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Thomas van Lohuizen

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Thomas van Lohuizen nach der Verleihung des Friedrich-Brinkmann-Archäologiepreises im Dezember 2023

Thomas van Lohuizen (* 23. September 1963 in Ratingen) ist ein ehrenamtlicher Archäologe, Diplomsozialarbeiter, ehrenamtlicher Mitarbeiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland und Suchttherapeut (M.Sc.) aus Brühl (Rhein-Erft-Kreis).

Leben[Bearbeiten]

Von 1988 bis 1990 lebte van Lohuizen in Südafrika, später in Namibia. Nach dem Abitur studierte er unter Wolfgang Taute am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln und Soziale Arbeit im Hauptfach. 2013 begann er einen berufsbegleitenden Masterstudiengang, welchen er mit dem Master of Science 2017 an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen abschloss. Seither ist er als Suchthilfetherapeut tätig.

Zeit in Afrika[Bearbeiten]

In Namibia war Thomas van Lohuizen mit dem Archäologen Wolfgang Erich Wendt befreundet, mit dem er erste Surveys in der Savanne und den Bergen durchführte. Hier spezialisierte sich Thomas van Lohuizen auf die archäologische Prospektion, vor allem auf Felsmalereien in Zentralnamibia. In dieser Zeit lernte er auch Rudolph Kuper, Leiter der Forschungsstelle Afrika am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln, kennen, der ihn überzeugte, nach Deutschland zurückzukehren und unter anderem ein Studium der Ur- und Frühgeschichte zu beginnen.

Ehrenamtliches Engagement[Bearbeiten]

Seit über dreißig Jahren ist er als ehrenamtlicher Mitarbeiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland tätig. Die sehr zahlreichen durch ihn entdeckten Fundstellen sind unter anderem in den Bonner Jahrbüchern aufgeführt. Seinen Fokus legt er auf Langzeitprojekte, das heißt auf jahrelange Begehungen der einzelnen Fundstellen, so beispielsweise die Erfassung und Sicherung einer bis dahin unbekannten hochmittelalterlichen Keramikproduktion bei Ratingen, die er über einen Zeitraum von zehn Jahren prospektierte und 2003 mit einer Gesamtpublikation abgeschlossen hat.[1]

Zu seiner Arbeit gehören auch die Identifizierung von Keramik aus der Bauzeit des Kölner Doms, die Entdeckung und Erfassung des spätantiken bis ottonischen Handelspostens bei Duisburg-Serm, direkt gegenüber dem Kastell Gelduba bei Krefeld-Gellep[2][3] und die Erfassung einer hoch intensiven Besiedlung der Jungsteinzeit bei Duisburg-Serm.

Seine Arbeiten und Meldungen an die Außenstelle Ovenrath als Teil seiner Feldforschung sind in den rheinischen Städteatlas Ratingen des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte eingeflossen. [4]

Aktuell (2023) arbeitet er an einem Projekt zur späten Altsteinzeit im Norden der Stadt Düsseldorf, welches unter anderem von dem Archäologen Wolfgang Heuschen mitgetragen wird.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Er wurde im Dezember 2023 mit dem Friedrich-Brinkmann-Archäologiepreis der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V. für seine jahrzehntelangen Bemühungen um die Archäologie sowie die Vermittlung des Denkmalschutzgedankens und die Förderung der Zusammenarbeit von amtlicher und bürgerlicher Bodendenkmalpflege im rheinländischen Landesteil von Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Er gehört zusammen mit Hermann Kleinebenne zu den ersten und bisher (Stand 2023) einzigen Preisträgern dieser Auszeichnung.[6]

Privates[Bearbeiten]

Thomas van Lohuizen lebt in Brühl und hat zwei Söhne.

Den außergewöhnlichen Fundbeleg einer gestielten, symmetrischen Rückenspitze im Federmesserfundinventar von Angermund, einem Stadtteil von Düsseldorf, hat er als Entdecker des Platzes seiner zur Zeit der Auffindung geborenen Enkeltochter Sophia mit der Bezeichnung als „Sophienspitze“ gewidmet.[7][8]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • mit Karin Dittmer: Gender-spezifische Behandlung stoffgebundener Süchte im Rahmen einer stationären Entwöhnungsbehandlung. Arbeit für die Suchtabteilung der Salus Kliniken Hürth (2018).
  • Neue Spuren auf alten Wegen – Archäologische Funde im frühen 21. Jh. In: Die Quecke – Ratinger und Angerländer Heimatblätter (Hrsg. Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V.), Nr. 88, Dezember 2018, S. 35–42.
  • Die Gründungs- und frühe Entwicklungsgeschichte des Lintorfer Asyls für „verwahrloste Erwachsene männlichen Geschlechts“ (1851–1860). Ein Beitrag zur Frage möglicher früher Ansätze einer stationären Arbeit mit abhängig Alkohol konsumierenden Menschen in Deutschland. Masterarbeit zur Erlangung des Grades „Master of Science“, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Köln, Studiengang Master Suchthilfe, 2017.
  • Becher und Deckel aus Ton. Zwei Keramikfunde aus der Zeit des Hohen Mittelalters in Breitscheid. In: Die Quecke, Band 78 (2008) S. 209–210.
  • Ein Denar des Kölner Erzbischofs Heinrich I. von Müllenarck aus Lintorf. In: Die Quecke, Band 78 (2008) S. 207–208.
  • Die mittelalterlichen Töpfereibetriebe von Breitscheid und Lintorf. In: Ratinger Forum 8 (= Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte), Ratingen 2003, S. 91 ff.
  • Macht, Reichtum, Mord und Totschlag. Linneper Vetternwirtschaft und Kölscher Klüngel. In: Die Quecke; Band 74 (2004) S. 202–205.
  • Archäologie in und um Angermund. In: Jahrbuch des Angermunder Kulturkreises, Band 25 (2004) S. 7–11.
  • Bemerkenswerte archäologische Funde der Jahre 2002/2003. In: Die Quecke vol. 73 (2003) p. 209-212
  • Glas - klar? Neufunde bemerkenswerter latenezeitlicher Glasarmringfragmente. In: Archäologie im Rheinland, Jahrbuch der Bodendenkmalpflege des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Band 2003, S. 71
  • Die mittelalterlichen Töpferbezirke von Breitscheid und Lintorf. In: Ratinger Forum, Band 8 (2003) S. 91–169.
  • Zwei ungewöhnliche Artefakte vom ausgehenden Neolithikum aus Brenig und Angermund. In: Archäologie im Rheinland, Jahrbuch der Bodendenkmalpflege des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Band 2002, S. 53
  • „Gegeben auf unserer Reichsabtei Werden“. Eine Behandigungsurkunde für Lintorf und die Aufhebung des „Landes Werden“ vor zweihundert Jahren. In: Die Quecke, Band 72 (2002) S. 40–43.
  • Archäologischer Report 2001. In: Die Quecke, Band 71 (2001) S. 219–230.
  • Eine Rechteckfibel der späten Merowingerzeit aus Brenig. In: Archäologie im Rheinland, Jahrbuch der Bodendenkmalpflege des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Band 2001, S. 79
  • Vor diesem war eine Tür zu öffnen leichtes Ding... In: Archäologie im Rheinland, Jahrbuch der Bodendenkmalpflege des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Band 2000, S. 65
  • Eine Lintorfer Hofesstelle aus der Zeit Karls des Großen. In: Die Quecke, Band 70 (2000) S. 80–86.
  • Eine unbekannte Gebrauchsvariante des mittelalterlichen Kugeltopfes aus der Breitscheider Töpferwerkstatt des Klosters Werden. In: Die Quecke, Band 68 (1998) S. 85–89.
  • „Receßus von der getheilten Lintorfer-Mark“. Eine bislang unbekannte Handschrift des 19. Jahrhunderts über das Ende einer mehr als tausendjährigen Tradition. In: Die Quecke, Band 67 (1997) S. 31–40.
  • Archäologischer Beitrag zur Siedlungsgeschichte Lintorf. In: Die Quecke, Band 66 (1996), S. 103–115
  • Ein seltenes Prunkglas des hohen Mittelalters. In: Archäologie im Rheinland, Jahrbuch der Bodendenkmalpflege des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Band 1994, S. 131
  • mit Michael Baales: Ein verziertes Schieferstück der späten Altsteinzeit aus Lintorf. In: Archäologie im Rheinland, Jahrbuch der Bodendenkmalpflege des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Band 1994, S. 19–21.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Thomas van Lohuizen: Die mittelalterlichen Töpfereibetriebe von Breitscheid und Lintorf. In: Ratinger Forum (Hrsg.): Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte. Band 8. Ratingen 2003, S. 91 ff.
  2. Kala Drewniak, Klaus Frank, Renate Gerlach, Tanja Zerl: Duisburg-Serm in der römischen Kaiserzeit. In: Jan Bemmann, Michael Schmauder (Hrsg.): Der Rhein als europäische Verkehrsachse. Bonner Beiträge 19, Nr. II, 2016, S. 285–335.
  3. Frank Willer, Roland Schwab, Manuela Mirschen: Römische Bronzestatuen am Limes - Archäometrische Untersuchungen zur Herstellungstechnik. Hrsg.: Bonner Jahrbücher. Band 216. Verlag P. v. Zabern, Darmstadt 2016, S. 11–207.
  4. Rheinischer Städteatlas Ratingen - Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  5. Interview mit Thomas van Lohuizen im Zuge der Laudatio zum Friedrich-Brinkmann-Archäologiepreis.
  6. Erstmalige Vergabe des Friedrich-Brinkmann-Archäologiepreises – Anerkennung für Engagement in der Bodendenkmalpflege. Abgerufen am 11. Dezember 2023 (deutsch).
  7. Thomas van Lohuizen: Neue Spuren auf alten Wegen – Archäologische Funde im frühen 21. Jh. In: Die Quecke – Ratinger und Angerländer Heimatblätter. Nr. 88. Hrsg. Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V., Dezember 2018, S. 35–42.
  8. Martin Heinen: Der Federmesser-Horizont am Niederrhein und im angrenzenden Mittelgebirgsraum – Regionale und interne Organisation. In: Michael Baales, Clemens Pasda (Hrsg.): Festschrift zum 65. Geburtstag von Claus-Joachim Kind. Habelt Verlag, Bonn 2019, S. 359–380.


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