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Velibra

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Velibra (Eigenschreibweise: velibra) ist ist eine digitale, technologiegestützte kognitive Verhaltenstherapie, die als Medizinprodukt gekennzeichnet und wurde nach Prüfung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) dauerhaft in das entsprechende DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurde. Patienten mit einer generalisierten Angststörung, einer Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie oder einer sozialen Angststörung, können sie entweder von ihrem behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten auf Rezept verordnet bekommen.[1] Die digitale Gesundheitsanwendung ist seit Oktober 2020 verordnungsfähig und wird von allen gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Versicherte, die ihrer Krankenkasse einen Nachweis über die entsprechende Indikation vorlegen, erhalten die DiGA auch ohne ärztliche Verordnung.[1]

Eigenanwendung[Bearbeiten]

Velibra ist ein webbasiertes Programm für Patienten mit einer generalisierten Angststörung, einer Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie oder einer sozialen Angststörung. Velibra vermittelt etablierte Methoden und Übungen der Kognitiven Verhaltenstherapie – einer sehr gut wissenschaftlich untersuchten Form der Psychotherapie. Das Programm ist als Ergänzung zu einer sonst üblichen Behandlung (zum Beispiel durch den Hausarzt) für Patienten vorgesehen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Velibra ist zur Eigenanwendung durch den Patienten für 180 Tage bestimmt. Die Wirksamkeit von Velibra wurde in einer klinischen Studie untersucht und in einer sehr angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht. An dieser Studie nahmen 139 Patienten teil, die an einer generalisierten Angststörung, einer Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie oder einer sozialen Angststörung litten. In dieser Studie zeigte sich, dass Patienten, die zusätzlich zu einer hausärztlichen Behandlung Velibra nutzten, deutlich geringere Angst- und depressive Beschwerden hatten als Patienten, die nur eine hausärztliche Behandlung erhielten. Die Verordnungsdauer von Velibra beträgt 90 Tage.[1]

Velibra ist Deutsch und Englisch verfügbar.

Nachweis des positiven Versorgungseffekts[Bearbeiten]

Zum Nachweis des medizinischen Nutzens wurde als primärer Erhebungszeitpunkt nach 9 Wochen die Reduktion der Angstsymptomatik und depressiver Beschwerden mittels der validierten Fragebögen Depression Anxiety Stress Scales – Short Form (DASS-21), Beck Anxiety Inventory (BAI) und Beck Depression Inventory-II (BDI-II) erhoben. Die Kombination von velibra und üblicher Versorgung führte nach 9 Wochen zu einer signifikanten Verringerung der Angst- und depressiven Symptome im Vergleich zur üblichen Versorgung allein. Im Hinblick auf die Lebensqualität zeigte sich in der Subskala für die psychische Gesundheit (SF-12 MH) ebenfalls ein signifikanter Vorteil für die Kombination, während die Subskala körperliche Gesundheit (SF-12 PH) keinen signifikanten Unterschied aufwies. Die Therapieeffekte waren auch nach 6 Monaten nachweisbar. Zum Nachweis der patientenrelevanten Struktur- und Verfahrensverbesserung wurde mit dem BSI (Brief Symptom Inventory) als Maß der allgemeinen psychischen Belastung der Patienten untersucht. Die Auswertung zeigte, dass der BSI in der Interventionsgruppe nach 9 Wochen signifikant niedriger war als in der Kontrollgruppe. Damit hat die klinische Studie gezeigt, dass Velibra zusätzlich zu einer üblichen Versorgung verschiedene Formen der Angststörungen sowie die allgemeine psychische Belastung der Patientinnen und Patienten wirksam reduzieren kann. Entsprechend bewertet das BfArM die in §139e SGB V sowie in der DiGAV festgelegten Voraussetzungen zur Aufnahme in das Verzeichnis nach §139e Absatz 1 SGB V als erfüllt.[2]

Gegenanzeigen[Bearbeiten]

Gemäß der Zweckbestimmung sollte das Produkt nur bei Patienten angewendet werden, die mindestens 18 Jahre alt sind und bei denen eine bestimmte Angststörung (eine sogenannte generalisierte Angststörung, eine Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie oder eine soziale Angststörung) diagnostiziert wurde. Ferner sollte Velibra nur ergänzend zu der sonst üblichen Therapie eingesetzt werden. Eine Änderung bestehender Medikationen und/oder Behandlungen darf nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt/Psychotherapeuten erfolgen. Patienten sollten ihren Arzt oder Psychotherapeuten kontaktieren, wenn sich ihr Befinden oder ihre Stimmung längere Zeit (mehrere Tage/Wochen) nicht bessern oder sich akut verschlechtern sollten. Sollten Gedanken, sich das Leben zu nehmen oder sich Leid zuzufügen, auftreten, wird empfohlen, umgehend einen Arzt oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Velibra darf nicht benutzt werden, wenn Sie unter einer psychotischen Erkrankungen (z. B. Schizophrenie) oder einer bipolaren Störungen leiden oder Gedanken haben, sich das Leben zu nehmen.[1]

Zuzahlung durch den Nutzer der DiGA / Zusatzgeräte[Bearbeiten]

Es fallen keine Zusatzkosten für den Patienten an. Zur Nutzung werden ein internetfähiges Endgerät, ein Internetzugang sowie ein aktueller Browser benötigt.[1]

Beteiligung von medizinischen Einrichtungen und Organisationen bei der Entwicklung der DiGA[Bearbeiten]

Kosten[Bearbeiten]

Die Anwendung der DiGA ist mit Kosten verbunden, die durch die gesetzliche Krankenversicherung übernommen werden können.

Entwickler[Bearbeiten]

Das Hamburger Unternehmen GAIA AG entwickelt seit über 15 Jahren digitale Lösungen zur Effizienzsteigerung in der Versorgung. Laut Eigendarstellung ist die GAIA AG mit ihren Therapieunterstützungsprogrammen Weltmarktführer. Neben psychischen Erkrankungen bietet das Unternehmen auch Lösungen in anderen Indikationsbereichen wie z. B. Onkologie, Rheuma, MS und Rückenschmerzen an. GAIA nutzt ein etabliertes und erprobtes Netzwerk aus renommierten Partnern von Kassen, KVen und Industrie. Hierzu gehören unter anderem: Airbus, AOK Hessen, B. Braun, DAK, Ferring, KV Hessen, KV Niedersachsen, KV Nordrhein, mhplus, Pfizer, TK etc.[3]

Weblinks[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Belege[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Velibra, DiGA-Verzeichnis des BfArM, abgerufen am 20. Mai 2021
  2. Velibra, Informationen für die Fachkreise, abgerufen am 20. Mai 2021
  3. Digitalisierung und Patientenprogramme, Unternehmenswebsite, abgerufen am 20. Mai 2021


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