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News Diversity

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News Diversity ist ein Begriff aus der Medien- und Kommunikationsforschung und beschreibt die Diversität in den elektronischen und Printmedien.

Definition[Bearbeiten]

News Diversity beschreibt die Diversität in den Medien in Bezug auf Quellen, Inhalte sowie auf die Formen der Publikation (engl. Exposure) und wird als wesentlich für die Bereitstellung breiter und facettenreicher Perspektiven z. B. auf politische Debatten angesehen. [1][2] Impliziert wird dabei, dass Medien mittels ausreichender Diversität eine Legitimierung politischer Prozesse durch Transparenz und durch Bereitstellung und Aufbereitung von Informationen, fördern können. [3] Aufgrund der Digitalisierung und zunehmender Individualisierung der Medienlandschaften gilt Diversität als kostbares demokratisches Gut, welches zunehmend in Bedrängnis gerät. [4]

News Diversity kann in drei Bereiche unterteilt werden: Source Diversity, Content Diversity und Exposure Diversity.[2]

  1. Source diversity (= Vielfalt der Quellen) bezieht sich sowohl auf die Produkte als auch auf die Mitarbeiter in den Medienunternehmen und auf deren Inhaber.
  2. Content Diversity (= Vielfalt an Inhalten) betrifft die produzierten Sendungen oder Programmgattungen, sowohl in Bezug auf die Themen als auch in der Vielfalt von Ideen oder Standpunkten, die dort vertreten werden.
  3. Exposure diversity (= Vielfalt der Empfänger/Konsumenten) bezeichnet die tatsächliche Nutzung der zur Verfügung gestellten Produktionen durch das Publikum.

Die Annahme, dass Source diversity zu Content diversity führt, ist zwar weit verbreitet, jedoch ist eine kausale Beziehung zwischen Quellenvielfalt und inhaltlicher Vielfalt von Seiten der Wissenschaft und zu verschiedenen Zeiten in Frage gestellt worden. Die Feldforschung konnte dafür bisher keine abgesicherten Ergebnisse liefern. Es wird auch von Seiten der an der Produktion Beteiligten angenommen, dass mehr Content diversity zu mehr Exposure diversity führt. Nach dieser Theorie sollte das Publikum von der grösseren Quellen- und inhaltlichen Vielfalt profitieren und vielfältiger konsumieren. [5]

Diversität in den Medien hat in den letzten Jahren stark an Interesse in der Forschung gewonnen, insbesondere die Exposure Diversity, welche der britische Kommunikationstheoretiker Denis McQuail (1935–2017) definiert als: „ […] exposure diversity is used to refer to the content that the audience actually selects, as opposed to all the content that is available.“ [6]

News cannibalisation[Bearbeiten]

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Einige Feldforscher legen mehr Wert auf die Qualität der Medien als auf die Vielfältigkeit. Phillips beispielsweise äussert sich über die Transparenz, die die Medien haben sollten, um die Qualität ihrer Berichte aufrechtzuerhalten. Vor allem die Risiken, die News cannibalisation mit sich bringt, werden von Phillips diskutiert. Dabei benutzt sie die folgende Definition: „[…] the practice of taking material from other news outlets without follow up or attribution.“ Es wird angenommen, dass dieses Phänomen durch die Digitalisierung zugenommen hat, und dass die accuracy (Genauigkeit) und sincerity standards (Maßstab für Ehrlichkeit) der Medien sowie ihre Professionalität darunter leiden. [7]

Diskussion[Bearbeiten]

Das Konzept der Diversität wird in der Medienwissenschaft oft unterschiedlich angewendet. Die konzeptionelle Arbeit und normative Ansätze seitens der Politik sind oft nicht in empirischen Studien integriert und vernachlässigen, welche wichtige Rolle die Medienvielfalt in der Demokratie einehmen. Die vielen framgmentierten Ansätze zu "News Diversity" erfordern eine Zusammenlegung und eine einheitliche Definitionsarbeit. Vor allem wenn man von Medieneffekten spricht, sollte der publikumszentrierte Begriff Exposure diversity in Betracht gezogen werden.[8][2] Hingegen führt diese Unterscheidung auch zu weiteren Problemen hinsichtlich des Konsums durch Nutzer. Durch News-Algorithmen und Filtersysteme, die personalisierte Inhalte anzeigen, gibt es kein einheitliches Angebot für alle Nutzer. Dies erschwert die Forschung der verschiedenen Medienmärkte erheblich. Für die zukünftige Medienforschung ist es daher wichtig, auch mit anderen Forschungsfeldern, wie Computerwissenschaft, Journalismus und Politik, aktiv zusammenzuarbeiten, um einen klareren und einheitlicheren Rahmen für den Begriff „Diversity“ zu schaffen.[9][10]

→ siehe auch:

  • Empfehlungsdienste - aus dem englischen Recommender System, filtern Informationen auf der Basis statistischer Daten, um damit Elemente (Produkte) aus einer Menge von Alternativen zu bestimmen, die entweder zum Nutzer oder zu einem anderen Element passen.
  • Filterblase und Echokammern - (englisch filter bubble), ein Begriff aus der Medienwissenschaft, der vom Internetaktivisten Eli Pariser verwendet wird.
  • Medienkompetenz - bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
  • Mediennutzung - Bezeichnung für den Gebrauch von Medienangeboten insbesondere der Massenmedien. Sie ist Teil der Publikums- bzw. Rezipientenforschung und wird umgangssprachlich mit Medienkonsum synonym verwendet.

Weblinks[Bearbeiten]

Belege[Bearbeiten]

  1. Edda Humprecht, Frank Esser: Diversity in Online News: On the importance of ownership types and media system types. In: Journalism Studies. Band 19, Nr. 12, 10. September 2018, ISSN 1461-670X, S. 1825–1847, doi:10.1080/1461670X.2017.1308229 (tandfonline.com [abgerufen am 23. Mai 2021]).
  2. 2,0 2,1 2,2 Napoli, P.M.: Exposure Diversity Reconsidered. Journal of information policy (University Park, Pa.) 2011, 246–259. DOI: 10.5325/jinfopoli.1.2011.0246
  3. Ricarda Drüeke: Medien, Öffentlichkeit und Demokratie: Zur Watchdog-Funktion von Medien. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen. Band 31, Nr. 3, 25. September 2018, ISSN 2365-9890, S. 19–28, doi:10.1515/fjsb-2018-0059 (degruyter.com [abgerufen am 23. Mai 2021]).
  4. Katharina Holzmann, Theo Hug, Günther Pallaver: Das Ende der Vielfalt? Zur Diversität der Medien. . Hrsg.: Katharina Holzmann, Theo Hug, Günther Pallaver. 1. Auflage. Innsbruck university press, Innsbruck 2019, ISBN 978-3-903187-83-2.
  5. Napoli, P.M.: Exposure Diversity Reconsidered. In: Journal of Information Policy. Band 1, 2011, S. 246–259 (jstor.org [abgerufen am 24. Mai 2021]).
  6. ​ deutsch = „exposure diversity“ wird benutz bezüglich des Inhalts, den eine Zuhörerschaft auswählt, im Gegensatz zum Inhalt, der verfügbar ist.“ (McQuail, 1992, zitiert nach Helberger, Karpinnen & D'Acunto, 201, Helberger, N., Karppinen, K. & D’Acunto, L. (2018). Exposure Diversity as a Design Principle for Recommender �Systems. Information, communication & society, 2018, 191–207.  DOI: 10.1080/1369118X.2016.1271900
  7. Angela Phillips: Transparency and the New Ethics of Journalism. In: Journalism Practice. Band 4, Nr. 3, August 2010, ISSN 1751-2786, S. 373–382, doi:10.1080/17512781003642972 (tandfonline.com [abgerufen am 24. Mai 2021]).
  8. Natali Helberger, Kari Karppinen, Lucia D’Acunto: Exposure diversity as a design principle for recommender systems. In: Information, Communication & Society. Band 21, Nr. 2, Februar 2018, ISSN 1369-118X, S. 191–207, doi:10.1080/1369118X.2016.1271900 (tandfonline.com [abgerufen am 24. Mai 2021]).
  9. Felicia Loecherbach, Judith Moeller, Damian Trilling, Wouter van Atteveldt: The Unified Framework of Media Diversity: A Systematic Literature Review. In: Digital Journalism. Band 8, Nr. 5, 27. Mai 2020, ISSN 2167-0811, S. 605–642, doi:10.1080/21670811.2020.1764374 (tandfonline.com [abgerufen am 24. Mai 2021]).
  10. Glen Joris, Frederik De Grove, Kristin Van Damme, Lieven De Marez: News Diversity Reconsidered: A Systematic Literature Review Unraveling the Diversity in Conceptualizations. In: Journalism Studies. Band 21, Nr. 13, 2. Oktober 2020, ISSN 1461-670X, S. 1893–1912, doi:10.1080/1461670X.2020.1797527 (tandfonline.com [abgerufen am 24. Mai 2021]).


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