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P.A.R.T.Y.

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Das Akronym P.A.R.T.Y. steht für „Prevent Alcohol and Risk related Trauma in Youth“. Es handelt sich um ein Präventionsprogramm, das Unfälle bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen verhindern soll, die auf risikoreiches Verhalten zurückgehen. Ziel ist es die Jugendlichen an den Ort zu holen, an dem Verletzte behandelt werden. Dort durchlaufen sie einen Parcours der die Behandlung von Schwerverletzten nachempfindet. Dabei haben sie die Möglichkeit im Gespräch mit Behandlern und Patienten die Behandlung eines Schwerverletzten zu „erleben“ und einen eigenen Eindruck davon zu gewinnen, was es bedeutet plötzlich aus dem regulären Alltag herausgerissen zu werden wenn man schwer verletzt wird. Sie sollen erfahren, was riskantes Verhalten ist und dass riskantes Verhalten das Unfallrisiko deutlich erhöht. Sie sollen weiterhin erlernen wie sie riskantes Verhalten vermeiden können. Das didaktische Konzept hinter dem Programm soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen helfen, aufgrund des selbst erlebten in kritischen Situationen kluge Entscheidungen zu treffen und sensibilisiert eine bewusste Risikobewertung durchzuführen.

Entwicklung[Bearbeiten]

Die Grundidee des Projektes wurde 1986 von einer Krankenschwester in der Notfallambulanz des Sunnybrook Health Sciences Center in Toronto/ Kanada entwickelt. Sie wollte, dass Schülerinnen und Schüler am Ort des Geschehens sind und genau dort an einem Tag gezeigt bekommen, was mit schwerverletzten Menschen geschieht und was es bedeutet, von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen zu werden. Das Programm etablierte sich rasch und wird inzwischen in mehr als 150 Kliniken in 6 Ländern (Kanada, USA, Australien, Japan, Brasilien, Deutschland) durchgeführt.

In Deutschland wurde das Projekt 2011 am Klinikum Köln-Merheim gestartet. Es wurde rasch durch die AG Prävention der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) unterstützt und wissenschaftlich begleitet. Zur Zeit bieten 38 Kliniken in Deutschland das Programm regelmäßig an. Jährlich werden etwa 100 P.A.R.T.Y. Tage durchgeführt. In der Woche des Verkehrssicherheitstages findet in Deutschland jährlich die P.A.R.T.Y. Woche statt bei der sich viele der beteiligten Kliniken mit einem P.A.R.T.Y. Tag beteiligen. Die übergeordnete Organisation, Initiierung von neuen Zentren und die Schulung neuer Kursleiter wird durch die Akademie der Unfallchirurgie (AUC) durchgeführt.

Konzept[Bearbeiten]

Den Kern des Programms bildet der P.A.R.T.Y. Tag, bei dem Schulklassen einen ganzen Tag in einer Unfallklinik (Traumazentrum) verbringen. Sie erleben während ihres Besuches, welche „Stationen“ ein schwerverletzter Patient innerhalb der Klinik durchläuft und welche Auswirkungen unterschiedliche Verletzungen haben. Die Jugendlichen werden in Kleingruppen an allen Stationen von Beteiligten betreut. Dabei berichten Mitarbeiter der Rettungsdienste und der Polizei über die Notfallrettung, Ärztinnen und Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen, Pflegepersonal sowie Physiotherapeuten erklären die wesentlichen Behandlungsabschnitte. Die Jugendlichen lernen wie Schwerverletzte im Rettungshubschrauber und im Schockraum versorgt werden, warum ein künstliches Koma auf der Intensivstation wichtig sein kann und wie der Körper darauf reagiert. Die Jugendlichen sind unmittelbar mit den dramatischen Konsequenzen konfrontiert, die riskantes Verhalten im Straßenverkehr mit sich bringt. Sie sind unmittelbar vor Ort aktiv, zum Beispiel im Rettungswagen, auf der Intensivstation, in der Physiotherapie. Hierbei wird bewusst auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet. Weiterhin haben die Jugendlichen die Möglichkeit mit verletzten Patienten zu sprechen um ein Bewusstsein für die Folgen von Verletzungen zu entwickeln. Insbesondere dieser Kontakt zu einem jungen Schwerverletzten „auf Augenhöhe“ vermittelt den Jugendlichen eindringlich welchen Einfluss der Unfall auf Familie, Freunde, Schule und Beruf hat.

Während des P.A.R.T.Y. Tages werden solch intensive Erlebnisse und Erfahrungen erzeugt, dass sich die Klassengemeinschaft die gewünschten Präventionsbotschaften selbst erarbeitet. Beispielhaft darf das Statement einer 17-jährigen Schülerin wiedergegeben werden: „Das nächste Mal, wenn ich zu schnell fahre oder mitfahre, werde ich ernsthaft darüber nachdenken, ob es sich wirklich lohnt, für das bisschen Spaß.“

Das Programm wird wissenschaftlich begleitet und in definierten Abständen von den Teilnehmern evaluiert. Damit soll sowohl die Qualität kontinuierlich verbessert als auch geprüft werden, ob es messbare Effekte des Programms auf die Jugendlichen gibt.

Weblinks[Bearbeiten]

Belege[Bearbeiten]

  • Banfield JM, Gomez M, Kiss A, Redelmeier DA, Brennemann F. Effectiveness of the P.A.R.T.Y. (Prevent Alcohol and Risk-Related Trauma in Youth) Program in Preventing Traumatic Injuries: A 10-Year analysis. J Trauma 2011; 70: 732-735
  • Brockamp T, Koenen P, Caspers M, Bouillon B, Köhler M, Schmucker U, Working Group of Injury Prevention of the German Trauma Society. The influence of an injury prevention program on young road users: a German experience. Eur J Trauma Emerg Surg 2017. Doi: 10.1007/s00068-017-0872-9. Epub ahead of print
  • Brockamp T, Koenen P, Mutschler M, Köhler M, Bouillon B, Schmucker U, Caspers M, Working Group Injury Prevention of the German Trauma Society. Evaluating the impact of an injury prevention measure regarding different sociodemographic factors. J Inj Violence Res 2018; 10: 25-33
  • Ho KM, Litton E, Geelhoed E, Gope M, Burrell M, Coribel J, McDowall A, Rao S. Effect of an Injury Awareness Education Program on Risk-Taking Behaviors and Injuries in Juvenile Justice Offenders: A Retrospective Cohort Study. PLoS ONE 2012; 7 (2): e31776


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