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Jost Gudelius

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Jost Gudelius (* 29. Mai 1942 in Berlin-Schöneberg) ist ein ehemaliger Oberst der Bundeswehr, Gebirgsjäger, Alpinist und Heimatforscher.

Leben[Bearbeiten]

Jost Gudelius wurde in Berlin-Schöneberg als Sohn des Oberst Alfred Gudelius und der Elisabeth Emilie Bertha Schutte (1915–2011) geboren.[1] Die Familie flüchtete aufgrund der Kriegsgeschehnisse des Zweiten Weltkriegs zur Verwandtschaft und so wuchs er in Siegen auf, wo er auch sein Abitur machte.

1960/61 wurde er Übungsleiter beim Deutschen Skiverband, 1966 Heeresbergführer und 1971 auch noch staatlich geprüfter Berg- und Skiführer. Er war 1963 zu den Gebirgsjägern der Bundeswehr gegangen und diente in der Edelweiß-Kaserne in Mittenwald. Später war er u. a. stellvertretender Kommandeur des Gebirgsbataillons 221 bei der Gebirgsjägerbrigade 22 auch in Mittenwald. Von 1984 bis 1988 war er als Oberstleutnant Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 234 bei der Gebirgsjägerbrigade 23. Er wechselt nach Koblenz an das Zentrum Innere Führung der Bundeswehr in die Abteilung Menschenführung und später in das Bundesministerium für Verteidigung. Anschließend wurde er als Oberst stellvertretender Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 11 in Bogen, verließ 1993 die Bundeswehr und arbeitete für die Hanns-Seidel-Stiftung. Später schied er dort aus.

Gudelius ist seit 1975 mit der Ärztin und Schriftstellerin Claudia Gudelius, einer Tochter des Generalmajors Otto Höhne, verheiratet.[2] Die beiden haben vier erwachsene Kinder.

Schaffen[Bearbeiten]

Grenzstein mit Hebscheidt, Schnaitacher Alm, 2012.

1969 befuhr Gudelius gemeinsam mit Stefan Schoene als Ski-Zweitbefahrung die Abfahrt durch die Karwendelwanne von der Westlichen Karwendelspitze. Im Sommer 2002 stellte er Franz Bachmann den Dreifachen T-Spierenstich vor; Heinz Prohaska hatte Bachmann vorher in der gleichen Ausführung den sogenannten „ultimativen Spierenstich“ gezeigt. Der Knoten wurde anschließend als Dreifacher T-Kreuzschlag (engl. Triple T-Overhand Knot) bezeichnet.

Zu Jachenau, wo er seit 1974 wohnt, entwickelte Gudelius ein besonderes heimatkundliches Interesse. Er begann 2000 mit der Erforschung des Dorfes, worüber er auch veröffentlichte. So setzte er die Chronik Jachenaus von Johannes Nar aus dem Jahr 1933 fort und konnte später durch seine Recherchen die historischen Grenzen von 1584 zwischen dem Kloster Benediktbeuern und dem Landgericht Tölz dokumentieren.[3] Mit der Dokumentation der Grenzsteine und Felsmarchen fand Gudelius das kaum begrifflich nachweisbare sogenannte Hebscheidt. Dies ist ein Zeichen der Grenzmarkierungen, welches auf den Marken auf der Tölzer Seite angebracht und aus einem senkrechten Strich mit schräg nach oben oder horizontalen Querstrichen besteht. Der doppelte Abtstab auf den Grenzsteinen ist dabei das Zeichen des Klosters Benediktbeuern. Die von Gudelius wiederentdeckten Grenzsteine sind durch das Landesamt für Denkmalpflege als Kleindenkmäler aufgenommen worden[4] und dienen als Wegpunkte für Wanderungen. In ihrem Buch Flucht und Versteck gibt Susanna Schrafstetter das Buch Die Jachenau und die Internetseite von Gudelius als Quelle an.[5]

Aktuell befasst er sich seit 2012 mit der Transkription der Meichelbeckiana Nr. 7, die handschriftliche Chronik Karl Meichelbecks zur Geschichte des Klosters Benediktbeuern.[6][7] Er warb Sponsoren für die Digitalisierung des Werkes an und so konnten bis August 2020 200 Seiten online zur Verfügung gestellt werden.[8]

In dem von Gudelius gegründeten Schneemann-Verlag wurden zwei Bücher seiner Frau Claudia und eines seiner Bücher veröffentlicht.

Werke[Bearbeiten]

  • Die Jachenau: unter Einbeziehung der Chronik von Johannes Nar von 1933 einschließlich des familiengeschichtlichen Beitrags von [Pfarrer] Josef Demleitner von 1933 und des geologischen Beitrags von Kurt Kment von 2004. Gemeinde Jachenau, 2008, Vierstein Verlag, ISBN 978-3939751977 (2. Aufl. 2013)[9]
  • Doppelter Abtstab und Hebscheidt: Grenzsteine und Felsmarchen zwischen dem Klostergericht Benediktbeuern und dem Landgericht Tölz. Schneemann-Verlag, 2014. ISBN 978-3981534177

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Deutsches Geschlechterbuch. 1973, S. 364 (google.com [abgerufen am 9. August 2020]).
  2. Biographie. Claudia Gudelius, abgerufen am 9. August 2020.
  3. Das Geheimnis der Grenzsteine. Münchner Merkur, 17. Oktober 2016, abgerufen am 9. August 2020.
  4. Süddeutsche Zeitung: Historische Grenzsteine. Abgerufen am 11. August 2020.
  5. Susanna Schrafstetter: Flucht und Versteck: Untergetauchte Juden in München - Verfolgungserfahrung und Nachkriegsalltag. Wallstein Verlag, 2015, ISBN 978-3-8353-2847-1, S. 310 (google.com [abgerufen am 15. August 2020]).
  6. Heimatforscher Gudelius entschlüsselt alte Schrift über das Kloster Benediktbeuern. Abgerufen am 21. August 2020.
  7. Ein Mönch, an dem man nicht vorbeikommt. Münchner Merkur, 29. Mai 2019, abgerufen am 21. August 2020.
  8. Für Heimatforscher – Meichelbeckiana Nr. 7 hier online abrufbar. Abgerufen am 21. August 2020.
  9. Im Bestand der Bibliothek Bayerischer Landesverein für Familienkunde e.V., München, Sign. 5868, unter h. Heimatkunde.


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