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Schleuser (Krimineller)

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Schleuser agieren meist in Schleuser-Netzwerken und sind Personen, die Geld damit verdienen, Menschen auf ihrer Flucht zu helfen. Menschen, die beispielsweise verfolgten Landsleuten helfen, ausser Landes zu kommen, werden als Fluchthelfer bezeichnet. Interpol geht davon aus dass von den nach Europa einreisenden Flüchtlingen 80 Prozent ein Schleuser-Netzwerk in Anspruch genommen haben.

Definition[Bearbeiten]

Als Schlepper oder auch Schleuser werden Menschen bezeichnet, die andere gegen Bezahlung und unter Umgehung gesetzlicher Einreisebeschränkungen in andere Staaten verbringen. Die Geschleppten sind häufig Personen, die ihr Herkunftsland aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen verlassen wollen.

Struktur[Bearbeiten]

Neben Gelegenheitsschleppern gibt es auch professionell agierende Schlepper. Die Fluchthilfe durch Schleuser ist Teil der organisierten Kriminalität. Die meisten Schleuser sind in Netzwerken organisiert. Die Preise für eine Schleusung übersteigt in der Regel eine legale Reise um ein mehrfaches. Immer wieder kommt es zu Fällen, in denen Schleuser ausgelieferte Menschen skrupellos in Lebensgefahr bringen.

Nicht selten werden Schleuser auch mit Menschenhandel und Trafficking in Verbindung gebracht. Die im Jahre 2007 publizierte Studie Menschenschmuggel widerlegt jedoch "die verbreitete These, dass große, pyramidenförmig-hierarchisch strukturierte mafiöse Organisationen das Geschäft dominieren und diese nicht nur im Bereich illegaler Migration, sondern auch im Drogen- und Waffenhandel wie im Prostitutionsgeschäft tätig seien“. Stattdessen sei davon auszugehen, dass es sich bei der Fluchthilfe um eine Vielzahl dezentral organisierter Netzwerke der Migration handelt. Mitunter werden sie von Migrierenden selbst aufgebaut und aufrechterhalten.

Mit der Zunahme der Fluchtwilligen vor allem aus dem Nahen Osten nach Europa ab 2012 profesionalisierte sich auch die Struktur der Schleuser. Für den Transport über das Mittelmeer wurden immer größerer Boote eingesetzt.

Verstösse gegen die Menschenwürde[Bearbeiten]

Eine Flucht slebst geschieht meist unter menschenunwürdigen Umständen. Dazu kommt es regelmäßig zu teilweise systematischen Übergriffen von Schleusern auf die ihnen anvertrauten Flüchtenden. Immer wieder wird von Raub und Vergewaltigungen berichtet. Unterlassene Hilfeleistung bei Notlagen ist an der Tagesordnung.

Bekannte Routen nach Europa[Bearbeiten]

Schleuser Banden halfen seit Ende des 2. Weltkrieges Menschen aus den damaligen Warschauer Pakt Staaten zu fliehen. Mit den Bürgerkriegen auf dem Balkan bildeten sich Netzwerke nach Österreich. Heute gibt es eine Reihe von Routen für Flüchtlinge nach Europa, die von Schleusern genutzt werden. Bei Schleuserouten handelt es sich um ein dynamisches Phänomen, dass sich mit vielen politischen und wirtschaftlichen Faktoren zusammen hängt. Dabei verändert sich die Lage stetig.

Syrien-Balkan- und Syrien-Italien-Route[Bearbeiten]

Viele Menschne flohen seit 2012 aus vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Mitteleuropa. Die Schleuser nutzen meist die Route über die Türkei. Während manche Menschen aus Damaskus in den Bus steigen und für wenig Geld in den Libanon fliehen können, müssen Angehörige einiger Minderheiten oder Oppositionelle enorme Bestechungsgelder zahlen, um an den Checkpoints durchgelassen zu werden. Im kurdischen Norden Syriens müssen Aktivisten große Umwege auf sich nehmen, um nicht islamistischen Rebellen in die Hände zu fallen. Die teils geschlossenen Grenzen zur Türkei oder zum Irak sind oft nur unter großen Mühen und hohen Kosten für Schleuser zu passieren.

Ein Teil wird vom Libanon von Schleusern nach Zypern, dann nach Griechenland gebracht. Von dort aus wird in Booten nach Italien übergesetzt und ab Italien mit dem Zug weiter nach Mitteleuropa. Die meisten Flüchtlinge aus Syrien versuchen in die Türkei zu kommen und werden dann mit Hilfe von Schleusern nach Griechenland und weiter nach Mazedonien und über den Balkan nach Österreich oder nach Ungarn geschleust.

Libyen-Italien[Bearbeiten]

In Libyen gibt es seit Endes des Ghadafi-Regimes keine funktionierende Staatlichkeit mehr. Deshalb ist das Land sehr geeignet für Schleuser-Aktivitäten. Die meisten Überfahrten nach Italien starten von libyschen Häfen. Misurata und Suwara sind beliebte Ablegehäfen für die Boote der Schlepperbanden. Nach Schätzungen syrischer Exilkreise sind rund 2 Millionen Syrer seit Beginn des Krieges nach Libyen geflohen.[1]

Westafrikanische-Route[Bearbeiten]

Aus Westafrika (Senegal, Gambia, Mali) migrieren viele Menschen in Bussen nach Zentralafrika und treffen im Niger dort auf Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Route aus Ghana und Nigeria. Durch die Wüste gelangen sie dann meist mit Schlepper-Hilfe an die Libysche Küste und versuchen mit dem Boot nach Italien über zu setzen.

Zentralafrikanische Route[Bearbeiten]

Zentralafrikanischen Route führt aus Ghana und Nigeria durch die Wüste an die Libysche Küste. Von dort versuchen Schleuser die Menschen mit dem Booten nach Italien überzusetzen.

Ostafrikanische-Route[Bearbeiten]

Menschen aus Somalia, Liberia und Äthopien und reisen über den Wüstenstaat Sudan nach Ägypten, meist aber auch nach Libyen um von dort nach Italien überzusetzen.

Bekannte Netzwerke[Bearbeiten]

Libyen-Route[Bearbeiten]

Die Ermittlungen gegen „Libyen-Route“ begannen kurze nach der Tragödie von Lampedusa am 3. Oktober 2013 bei der mindestens 545 Menschen vor der Küste ertranken. Namentlich soll der Äthiopier Ermias Ghermay die überfüllten Boote über das Mittelmeer los geschickt haben.[2] Seine "Kunden" waren hauptsächlich Flüchtlinge aus Nordafrika und Somalia. Von italienischen Behörden abgehörte Telefonate belegen, dass er bis zum Zeitpunkt der Aufdeckung mindestens 8000 Asylsuchende auf Booten nach Italien geschickt hatte. Dafür soll er Wachleute und Gefängnisbeamte in Libyen bestochen haben. Bis zur Abfahrt mit organisierten Booten wurden die Flüchtlinge in Lagern zusammengepfercht. Bewaffnete Milizen bewachten die Menschen. Die Schleuser griffen die Flüchtlinge teilweise schon in der libyschen Wüste auf und locken die verzweifelten Menschen mit großen Versprechungen. Immer wieder kam es zum Raub an Wertsachen der Flüchtlinge durch die Schleuser.

Ghermay gilt als mächtigster Menschenhändler Nordafrikas und wird von EUROPOL gesucht. Durch seine Aktivitäten verdiente er rund 70 Mil­lionen Schweizer Franken, schrieb die katholische Zeitung «Avvenire». Bis Ende 2014 hatte Ghermay seinen Bruder Asghedom Ghermay auf Sizilien stationiert. Dieser wurde verhaftet, doch kamen schnell Schlepper Kollegen nach, die seine Position ausfüllten.[3]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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