Dr. mr.
Dr. mr. (sehr selten auch: D.M./DM) steht für Doctor of Medical Research (deutsch: Doktor der medizinischen Forschung). Dieser Doktorgrad wird in den USA und einigen ehemaligen britischen Kolonien (angelsächsischer Raum) an Mediziner verliehen, die sich nach ihrem Medizinstudium (sehr selten auch nach anderen Studiengängen) auf den Bereich der medizinischen Forschung spezialisiert haben. Zugunsten des weitaus bekannteren Ph.D. wird der Dr. mr. seit den 1980er Jahren immer seltener verliehen und ist inzwischen zur Rarität geworden. Um diesen Grad zu erlangen, sind umfangreiche Forschungsarbeiten und die Präsentation neuer Erkenntnisse zu einem bestimmten Thema nach den Regeln und Statuten der verleihenden Universität und der Gesetze an ihrem Standort ausschlaggebend. Die meisten Doktoren der medizinischen Forschung sind gleichzeitig auch Ärzte.
Details[Bearbeiten]
Die Forschungsarbeit auf dem Weg zum Doktorgrad in medizinischer Forschung vermittelt den Studierenden tiefgehende Fähigkeiten in der Laborforschung und der praktischen Anwendung von Methoden.[1] Durch diesen Abschluss können die Studierenden Vorlesungen, Seminare und Laborsitzungen besuchen, um ein umfassendes Verständnis der Zell- und Molekularbiologie und der Medizin zu erlangen.[2] Ein Doktor der medizinischen Forschung ist also nicht immer (aber an den meisten Universitäten, die diesen Abschluss anbieten) gleichzeitig Doktor der medizinischen Wissenschaft und ein Mediziner, ggf. auch ein approbierter Arzt. Dies ist einer der Gründe, warum dieser komplexe Studiengang nicht sehr verbreitet ist. Die Studenten können sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren, darunter Studiendesigns, strukturierte Beweisuntersuchungen[3], kritische Hinterfragung traditioneller medizinischer Standards, ethische Fragen, Zellbiologie, Physiologie, Epidemiologie und mehr. Da die Auswahl so groß ist, arbeiten die Studierenden in der Regel in Forschungsgruppen mit verschiedenen Professoren zusammen, die sie durch ihre Forschung führen. Genaue Zahlen darüber, wie viele Ärzte in der medizinischen Forschung tätig sind, liegen nicht vor, was unter anderem an den Datenschutzgesetzen liegt.[4][5]
Verlauf[Bearbeiten]
Das Doktorat in medizinischer Forschung dauert in der Regel drei bis fünf Jahre, teil auch länger. Es ist eines der anspruchsvollsten Fächer und an Universitäten, die nicht gebührenfrei sind, sehr teuer.[6] Zwischen 30 und 50 % aller Studenten schließen ihr Doktoratsstudium in der medizinischen Forschung nicht ab, weil es zu zeitaufwendig und schwierig ist.[7]
Nach dem Studienabschluss[Bearbeiten]
Ärzte, die in der medizinischen Forschung tätig sind, arbeiten nach ihrem Abschluss oft in der akademischen Welt oder in der pharmazeutischen Industrie. Einige entscheiden sich für den Arztberuf, obwohl sie in der weitgehend standardisierten modernen Medizin überqualifiziert sein könnten. Eine Minderheit findet einen Weg in den Journalismus oder ins Verlagswesen, insbesondere für wissenschaftliche oder medizinische Unternehmen.[8]
Links[Bearbeiten]
Quellen[Bearbeiten]
- ↑ Benestad, Haakon Breien, und Laake, Petter. Research in Medical and Biological Sciences: From Planning and Preparation to Grant Application and Publication. Netherlands, Elsevier Science, 2015
- ↑ Current Medical Research and Opinion. United Kingdom, Clayton-Wray Publications Limited, 2006
- ↑ Lemak, N.A., und Gehan, E.A.. Statistik in der medizinischen Forschung: Developments in Clinical Trials. United States, Springer US, 2012
- ↑ Haase, Martin, et al. Data Privacy in European Medical Research: Ein aktuelles Rechtsgutachten, Medizinisch Wiss. Ver, 2021
- ↑ Issues in Medical Research Ethics. Vereinigtes Königreich, Berghahn Books, 2003
- ↑ Medical Research Centres: A World Directory of Organizations and Programmes. United Kingdom, Longman, 1995
- ↑ Johnson, JaMuir Michelle. Barriers to Racial Ethnic/minority Participation in Medical Research: A Comparison of Community Defined Barriers and Health Professional Perceptions. Vereinigte Staaten, Cornell University, Aug., 2003
- ↑ Understanding Medical Research: The Studies That Shaped Medicine. United Kingdom, Wiley, 2012