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Konzept (Kognitionswissenschaft)

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Als Konzept bezeichnet man in verschiedenen Teildisziplinen der Kognitionswissenschaft (z. B. in Kognitionspsychologie und Linguistik), einen Wissensinhalt, der zur Kategorisierung von Gegenständen bzw. Wahrnehmungen dient. Konzepte können unabhängig davon existieren, ob sie eine konventionelle sprachliche Bezeichnung haben. Teilweise wird das Wort „Begriff“ in demselben Sinn verwendet wie „Konzept“, es ist aber weniger eindeutig, denn „Begriff“ wird teilweise auch spezieller so definiert, dass ein Begriff ein Inhalt ist, dem eine sprachliche Bezeichnung zugeordnet ist.[1] Fachsprachlich ist die Verwendung von „Konzept“ in den kognitiven Wissenschaften von der Bezeichnung “concept” der englischsprachigen Literatur beeinflusst.

In der Kognitionspsychologie werden Konzepte vor allem im Zusammenhang ihrer Entstehung aus Wahrnehmungsprozessen und in ihrer Rolle in Denkprozessen untersucht, in Sprachpsychologie und Linguistik auch hinsichtlich ihrer Rolle als Bausteine sprachlicher Bedeutung. In den Bereichen der Künstliche-Intelligenz-Forschung, die mit symbolischen Ansätzen arbeiten, werden formale Repräsentationsmechanismen für konzeptuelles Wissen entwickelt und implementiert.

Konzept und Kategorie[Bearbeiten]

Eine grundlegende Funktion des Geistes ist das Bilden von Kategorien, d. h. die Zusammenfassung von Gegenständen in Klassen aufgrund von gemeinsamen Eigenschaften. Eine Kategorie repräsentiert eine Klasse von Gegenständen, auf die ein Organismus, in einem bestimmten Situationszusammenhang, auf dieselbe Weise reagieren will. Ein Konzept ist dann der Wissensinhalt, die „mentale Beschreibung“, anhand derer die Zugehörigkeit eines Gegenstands zu einer Kategorie beurteilt wird.[2]

Klassischerweise (seit Aristoteles) hat man sich solche Beschreibungen als eine feste Menge aus notwendigen und hinreichenden Merkmalen vorgestellt; in neuerer Zeit hat jedoch die Prototypentheorie stark an Einfluss gewonnen, die davon ausgeht, dass die mentale Beschreibung einer Kategorie eher die Form eines Netzwerks von Ähnlichkeitsbeziehungen hat. Dieser letzteren Theorie zufolge sind die Gehalte eines Konzepts also nicht unbedingt scharf umrissen, sondern sind Ballungen von Eigenschaften; demzufolge hat dann auch die Kategorie unscharfe Grenzen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Peter Gärdenfors: Conceptual Spaces. MIT Press, Cambridge (MA) 2000.
  • James Hampton, Yoad Winter (eds.): Compositionality and Concepts in Linguistics and Psychology. Springer, Berlin 2017. Online frei zugänglich
  • Sebastian Löbner: Semantik. Eine Einführung. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2015.
  • Eric Margolis, Stephen Laurence: Concepts In: Edward N. Zalta (ed.): The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2014 Edition). Online
  • Gregory L. Murphy: The Big Book of Concepts. MIT Press, Cambridge (MA) 2002.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Sebastian Löbner: Begriffswörterbuch Semantik s.v. „Begriff“. (Webseite als Ergänzung zu: S. Löbner 2015: Semantik. Eine Einführung.)
  2. S. Löbner: Semantik. Eine Einführung. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2015. Kapitel 2.


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