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Australische regenerative Tiefenentspannung

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Redaktion Medizin
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Die ArT ist eine ganzheitliche Entspannungsmethode, welche den Therapieverfahren der Komplementär- und Alternativmedizin zugeordnet werden kann. Unter diesem Sammelbegriff sind Behandlungsansätze zu verstehen, die außerhalb der Erkenntnisse der Schulmedizin liegen und international mit der Abkürzung CAM für complementary and alternative medicine bezeichnet werden (vgl. Teichfischer & Münstedt 2011: 17, Witt 2009: 1786). Neben dieser Einordnung kann die ArT, ähnlich wie Rolfing und Akupressur, als ein körperorientiertes Verfahren der Psychotherapie definiert werden, da es mit Hilfe einer manuellen Behandlung seitens des Therapeuten das Ziel verfolgt, Körper und Psyche des Patienten gleichermaßen zu beeinflussen (vgl. Bühring 2001: 524, Deters 2002: 2).

Entwickelt wurde die ArT 2007 von H.-J. Folkerts, der seitdem Physiotherapeuten, Heilpraktiker, aber auch Interessierte ohne medizinische Ausbildung durch einen Grund- und Aufbaukurs (insgesamt 67 Ustd.) zu ArT- Anwendern ausbildet. Selbst kam Folkerts über einen Messevortrag zum Thema Bowtech® mit körperorientierten Verfahren in Berührung und ließ sich, beeindruckt von der Wirksamkeit der Therapie, in dieser Methode ausbilden. Bowtech® ist eine aus Australien stammende Therapie der Alternativmedizin, welche von Tom Ambrose Bowen (1916-1982) Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde (vgl. Zainzinger & Knoll 2005: 15). Ihr Schwerpunkt liegt auf der sanften Behandlung von Muskulatur und Bindegewebe mit dem Ziel, den körpereigenen Selbstheilungsprozess einzuleiten (vgl. Grams 2010: 6). In der Durchführung dieser Methode wurde Folkerts schnell klar, dass durch die manuellen Handgriffe nicht nur körperliche Symptome, sondern auch Störungen auf psychischer Ebene behandelt werden können. Er erweiterte das Bowtech®- Konzept um die Behandlung und Kombination verschiedener Akupunkturpunkte, die zu einer tiefgreifenden Entspannung und Regeneration des Gesamtorganismus und zur Lösung emotionaler Blockaden führen sollen (vgl. Folkerts 2008: 6f.). Aus dieser Entwicklung heraus ergab sich für die Therapie der Name ArT, die aufgrund der Entstehungsweise einige Gemeinsamkeiten mit der Bowetch®- Methode aufweist. So setzen beide Konzepte zunächst auf die manuelle Behandlung myofaszialer Strukturen, die häufig in Form von Verspannungen und Verklebungen zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen (vgl. Zainzinger & Knoll 2005: 9). Das Fasziensystem durchzieht den gesamten Körper dabei wie ein dreidimensionales bindegewebiges „Spinnennetz“. Hierbei handelt es sich um verschiedene Faszienbahnen, die den gesamten Körper von den Füßen bis zum Kopf durchlaufen und Spannungsänderungen übertragen können (vgl. Myers 2015: 5f.). Dadurch ist es möglich, selbst durch sanfte manuelle Druck- und Zugveränderungen am Bindegewebe nicht nur am Ort der Beschwerden, sondern auch weit davon entfernt eine Wirkung zu erzielen. Durch die rollenden Handgriffe des Therapeuten an den myofaszialen Strukturen wird zusätzlich ein Vibrationsmuster erzeugt, welches die Schwingungen im Körper harmonisiert und diesen, mit dem Ziel den früheren Gesundheitszustand zu erreichen, neu ausrichtet (vgl. Zainzinger & Knoll 2005: 35). Außerdem gelten die Faszien als das größte Sinnesorgan des Menschen, da sie einen Großteil der Mechanorezeptoren enthalten, die eine direkte Verbindung zum VNS aufweisen (vgl. Myers 2015: 38). Mittels der genannten Behandlungsmethoden kommt es zur Stimulation dieser Rezeptoren, welche zur Beeinflussung des VNS führt und durch eine Senkung der Herz- und Atemfrequenz, des Blutdruckes und der Körpertemperatur nachweisbar ist (vgl. Whitaker et al. 1997, Pritchard 1993). Als Folge dessen ist eine tiefgreifende Entspannung des Organismus mit damit verbundenem Stressabbau, der zur Verbesserung von vegetativen Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen und Verdauungsproblemen führen kann, zu verzeichnen (vgl. Grams 2010: 6). Neben der Beeinflussung dieser somatischen und neuronalen Strukturen begegnet die ArT den Beschwerden des Patienten auch auf energetischer Ebene. Durch die Hinzunahme spezifischer Akupunkturpunkte soll der Energiekreislauf des Körpers gemäß der TCM wieder in ein Gleichgewicht gebracht werden (vgl. Stux et al. 2008: 61). Die Energie, welche die Grundlage der optimalen körperlichen, geistigen und seelischen Funktion darstellt, verläuft dabei in verschiedenen Leitbahnen, die auch als Meridiane bezeichnet werden (vgl. Eckert 2005: 19). Allerdings ist sowohl für diese, als auch für die darauf liegenden Akupunkturpunkte, keine einheitliche und nachweisbare Grundstruktur gefunden worden (vgl. Hecker et al. 2010: 25, Stux et al. 2008: 26). Dennoch zeigen empirische Erfahrungen und Studien, dass Akupunkturpunkte einen Bezug zur physischen und zur psychischen Ebene aufweisen und bei Blockaden des Energiekreislaufs zu Beschwerden führen können (vgl. Stux et al. 2008: 68f.). Somit können durch Impulse des ArT-Anwenders an festgelegten Punkten neben den körperlichen Symptomen auch psychoemotionale Störungen beeinflusst werden (vgl. Eckert 2005: 16, Folkerts 2008: 8). Hierbei wird deutlich, dass bei der ArT die Wirkung und Beeinflussung der Psyche eine große Rolle spielt, welches in der Annahme begründet ist, dass ein auftretendes körperliches Symptom primär auf das Vorhandensein psychischer Ursachen zurückzuführen ist (vgl. Folkerts 2008: 5). Psychische Faktoren können dabei Stressbelastungen auf körperlichem und seelischem Niveau, aber auch emotionale Belastungen in der Vergangenheit sein, die in den Bindegewebszellen der Faszien im Sinne eines Trauma-Gedächtnisses gespeichert wurden und so zu Funktionsstörungen des Körpers führen können (vgl. Zainzinger & Knoll 2005: 31). Über die Stimulation geeigneter Akupunkturpunkte versucht die ArT eine langsame Verarbeitung und Löschung dieser psychoemotionalen Störungen herbeizuführen, um den Organismus wieder in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen (vgl. Folkerts 2008: 7). Gleichzeitig kann dadurch auch der Faktor Stress beeinflusst werden. Denn ob Stress im Beruf, Stress in der Schule oder auch Stress zu Hause - Stress nimmt eine immer größer werdende Rolle in unserem gesellschaftlichen Leben ein. Laut der TK-Stressstudie 2016 fühlen sich sechs von zehn Menschen in Deutschland gestresst. Zusätzlich sind fast 60% der Erwachsenen hierzulande der Meinung, dass ihr Leben in den letzten drei Jahren stressiger geworden ist. Jedoch ist Stress nicht immer nur als eine schädliche Bedrohung anzusehen, denn der sogenannte positive Stress (Eustress) ist durchaus wichtig für den menschlichen Körper, da er unsere Motivation und Aufmerksamkeit erhöht und uns somit kurzfristig dazu befähigt eine höhere Leistungsfähigkeit aufzubringen. Im Gegensatz dazu wird ein dauerhaft bestehender negativer Stress (Distress) eher als überfordernd und belastend charakterisiert, der sich zudem auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken kann. Als Stressauslöser sind dabei besonders Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz, finanzielle Sorgen, Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, aber auch emotionale Belastungen in der Vergangenheit zu nennen. Bei all diesen Beispielen wird unser Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Stresshormone, wie Adrenalin und Kortisol werden ausgeschüttet, wodurch Herzschlag, Atemfrequenz und Blutdruck steigen. Aber auch verspannte Muskeln und zusammengezogene Faszien sind die Folge, wodurch der Stress sozusagen im Gewebe „feststeckt“ und unter anderem Kopf- und Rückenschmerzen auslösen kann. Außerdem hat dieser dauerhafte Anspannungs- und Aktivierungszustand eine Ausschöpfung unserer Energiereserven zur Folge, was zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen und nicht selten in einer Depression oder in einem Burnout enden kann. Der körpereigene „Tank“ ist somit leer und ähnlich wie beim Auto leuchten die Warnsignale auf, die uns erinnern sollen eine entsprechende Auszeit zum Energieaufladen in Anspruch zu nehmen. Eine Möglichkeit zum „Auftanken“ bietet dabei die ArT, die durch die sanfte Herangehensweise der manuellen Impulsgriffe bei Menschen jeden Alters anwendbar ist. Das Behandlungsspektrum umfasst auf Grundlage der ganzheitlichen Sichtweise sowohl internistische und psychische Beschwerden, als auch Probleme am Bewegungsapparat. Lediglich lokale Behandlungen im Bereich von Implantaten im Brust- und Kieferbereich oder bei schwangeren Frauen stellen sich als Kontraindikationen dar.

Die Behandlungszeit umfasst etwa 30-90 Minuten, je nach Ausmaß und Vielzahl der Beschwerden. Diese beeinflussen auch die Gesamtanzahl der Therapiesitzungen (zwischen 4-10 Behandlungen), die meistens im Abstand von einer Woche durchgeführt werden. In der Regel wird die ArT im Liegen ausgeführt, aber auch eine Therapie im Sitzen ist möglich. In ruhiger Atmosphäre wird auf Gespräche oder Entspannungsmusik während der Behandlung verzichtet, damit der Patient sich ganz auf seine Wahrnehmung und die Auswirkungen der therapeutischen Griffe konzentrieren kann. Diese beginnen immer an der linken Körperseite des Patienten und werden auch beim Vorhandensein lediglich einseitiger Beschwerden parallel auf der Gegenseite durchgeführt. Wie bereits erwähnt, werden bei einer ArT-Behandlung durch die Hände des Therapeuten, genauer durch rollende Bewegungen dessen Finger und Daumen, ohne Hilfsmittel, sanfte Impulse an Akupunkturpunkten, Muskeln und Faszien gesetzt. Ganz wesentlich zum Erfolg der Therapie gehört dabei eine Ruhephase von einigen Minuten nach Stimulation der ausgewählten Punkte, um dem Körper die Zeit zu geben die Impulsreize zu verarbeiten. Das Setzen der taktilen Reize erfolgt dabei in einer ganz speziellen Griffreihenfolge und Impulssequenz. Zu Beginn jeder Behandlung wird zunächst eine sogenannte Basisanwendung am Rücken des Patienten durchgeführt, die für eine Grundausrichtung des Organismus sorgen soll. Orientiert an den Symptomen des Patienten auf körperlicher und psychischer Ebene werden zusätzlich Einzelanwendungen, die bestimmte Körperbereiche betreffen, ausgewählt. Diese beinhalten ebenfalls spezielle Impulspunkte, die in einer festgelegten Griffabfolge stimuliert werden. Unter dem Grundsatz „weniger ist mehr“ werden dabei nur Einzelanwendungen und deren Impulse gesetzt, die zu den entsprechenden körperlichen und seelischen Beschwerden des Patienten passen. Generell ist die ArT ein risikoarmes Therapieverfahren, es kann jedoch nach den ersten Behandlungen zu einer homöopathischen Erstreaktion kommen, in der die Symptome deutlicher zu spüren sind. Auch frühere Beschwerden in anderen Körperregionen können kurzzeitig wieder auftreten. Direkt nach der Behandlung sollten die Patienten ausreichend Wasser trinken und sich ohne übermäßige Anstrengung bewegen, um die Therapieauswirkungen zu optimieren. Die ersten drei Tage sollte auf stark einwirkende Reize, wie Sauna, Eisanwendung und Massagen verzichtet werden, damit der Körper die Zeit bekommt, die Impulse zu verarbeiten und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.


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