On-going
On-going ist ein Kunstwort der Evaluationsforschung und lehnt sich an das englische Wort ongoing an, was frei übersetzt „derzeitig“ bedeutet, im Zusammenhang mit Evaluation aber besser mit „während der Durchführung“ übersetzt werden sollte.
Dimensionen der Evaluationsforschung[Bearbeiten]
Die Evaluationsforschung hat grundsätzlich die Aufgabe, die materiellen, personellen, institutionellen, finanziellen und theoretischen Rahmen- bzw. Eingangsbedingungen eines Programms zu untersuchen, was vor allem durch die Verwendung der sog. Analyseperspektiven ex-ante, on-going und ex-post gelingt. Diese Analyseperspektiven finden sich wiederum innerhalb der Evaluationsforschung in den drei Phasen des politischen Prozesses (Planungsphase; Implementationsphase; Wirkungsphase) wieder. Dabei ist on-going in der Implementationsphase anzusiedeln:
Phasen des Programmprozesses | Analyseperspektive | Erkenntnisinteresse | Evaluationskonzepte |
---|---|---|---|
Planungsphase | ex-ante | analysis for policy / science for action | performativ/formativ: aktiv gestaltend, prozessorientiert, konstruktiv |
Implementationsphase | on-going | beides möglich | formativ/summativ: beides möglich |
Wirkungsphase | ex-post | analysis of policy / science for knowledge | summativ: zusammenfassend, bilanzierend, ergebnisorientiert |
Implementationsphase[Bearbeiten]
Die Implementationsphase widmet sich der systematischen Untersuchung der Planung, der Durchsetzung und des Vollzugs eines Programms oder Projekts und wird dementsprechend auch Durchführungsphase genannt. Während dieser Durchführungsphase sind formative sowie summative Evaluationen möglich, das heißt on-going-Evaluationen können sowohl aktiv gestaltend, prozessorientiert und konstruktiv als auch zusammenfassend, bilanzierend und ergebnisorientiert sein.[1]
Es ergibt sich also, dass sich on-going-Evaluationen mit der Zeit während eines Programmverlaufs beschäftigen, welche eine längere Zeitspanne beinhalten kann, so dass bei einer Untersuchung eines Programms/Projekts mehrere on-going-Evaluationen stattfinden können, das heißt, es kann mehrere Evaluationszeitpunkte geben:
Zeitachse:
––tO––––––tb––––––t1––––––t2––––––tn––––––tf––––––te––›
Abkürzung | Beschreibung |
---|---|
t0 | Ex-ante-Evaluation |
tb | Evaluation zum Beginn der Programmförderung |
t1 - tn | Evaluationszeitpunkte während der Durchführung (on-going) |
tf | Schlussevaluation zum Förderende |
te | Ex-post-Evaluation nach dem Förderende |
Dabei dienen on-going-Evaluationen immer der Überwachung der Umsetzung und Ausführungen von laufenden Programmen und werden auch Begleitforschung oder formative Evaluationen genannt. Letztlich kommen on-going-Evaluationen also immer die Kontroll- und Beratungsfunktion zu, in der es darum geht Informationen über den Programmverlauf und die Programmergebnisse zu sammeln und zu bewerten. Dadurch entstehen mögliche Entscheidungshilfen für die Steuerung der Durchführung des Programms, was konkret bedeutet, dass z. B. frühzeitige Korrekturmöglichkeiten für Veränderungen des Programmdesigns möglich sind. Des Weiteren bieten on-going-Evaluationen Informationen über alle Beteiligten des Programms und überprüft ob diese ihren Aufgaben und Verpflichtungen nachkommen, sodass auch an dieser Stelle eine Art Fehleranalyse betrieben wird.
Insgesamt nimmt on-going also eine wichtige Kontrollfunktion während der Implementationsphase der Evaluationsforschung ein.
Literatur[Bearbeiten]
- Wottawa/Thierau: Lehrbuch Evaluation. Bern 1990.
- Stockmann (Hg.): Evaluationsforschung. Opladen 2000.
- Stockmann: Evaluation und Qualitätsentwicklung. Münster 2006.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ zur Unterscheidung formativ/summativ siehe auch: Wottawa/Thierau, Lehrbuch Evaluation, Bern 1990, S. 56.
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