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News avoidance

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News avoidance (deutsch Nachrichtenvermeidung) bezeichnet das Phänomen wenn Personen über einen gewissen Zeitraum keine Nachrichten oder nur sehr wenig Nachrichten konsumieren. Die Gründe können in einer bewussten Vermeidung von Nachrichten oder in einer unbewussten Nichtnutzung von Nachrichten liegen.[1]

Relevanz[Bearbeiten]

News avoidance kann als Problem für die Demokratie angesehen werden, da die Auseinandersetzung mit Nachrichten positiv mit politischem Wissen und gesellschaftlichem Engagement zusammenhängt.[1] Die aktuellen empirischen Befunde zum Ausmaß von Nachrichtenvermeidung schwanken allerdings stark zwischen Studien.[1] Dies erschwert eine Bewertung des Phänomens.

Am 24. November 2020 erschien Rolf Dobellis Buch Stop Reading the News: A Manifesto for a Happier, Calmer and Wiser Life, welches sich intensiv mit den positiven Aspekten für das Inviduum beim Ausführen von intentional news avoidance auseinandersetzt.[2] Dobellis Aussagen sind kontrovers. Die Zeitung The Guardian stuft Dobellis Ideen als „gefährlich“ ein.[3]

Während intentional news avoidance eine bewusste Entscheidung gegen den Konsum von Nachrichten repräsentiert, so kann unintentional news avoidance als strukturelles Problem in der digitalisierten Welt gesehen werden.

Ursachen[Bearbeiten]

  • Intentional: Als bewusste Ursachen für Nachrichtenvermeidung sind drei Gründe zu nennen. NutzerInnen meiden Nachrichten über eine gewisse Zeit oder zu einem bestimmten Thema, da 1) die Nachrichten die Stimmung der NutzerIn negativ beeinflusst. 2) sie den Nachrichtenanbietern allgemein oder bestimmten Medien nur gering oder nicht vertrauen.[4] 3) das große Nachrichtenangebot zu einer Überwältigung (News overload) der NutzerIn führt, was Nachrichtenmüdigkeit und schließlich die Vermeidung von Nachrichten nach sich ziehen kann (siehe information overload oder deutsch Informationsüberflutung).[5][6]
  • Unintentional: Nachrichtenvermeidung erfolgt nicht bewusst, sondern unbewusst und ist in den Präferenzen der NutzerInnen begründet. Während sich manche Personen für Nachrichten interessieren und diese bewusst aufsuchen, interessieren sich andere nicht dafür und kommen möglicherweise nie oder sehr selten mit Nachrichten in Kontakt, ohne Nachrichten aktiv zu vermeiden. Dieses Phänomen wird vor allem im Zusammenhang mit dem „high-choice media environment“ diskutiert.[1][7] Neben persönlichen Präferenzen beeinflussen auch der sozio-ökonomischer Hintergrund, Sozialisation oder politisches Interesse die persönliche Nachrichtennutzung bzw. unbewusste Nachrichtenvermeidung.

Lösungsansätze[Bearbeiten]

  • Intentional: Um den Ursachen entgegenzuwirken, werden verschiedene Ideen verfolgt wie Konstruktiver Journalismus, entschleunigter Journalismus oder verstärkte Hintergrund-Einsicht in die Arbeitsprozesse der Medienschaffenden. Die größte Kritik daran ist allerdings, dass die Methoden eher Nutzer ansprechen, welche bereits einen hohen Medienkonsum haben. Eine Studie des dänischen Medienwissenschaftlers Kim Andersen besagt gar, dass es die Nachrichten-Müdigkeit verstärken kann.[8]
  • Unintentional: Nachrichtensendungen werden zeitnah von Unterhaltungssendungen ausgestrahlt, um möglichst viele Konsumenten der Unterhaltungssendung zum Nachrichtenkonsum zu bewegen.[9] In Zeiten der Digitalisierung und dem Erstarken des nicht linearen Nachrichtenkonsums kam die Idee des "Public Choice Algorithm" auf. Hierbei sollen Algorithmen auf sozialen Netzwerken nicht bloß persönliche Präferenzen, sondern auch redaktionelle Kriterien beachten.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Morten Skovsgaard, Kim Andersen: Conceptualizing News Avoidance: Towards a Shared Understanding of Different Causes and Potential Solutions. In: Journalism Studies. Band 21, Nr. 4, 11. März 2020, ISSN 1461-670X, S. 459–476, doi:10.1080/1461670X.2019.1686410 (tandfonline.com [abgerufen am 22. Mai 2021]).
  2. Book Review: Stop Reading the News – A Manifesto for a Happier, Calmer and Wiser Life. In: The Financial Express. 10. Mai 2020, abgerufen am 23. Mai 2021 (en-US).
  3. Rolf Dobelli's ideas about not needing news are dangerous | Madeleine Bunting. 18. April 2013, abgerufen am 23. Mai 2021 (english).
  4. Ruth Palmer, Benjamin Toff, Rasmus Kleis Nielsen: “The Media Covers Up a Lot of Things”: Watchdog Ideals Meet Folk Theories of Journalism. In: Journalism Studies. Band 21, Nr. 14, 25. Oktober 2020, ISSN 1461-670X, S. 1973–1989, doi:10.1080/1461670X.2020.1808516 (tandfonline.com [abgerufen am 2. Juni 2021]).
  5. Chang Sup Park: Does Too Much News on Social Media Discourage News Seeking? Mediating Role of News Efficacy Between Perceived News Overload and News Avoidance on Social Media. In: Social Media + Society. Band 5, Nr. 3, Juli 2019, ISSN 2056-3051, doi:10.1177/2056305119872956.
  6. Haeyeop Song, Jaemin Jung, Youngju Kim: Perceived News Overload and Its Cognitive and Attitudinal Consequences for News Usage in South Korea. In: Journalism & Mass Communication Quarterly. Band 94, Nr. 4, Dezember 2017, ISSN 1077-6990, S. 1172–1190, doi:10.1177/1077699016679975 (sagepub.com [abgerufen am 2. Juni 2021]).
  7. Markus Prior: Post-broadcast democracy: How media choice increases inequality in political involvement and polarizes elections. Cambridge University Press, 2007.
  8. Kim Andersen: Realizing Good Intentions? A Field Experiment of Slow News Consumption and News Fatigue. In: Journalism Practice. 13. September 2020, ISSN 1751-2786, S. 1–16, doi:10.1080/17512786.2020.1818609 (tandfonline.com [abgerufen am 23. Mai 2021]).
  9. Kim Andersen, Morten Skovsgaard, Rasmus T. Pedersen: The X Factor of opportunity structures: How grab and wrap effects of entertainment create inadvertent news audience in a high-choice media environment. In: European Journal of Communication. Band 34, Nr. 5, Oktober 2019, ISSN 0267-3231, S. 535–551, doi:10.1177/0267323119874623 (sagepub.com [abgerufen am 23. Mai 2021]).


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