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Johann Hermann Bousset

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Johann Hermann Bousset (* 10. Mai 1828 in Lübeck; † 1. April 1901 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und als Pastor an St. Lorenz Seelsorger der Lübeckischen Vorstadt St. Lorenz.

Leben[Bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten]

Bousset wurde als Sohn des Lübeckischen Weinhändlers hugenottischer Herkunft Franz Bousset geboren.

Therese Bousset, der Thomas Mann in seinem 1901 erschienenen Roman Buddenbrooks als Therese Weichbrodt ein literarisches Denkmal setzte, war seine Tante.

Laufbahn[Bearbeiten]

Nach dem Besuch des Katharineums bis zum Abitur Ostern 1847[1] studierte Bousset Evangelische Theologie an den Universitäten Halle, Bonn und Berlin. Die Lehrer, von denen er tiefe Anregungen erhielt, sollte er bis ins hohe Alter in dankbarer Erinnerung behalten. Zu diesen zählten August Tholuck, Bleeck, Richard Rothe, August Twesten und Albrecht Ritschl.

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St. Lorenz-Kirche inmitten der Fundamente der neuen Kirche um 1899.
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Innenraum

Im Oktober 1851 unterzog er sich in seiner Vaterstadt dem Theologischen Examen. Nachdem er, wie damals üblich, zunächst als Lehrer an der von Großheimschen Realschule sowie an anderen Schulen Lübecks tätig gewesen war, wurde er am 23. April 1861 zum Pastor an der St. Lorenz-Kirche erwählt.

Bei seinem Amtsantritt zählte seine Gemeinde zwischen 200 und 300 Mitglieder. Durch die Städtebauliche Entwicklung Lübecks seit 1864 wuchs die Vorstadt Lübeck-St. Lorenz und damit die Gemeinde rasant. Bereits am 23. April 1882, dem Zeitpunkt der Anstellung von Johannes Bernhard als zweitem Pastor, betrug die Zahl der Gemeindeglieder schon um 9000; in Boussets letzten Jahren verdoppelte sich die Zahl nochmals. Die Synode beschloss 1895 auf Antrag des Kirchenrates, die Gemeinde zu teilen und zwei neue Kirchen zu errichten. St. Matthäi wurde am 25. März und St. Lorenz am 6. Mai 1900 eingeweiht.

Bousset, dem auch die Führung der Kirchenbücher oblag, war von 1871 bis 1895 der Vorsitzende des Kirchenvorstands.

Bedingt durch seine zunehmende Schwerhörigkeit schied Bousset zum 1. Oktober 1898 aus seinem Amt.

Neben Freunden und Verwandten gaben seinem Sarg zahlreiche Mitglieder seiner Gemeinde, in der er noch immer ein hohes Ansehen genoss, das Letzte Geleit, als er am 6. April 1901 sein Haus in der Lachswehr-Allee 4 verließ.

Familie[Bearbeiten]

Bousset war seit 1862 mit Auguste Wilhelmine, geborene Hartwig (* 25. Februar 1837; † April 1897) verheiratet. Sie war eine Tochter seiner Gemeinde und stammte aus der Lübecker Familie Hartwig, den Inhabern der bedeutenden Handelsgärtnerei Steltzner und Schmalz.[2] Die Pastorenfamilie hatte eine Tochter und drei Söhne:

  • Wilhelm (1865–1920), wurde Hochschullehrer der Theologie
  • Theodor (1869–1915)
  • Hermann (1871–1953), wurde Verleger
  • die Tochter Elisabeth (1867–1942) pflegte ihn nach seiner Pensionierung.

Literatur[Bearbeiten]

  • Zum Gedächtnis eines Entschlafenen. In: Lübeckische Blätter, 44. Jahrgang, Nummer 15, Ausgabe vom 14. April 1901.
  • Hermann Bousset: Pastorenjungs. Berlin 1919

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907), (Digitalisat), Nr. 449
  2. Hermann Bousset: Pastorenjungs, Berlin, Carl Flemming und C.T.Wiskott, 1922 (an mehreren Orten).


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