. März 2023.
  16. Kriterien der Scheinvergabe. Abgerufen am 22. März 2023.


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