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Karl Plinke Bauunternehmen

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Karl Plinke war ein 1876 gegründetes Bauunternehmen in Hannover für die Bereiche Hoch- und Tiefbau sowie Stahlbetonbau.[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Die Firma „Karl Plinke, Bauunternehmung, Hochbau, Tiefbau, Stahlbetonbau“ nahm 1876 den Betrieb auf.[1]

Spätestens ab 1941 betrieb das Unternehmen ein Baubüro in Ziegelscheune bei Bentschen in Reichsgau Wartheland. Von dort aus beschäftigte die Baufirma jüdische Arbeiter aus dem Ghetto Litzmannstadt, zeitweise ohne dafür Gelder an die Ghettoverwaltung zu überweisen. Das Unternehmen begründete am 3. Juni 1941 schriftlich, mit der geringen Arbeitsleistung der bei Plinke beschäftigten Juden könnten „noch nicht einmal die Verpflegungs- und Unterkunftskosten beglichen“ werden.[2]

Beim Bau der Reichsautobahn setzte die Baufirma Zwangsarbeiter aus mehreren Zwangsarbeiterlagern ein, darunter das „Lager Wiesengrund“ für jüdische Zwangsarbeiter im Landkreis Mogilno und das „Reichsautobahnwohnlager Waldwinkel“ im Landkreis Labiau (Baulos „R.A.B. Los H.H. 4.“).[3] Auch Insassen des „Zwangsarbeitslagers für Juden Posen“ wurden von der Bauunternehmung Karl Plinke eingesetzt, wie auch von anderen Unternehmen wie Holzmann, Max Hamann, Olendorf, Otto Rehlich, Schellhorn und Otto Trebitz; Einsatzbereiche waren hier der Reichsautobahnbau und der Gleisbau.[4]

Mit den Menschen aus dem „Kriegsgefangenenlager Plinke“, auch „Wohnlager der Firma Plinke, Hoch- und Tiefbau, Hannover“ und „Lager für freiwillige Arbeiter“ genannt, das Plinke bei „Barum Lebenstedt“ im Land Braunschweig betrieb, wurden Arbeiten an der „Eisenbahnstrecke Immendorf Lobmachtersen“ verrichtet. In dem Lager waren rund 100 russische Kriegsgefangene untergebracht sowie ausländische Freiarbeiter aus Italien, den Niederlanden, Frankreich, Polen und Belgien.[5]

1944 und 1945 bildete das Unternehmen mit der Niederlassung Halle der Hochtief AG die „Arge Berga“, die im Auftrag des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes Arbeiten, insbesondere den Stollenbau, am Objekt Schwalbe V bei Berga/Elster unter Einsatz von Häftlingen ausführte.[6]

1948 wurde eine neu gebaute 600-mm-Schmalspurlokomotive des Maschinenbauers Henschel an Karl Plinke geliefert;[7] zuvor hatte Karl Plinke schon andere Loks eingesetzt, von denen sich mindestens drei erhalten haben.[8]

Der „Baumeister“ Karl Plinke zählte zum Kreis der Hannoverschen Hochschulgemeinschaft und starb am 13. Dezember 1955.[9]

Literatur[Bearbeiten]

  • Georg Barke, Wilhelm Hatopp (Bearb.): Neues Bauen in Hannover: Bauherren, Architekten, Baugewerbe, Bauindustrie berichten über Planung und Ausführung der Aufbaujahre 1948 bis 1954 (= Monographien des Bauwesens, Folge 23), Bd. 1, hrsg. vom Presseamt der Hauptstadt Hannover in Zusammenarbeit mit der Städtischen Bauverwaltung, Stuttgart: Aweg Verlag Max Kurz, 1955, S. 241; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Archivalien[Bearbeiten]

Archivalien von und über die Bauunternehmung Karl Plinke finden sich beispielsweise

  • beim deutschen Bundesarchiv aus dem Jahren 1945 und 1946, erfasst 1958[10]
  • bei Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Benutzungsort Merseburg) unter dem Titel Arbeitsgemeinschaft der Hochtief AG, NL Halle mit der Fa. Karl Plinke Beton- und Tiefbau, Hannover für die Laufzeit 1944 bis 1945 Akten mit 74 Blättern mit Preisen, Kosten, „Richtlinien des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes Berlin für die Baupreisbildung bei Bauarbeiten, die mit Häftlingen ausgeführt werden (Abschrift“), Niederschriften und Aktennotizen zu Besprechungen, den Arbeitsgemeinschaftsvertrag, mit einem Entwurf, Berichte, die Niederschrift zur Gründungssitzung der Arge Berga. zum Objekt „Schwalbe V“, Hinweise zum Einsatz von Sträflingen etc.; Archivaliensignatur I 580, Nr. 77; Alt-/Vorsignatur: P 5[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Ewald Brix: Vom Markt zur Metropole: Werden und Wandlung in 7 Jahrhunderten stadthannoverscher Wirtschaftsentwicklung, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt, 1951, S. 194; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Michael Alberti: Die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Reichsgau Wartheland 1939 - 1945 ( = Quellen und Studien, Hrsg.: Deutsches Historisches Institut Warschau, Bd. 17), zugleich Kurzfassung der Dissertation 2001 an der Universität Freiburg im Breisgau unter dem Titel Die Anfänge und die Durchführung der „Endlösung“, Wiesbaden: Harrassowitz, 2006, ISBN 978-3-447-05167-5 und ISBN 3-447-05167-1, S. 293, 295; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Tenhumberg Reinhard: Wiesengrund / Zwangsarbeitslager für Juden auf der Seite tenhumbergreinhard.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 27. März 2018
  4. Zwangsarbeitslager für Juden Posen, Angaben auf der Seite bundesarchiv.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 30. März 2018
  5. Gudrun Fiedler, Hans-Ulrich Ludewig (Hrsg.): Lager im Land Braunschweig, in dies.: Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft im Lande Braunschweig. 1939 - 1945. Hrsg.: Braunschweigischer Geschichtsverein ( = Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte, Bd. 39), Braunschweig: Appelhans, S. 407–455; hier: S. 409; Digitalisat als Leseprobe auf der Seite appelhans-verlag.de
  6. 6,0 6,1 Vergleiche die Angaben der Deutschen Digitalen Bibliothek
  7. Martin Schiffmann, Jens Merte, Thorsten Gosny: Westdeutsche Quarzwerke Dr. Müller GmbH, Kirchhellener Allee 53, 46282 Dorsten, Artikel auf der Seite bahn-express.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 27. März 2018
  8. Jens Merte: Museal erhaltene Lokomotiven Henschel, Tabelle auf der Seite werkbahn.de in der Version vom 30. Dezember 2013, zuletzt abgerufen am 27. März 2018
  9. Jahrbuch der Technischen Hochschule Hannover, hrsg. von der TH Hannover, Giersen, 1955, S. 68; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  10. Vergleiche die Angaben auf der Seite open-data.bundesarchiv.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 27. März 2018


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