BPM-D
Business Process Management in Multiple Dimensions, kurz BPM-D und in deutscher Sprache Geschäftsprozessmanagement mit mehreren Sichten (Dimensionen) ist ein Teilbereich des Business Process Management. Das BPM-D-Modell basiert auf dem Grundsatz, dass unterschiedliche Abteilungen am selben Prozess arbeiten, der nur einmal erfasst ist, jedoch eine individuelle Anwendersicht auf den Prozess zulässt. In elektronischer Umsetzung erfolgt dies durch anwenderspezifische Einstellungen. Verschiedene Abteilungen und Personen arbeiten am selben Prozess, sehen aber nur die für sie relevanten Themen.
Grundlagen[Bearbeiten]
Problemstellung in der Unternehmenspraxis[Bearbeiten]
Die Prozessorientierung ist der etablierte Ansatz, um Organisation effizienter und agiler zu machen und die Qualität laufend zu steigern. Das Managen der Prozesse ist dabei sehr anspruchsvoll und komplex, da es viele Anspruchsgruppen gibt (Management, Mitarbeiter, IT-Abteilung), die den gleichen Prozess in unterschiedlicher Ausprägung und Detaillierungsgraden benötigen. Dies führt häufig dazu, dass mehrere Prozessmodelle für ein und denselben Prozess ausgearbeitet werden. So gibt es z. B. einen Prozess bei der IT, einen im QM, einen für das Risikomanagement/IKS in der Finanzabteilung und einen für die Workflowsteuerung. Ein konsistentes Update zur Aktualisierung der Prozesse ist schwierig und kaum umsetzbar. Laut dem Business-Process-Management-Report 2012 der Software Initiative Deutschland (SID) bezeichneten 92 % der befragten Führungskräfte als häufigstes Problem bei ihrer derzeitigen BPM-Lösung eine große Verständnislücke zwischen Fachabteilung und IT-Abteilung.
Business Process Management in Multiple Dimensions[Bearbeiten]
BPM-D verfolgt das Ziel, ein Prozessmodell für die unterschiedlichen Anspruchsgruppen in der Organisation zu verwenden und dieses nach deren Bedürfnissen in verschiedenen Sichten (Dimensionen) aufzubereiten. Mit lediglich einem Prozessmodell können Änderungen somit immer auf dem gleichen Prozessmodell erfolgen und werden dadurch konsistent für alle Sichten (Dimensionen) angewendet. Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen den Dimensionen werden so sichtbar und können untereinander abgestimmt werden.
Entstehung[Bearbeiten]
Die Methode von BPM-D wurde durch die Zusammenarbeit einer Interessengruppe, bestehend aus Akademikern und Praktikern, entwickelt. Sie ist eine neue Betrachtungsweise im Bereich Business Process Management (BPM) und löst die Problematik von nicht konsistentem Prozessmanagement und erschwerter Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen, wie z. B. Fachabteilung und IT. Es resultiert eine bessere Ausrichtung von Business und IT sowie eine Erhöhung des Prozessverständnisses für alle Beteiligten. Weniger Prozessmodelle, bessere Vernetzung und somit inhaltlich konsistente Prozesse schaffen ein gemeinsames Verständnis und erzeugen dadurch mehr Effizienz und höhere Qualität in den Unternehmen.
Literatur[Bearbeiten]
- Mathias Kirchmer: The Process of Process Management: Enabling High Performance, in: Boris Shiskov (Hrsg.): Business Modeling and Software Design. 5th International Symposium, BMSD 2015, Milan, Italy, July 6–8, 2015, Revised Selected Papers, Springer Verlag, 2016, ISBN 978-3-319-40511-7, S. 171-189.
- Mathias Kirchmer: High Performance Through Business Process Management. Strategy Execution in a Digital World, Springer Verlag, 2017, ISBN 978-3-319-84605-7.
Siehe auch[Bearbeiten]
- Prozessmanagement
- Geschäftsprozessoptimierung
- IT-Management
- Business Process Model and Notation (BPMN)
- Qualitätsmanagement
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