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Adolf Kroeber

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Adolf Thomas Kroeber[1], auch Kröber (* 26. Mai 1867 in Friedrichs-Dampfsäge bei Bärentanz (nahe Weißensulz, Böhmen); † 17. oder 18. Februar 1916[2] in Neu-Moschi, Deutsch-Ostafrika[3]), war ein deutscher Brücken- und Eisenbahnbauingenieur.

Leben[Bearbeiten]

Adolf Kroeber wurde als Sohn des aus Kaiserslautern stammenden Holzhändlers Adolf Kröber geboren, der mit seinem Bruder Karl ab 1865 einen Dampfbrettsägebetrieb mit Sitz im Hochwald bei Weißensulz-Pössigkau betrieb.[4] Nachdem die sogenannte „Friedrichs-Dampfsäge“ 1872 abbrannte[5], ging die Familie nach München[6], wo Adolf Kroeber zunächst das Maximiliansgymnasium[7] besuchte und 1887 am Ludwigsgymnasium das Reifezeugnis erwarb. Im Sommersemester 1888 wurde er als Student des Bauingenieurwesens beim Corps Germania München aktiv. Nach einem mit der Note „Gut“ absolvierten Examen trat er als Einjährig-Freiwilliger in das 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ der Bayerischen Armee in München ein, bei welchem er später auch Leutnant der Reserve wurde.

Nach dem Militärdienst war Kroeber zunächst als Ingenieur im Brückenbau tätig (Planerstellung für die zwei Münchner Ludwigsbrücken), bevor er mit dem Auftrag zum Bau einer Bahnstrecke der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft in Schlesien in sein späteres Arbeitsgebiet eingeführt wurde. 1901 war er Oberingenieur.[8][9] Es folgten Tätigkeiten beim Bau von Eisenbahnlinien in Rumänien, Mexiko, Argentinien, Brasilien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. In den Vereinigten Staaten war er Mitglied der American Society of Civil Engineers.[10]

Von New York aus, wo er zuletzt zweieinhalb Jahre im Stab der Hering & Fuller[11] assistierte, trat er 1909 eine Schiffsreise nach Deutsch-Ostafrika an, wo er über das Reichskolonialamtes eine Stelle als Eisenbahnkommissar bei der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft angenommen hatte, die ihren Sitz in Daressalam hatte.[12] Unter seiner Leitung erreichte die Gleisspitze der Usambarabahn am 26. September 1911 Neu-Moschi am Kilimandscharo nach 351,4 km. Die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke erfolgte am 4. Oktober 1911, die Einweihung am 7. Februar 1912.

In den verbleibenden Friedensjahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 betreute Adolf Kroeber als Eisenbahnkommissar des Eisenbahnkommisariats der Nordbahn[13] Strecke und Ausbau der Usambarabahn.[14] Unter anderem leitete er auf Anordnung des Gouverneurs 1913 auch eine technische Expedition zur näheren Erkundung einer Bahnlinie von Aruscha zum Victoriasee. Aufgabe der entsandten Kommission war es, alle zur Aufstellung eines generellen Projektes für die Verlängerung der Usambarabahn erforderlichen Unterlagen zu beschaffen.[15]

Im Ersten Weltkrieg wurde Kroeber zur Schutztruppe unter Paul von Lettow-Vorbeck eingezogen und war Kommandant der Usambarabahn. Nach dem 2. November 1914, mit dem Auftauchen von Kriegsschiffen aus Großbritannien vor Tanga (Tansania), stand er im Dauereinsatz und leitete insbesondere den Bau von Feldbahnen zur Organisation von Truppen- und Materialtransporten.[16][17]

Diesen ununterbrochenen Einsatz überlebte er nicht. In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar 1916 erlag Kroeber einem Schlaganfall und wurde an seinem Wohnort Buiko an der Usambarabahn beigesetzt.

In seinen Erinnerungen aus Ostafrika erwähnte von Lettow-Vorbeck den Einsatz Kroebers zur Verteidigung der Kolonie Deutsch-Ostafrika an mehreren Stellen.[18] Kroebers Offizierspersonalakte befindet sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.[19]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Hans Herpich: Monumenta Germaniae. Gedenkblätter zum 100. Bundesfest des Corps Germania zu München. Ingolstadt 1963.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Nachrufe. In: Deutsches Kolonialblatt. Bände 27–28, S, 229. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Deutsches Kolonialblatt 1915, S. 230.
  3. http://www.denkmalprojekt.org/2014/bremen_kolonial-ehrenmal_gedenkbuch-teil-deutsch-ostafrika.html
  4. Kröber, Gebrüder. In: J. Bloch: Pilsen und sein Kammerbezirk. J. R. Port, Pilsen 1872, S. 17. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Vom Tage. In: Gemeinde-Zeitung. Unabhängiges, politisches Journal. 11. Jg., Nr. 83, Wien, 12. April 1872, S. 4. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Eintrag zu Kröber Adolph Kaufm. In: Adreßbuch für München für das Jahr 1872. München 1872, S. 272. (online einsehbar)
  7. Erste Lateinklasse Abth. B. In: Jahresbericht über das k. Maximilians-Gymnasium in München im Jahr 1876/77. München 1877, S. 37. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  8. Eintrag in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure. 45 (1901), VDI. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  9. Eintrag zu Kröber Adolf Oberingenieur. In: Adreßbuch für München für das Jahr 1902. München 1902, S. 341. (online einsehbar)
  10. Members. In: Proceedings of the American Society of Civil Engineers. Bd. 38, Tl. 1, American Society of Civil Engineers, 1912, S. 30.
  11. Dr. Rudolph Hering, well known water works engineer, dies. Fire and Water Engineering, 6, Juni 1923.
  12. Edward J. Mehren, Henry Coddington Meyer, John M. Goodell: Engineering Record. Building Record and Sanitary Engineer. Bd. 59 (1909), McGraw Publishing Company, 1909, S. 500.
  13. Buiko (Bez. Wilhelmstal). In: Adressbuch für Deutsch-Ostafrika. 13. Ausg. (1913), Hermann Paetel Verlag, Berlin 1913, S. 43. (PDF)
  14. Deutsche Kolonialzeitung. Band 30 (1913), Verlag des Reichskolonialbundes, 1913, S. 600. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  15. Weltwirtschaft. Monatsschrift für Weltwirtschaft und Weltverkehr. Band 3 (1913), S. 246. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  16. Ludwig Boell: Die Operationen in Ostafrika. Druck W. Dachert, Hamburg 1951, S. 83, Fn. 3. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  17. Deutsche Bauzeitung, Bd. 50 (1916), 1916, S. 370. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  18. Paul von Lettow-Vorbeck: Meine Erinnerungen aus Ost-Afrika. Leipzig 1920, S. 32, 51, 72.
  19. Kröber, Adolf; geb. 26.05.1867. Bayerisches Hauptstaatsarchiv.
  20. Zentralblatt der Bauverwaltung 32 (37), 1912, S. 229 (PDF-Datei; 1,0 MB)


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