Physics For Food
Physics For Food ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt im Rahmen des Programms ‚WIR! – Wandel durch Innovation in der Region‘, das 2018 von der Hochschule Neubrandenburg, dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) und der Ceravis AG ins Leben gerufen wurde.[1]
Zu den wichtigsten Zielen des Projektes zählt die Entwicklung von physikalischen Technologien zum Schutz von Saatgut und zur Stärkung von Nutzpflanzen. Die neuen Verfahren sollen dabei helfen, Ernteerträge vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu reduzieren. Zusätzlich wird an physikalischen Verfahren geforscht, um pflanzliche Rohstoffe für die Weiterverarbeitung zu optimieren und Schadstoffe in der Lebensmittelproduktion zu minimieren.[2]
Physics For Food | |
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Art der Forschung | Anwendungsorientierte Forschung für die Landwirtschaft |
Standort | Greifswald, Neubrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern |
Homepage | https://physicsforfood.org |
Leitprojekte
Physics For Food umfasst verschiedene Leitprojekte, in denen neue Technologien für verschiedene Bereiche der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung entwickelt werden.
Physics For Seeds entwickelt physikalische Verfahren für die Behandlung von Saatgut, um chemische Stoffe beim Saatgutschutz zu reduzieren oder zu ersetzen. Ziel hierbei ist die Verbesserung der Lagerfähigkeit und die Steigerung der Keimfähigkeit von Saatgut.
Im Rahmen von Physics For Crops werden physikalische Verfahren für die Behandlung von Pflanzen entwickelt, um Ernteerträge zu sichern. Ziel ist die Stärkung von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge und Umwelteinflüsse wie Dürren oder Überschwemmungen. Einen weiteren Punkt stellt hierbei die Erforschung physikalischer Verfahren zur Kontrolle von Beikräutern dar.
Physics For Food & Feed entwickelt physikalische Verfahren zur Optimierung von pflanzlichen Rohstoffen für die Lebensmittel- und Tierfutterproduktion. Ziel ist die Dekontamination von Erntegütern sowie die Steigerung der Produktqualität und Ausbeute.
Physics For Environment entwickelt physikalische Verfahren für Wasseraufbereitungs- und Umlaufsysteme in der Lebensmittelproduktion. Ziel hierbei ist die Entfernung von Schadstoffen und die Reduzierung des Wasserbedarfs bei der Verarbeitung von Agrarprodukten.
Transfer, Procedures, Permissions steht für die Überführung der entwickelten Innovationen in technische Anlagen und standardisierte Verfahrensvorschriften und sorgt für die notwendigen Zulassungen, um die kommerzielle Nutzung in der Region anzustoßen.[3]
Technologien
Die Forschung von Physics For Food basiert auf verschiedenen physikalischen Technologien. Zum einen werden direkte und indirekte Verfahren mit Atmosphärendruck-Plasma getestet, um Saatgut von Bakterien, Pilzen und Viren zu befreien und die Keimfähigkeit zu erhöhen. Es wird erforscht, inwiefern der Einsatz von mit Plasma behandeltem Wasser die Gesundheit und das Wachstum von Pflanzen fördert. Außerdem soll erforscht werden, inwiefern Erntegüter mit direkten und indirekten Plasmabehandlungen besser haltbar gemacht oder in ihren gesamten Produkteigenschaften verbessert werden können.
Ein weiterer Ansatz des Projektes ist die Erforschung des Einsatzes von gepulsten elektrischen Feldern (Pulsed Electric Fields, PEF). Hierbei werden mittels kurzer elektrischer Pulse Zellen aufgeschlossen. Dadurch können beispielsweise Mikroorganismen inaktiviert werden. Physics For Food erforscht hierbei den Einsatz dieser Verfahren beispielsweise an Lupinen und untersucht die Qualität und Ernteausbeute der Endprodukte.
Physics For Food erforscht außerdem die Nutzung von ultraviolettem UV-C-Licht zur Stärkung von Pflanzen und zur Hemmung von Pilzbefall oder Beikräutern. Auch die Nutzung in Fertigungsprozessen zur Erhöhung der Haltbarkeit von Lebensmitteln ist ein Interessensschwerpunkt.[4]
Weblinks[Bearbeiten]
- Physics For Food - Website
- Physics For Food Auftritt auf der Website des Instituts für Plasmaforschung und Technologie
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Internetredaktion: PRpetuum GmbH D.-80801 München: Physics for Food – Eine Region denkt um! Mit innovativer physikalischer Hochtechnologie den Strukturwandel im ländlichen Raum gestalten – Neubrandenburg - BMBF Innovation & Strukturwandel. Abgerufen am 29. März 2021.
- ↑ Startseite. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
- ↑ Projekt. In: Physics for Food. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
- ↑ Technologien. In: Physics for Food. Abgerufen am 29. März 2021 (deutsch).
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