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Work-Life-Sleep-Balance

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Der Begriff Work-Life-Sleep-Balance steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben mit dem eigenen Schlaf in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Die Begriffsbildung Work-Life-Sleep-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life), Schlaf (sleep) und Gleichgewicht (balance).

Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Einführung[Bearbeiten]

Der Work-Life-Sleep-Balance liegt die Überzeugung zu Grunde, dass dem Schlaf in der öffentlichen Debatte um Themen wie Gesundheit, Wohlergehen oder der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht die Aufmerksamkeit zuteil wird, die ihm angesichts seiner Bedeutung für das körperliche und seelische Wohlbefinden gebührt. Hier ist eine Abgrenzung zu dem Begriff der Work-Life-Balance zu sehen, bei dem der Schlaf als wichtiger Lebensbereich weitestgehend ausgeklammert wird. Schlaf, bzw. Schlafmangel wird aktuell vor allem unter dem Begriff Schlafstörung diskutiert, ohne seine Bedeutung im Balancefeld Sleep-Work-Life zu sehen.

Wie viel Schlaf jeder Einzelne benötigt, um ein gesundes Leben zu führen und die beiden anderen Lebensbereiche Arbeit und Freizeit erholt anzugehen, ist dabei abhängig von den individuellen, angeborenen Schlafbedürfnissen. Auch Alter und Geschlecht spielen eine Rolle bei der Frage, wie viel Platz dem Schlaf im Tagesablauf eingeräumt werden sollte. Die von Ärzten empfohlene Schlafdauer für Erwachsene liegt zwischen 8-10 Stunden täglich[1], wobei die Schlafkultur deutliche geographische Unterschiede aufweist. Problematisch für die Gesundheit ist vor allem, dass jeder Zweite in Deutschland auf höchstens sechs Stunden Schlaf im Durchschnitt gelangt.[2] Forschungen von Schlafforschern der Universitäten Harvard, Pennylvania und Philadelphia zeigen,dass 6 Stunden Schlaf für die Gesundheit so schlimm sind, wie gar nicht zu schlafen.[3] Die Bewegung hinter dem Begriff Work-Life-Sleep-Balance verfolgt langfristig das Ziel, der zunehmenden Depriorisierung von Schlaf in den Industrienationen entgegenzuwirken und die Menschen für die eigenen Schlafbedürfnisse zu sensibilisieren. Wie wichtig dies sein kann, zeigt ein Blick auf aktuelle Untersuchungen. Demnach haben in Deutschland immer mehr Menschen Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Seit 2010 sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren um 66 Prozent angestiegen. Insgesamt fühlen sich 80 Prozent der Arbeitnehmer von Schlaflosigkeit betroffen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung sind das etwa 34 Millionen Menschen. Unter der besonders schweren Schlafstörung Insomnie leidet jeder zehnte Arbeitnehmer. Seit 2010 gab es hier einen Anstieg von 60 Prozent.[4]

Folgen von Schlafmangel[Bearbeiten]

Chronisch schlechter Schlaf kann der Gesundheit ernsthaft schaden. Schlafstörungen erhöhen beispielsweise das Risiko für Depressionen und Angststörungen. Nach Meinung des DAK-Vorstandsvorsitzenden Andreas Storm besteht hier möglicherweise ein Zusammenhang mit dem starken Anstieg der Krankmeldungen durch psychische Erkrankungen in den letzten Jahren.[5] Schlafstörungen belasten aber nicht nur die Psyche, sie können auch für den Körper gefährlich sein. In der größten Studie zu diesem Thema kommen norwegische Mediziner zu dem Schluss, dass fehlende Nachtruhe oft mit einem hohen Herzschwäche-Risiko einhergeht. Menschen, die Probleme beim Ein- oder Durchschlafen haben oder ihren Schlaf als nicht regenerierend empfinden, weisen ein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienzen auf.[6] Wissenschaftler der Universitäten Tübingen und Lübeck zeigen auf, wie Schlaf das Immunsystem stärken kann und dass ausreichend Schlaf wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern ist.[7]

Moderne Ursachen für fehlenden Schlaf[Bearbeiten]

Erreichbarkeit und Schichtarbeit

Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report unter anderem unsere aktuellen Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert das Risiko der Entwicklung einer Insomnie. In diesem Zusammenhang gelten auch Termin- und Leistungsdruck, Überstunden, Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend als wichtige Risikofaktoren.[8]

Zu viel abendliche TV- und Computernutzung

Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 83 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 68 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. Etwa jeder Achte kümmert sich noch um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Diese Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie unsere Gesellschaft das Thema Schlaf in eine Nebenrolle drängt“, sagt Schlafexperte Ingo Fietze. „Der Körper braucht aber Zeit, um nach einem stressigen Tag abzuschalten und sich auf den Schlaf einzustellen. Diese Zeit müssen wir ihm gönnen.“ [9]

Schlafräuber Essen

Auch die zunehmend fett- und zuckerhaltige Ernährung erschwert es vielen Menschen, unbelastet einzuschlafen. Wer spätabends noch fettiges Essen konsumiert, riskiert damit, seinen Körper mit dem Verdauungsprozess zu belasten. Und Völlegefühl in Verbindung mit Übelkeit und Unwohlsein stört den Schlaf.[10]

Problem wird nicht ernst genommen

So alarmierend die Situation ist, so wenig ernst nehmen die Deutschen ihre Schlafprobleme. Eine öffentliche Debatte – wie wir sie seit Jahren zum Beispiel über das Thema Ernährung führen – gibt es bis dato nicht. Insgesamt lassen sich nur wenige Betroffene ärztlich behandeln. Und nur eine Minderheit meldet sich beim Arbeitgeber krank. Selbst diejenigen, die gerne etwas an ihrer Situation ändern würden, wissen nicht, wie sie das anstellen sollen. So fühlen sich 45 Prozent der Deutschen nicht genügend über das Thema informiert, um ihre Probleme selbst in die Hand zu nehmen.[11] Stattdessen schlucken heute im Vergleich zu 2010 fast doppelt so viele Erwerbstätige Schlafmittel. Hier stieg die Zahl der Betroffenen von 4,7 auf 9,2 Prozent.[4]

Gesellschaftliche Wahrnehmung von Schlaf[Bearbeiten]

Aufgrund der Tatsache, dass zu viele Menschen die Risiken, die Schlafprobleme mit sich bringen, unterschätzen und ein geringes Bewusstsein für ihren Schlaf haben, bekommt das Thema oft nur wenig Wertschätzung. In der heutigen Leistungsgesellschaft erfährt der Workaholic mehr Anerkennung als derjenige, der sich bewusst viel Schlaf und Erholung gönnt. Der Schlafforscher Ingo Fietze meint: „Es ist heute unsexy zu sagen: Ich brauche acht, neun Stunden Schlaf. Und es ist eher chic zu sagen: Mir reichen vier oder fünf. Obwohl wir wissen: Das reicht nicht, um am nächsten Tag fit zu sein.“ [12]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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